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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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würden kaum gestohlen werden«, entgegnete van der Ketting.
    DeRicci unterdrückte einen Seufzer. Er war so weit gekommen, nur um schon wieder zu vergessen, dass es um draußen ging.
    »Natürlich nicht«, sagte sie. »Aber sie könnten von Raumschutt getroffen werden. Von dem Zeug kommt jedes Jahr ein ganzer Haufen runter. Ich schätze, dass alles, was irgendjemand an Ausrüstungsgegenständen draußen lässt, entweder sehr widerstandsfähig oder sehr billig sein muss. Und das Zeug sieht nicht billig aus.«
    »Ich werde das überprüfen.« Van der Ketting klang ein wenig ernüchtert, aber noch immer aufgeregt.
    DeRicci würde nach wie vor auf ihn aufpassen müssen, aber vielleicht nicht so sehr, wie sie befürchtet hatte. »Sehen wir uns das an.«
    Van der Ketting startete die Sequenz und ließ die Bilder vorwärts laufen.
    Als Coburn im Bild auftauchte, sahen die Bilder zunächst sehr ähnlich aus wie die Aufnahmen von Zweig. Der Helm hüpfte auf und nieder, und dann erschien Coburn lebensgroß neben dem Felsen.
    Van der Ketting hatte recht: Coburns Anzug war in einem rötlichen Goldton gehalten. Er schimmerte ebenso wie der pinkfarbene Anzug – offensichtlich die gleiche Machart und der gleiche Hersteller –, aber irgendwie wirkte Coburns Anzug robuster. Doch vielleicht bildete sich DeRicci das auch nur ein, weil Coburn nicht als Leiche geendet hatte.
    Im Gegensatz zu Zweig wurde Coburn langsamer, als er den Felsen passierte. Die Erde hatte sich auch in seinem Visier gespiegelt, aber die Reflexion verschwand, als er den Blick senkte.
    Zweigs Gestalt, zu einer fötalen Haltung zusammengerollt, füllte nun den goldenen Filter aus. Was Coburn sah, war deutlich zu erkennen. Er hatte die Leiche gemustert, während er sich ihr genähert hatte.
    Als er die Kamera passierte, war er so langsam, dass er kaum noch vorankam. DeRicci wollte sich gerade abwenden, als das Bild sich veränderte, und plötzlich sah sie Coburn aus einem anderen Blickwinkel – und aus größerer Entfernung.
    Coburn blieb in der Nähe der Leiche stehen und trat vorsichtig näher heran. Einen Moment später ging er in die Knie und legte eine behandschuhte Hand neben das Visier – und riss sie wieder zurück, als würde ihm die Berührung Schmerzen bereiten.
    Hektisch tastete er seinen Anzug ab, suchte offensichtlich nach seinem Panikknopf. Und er schien in der Tat in Panik zu sein – genau, wie er behauptet hatte.
    DeRicci fragte sich, ob er ein so guter Schauspieler war, oder ob seine Reaktion echt war.
    »Aus welcher Perspektive sehen wir das?«, erkundigte sich DeRicci.
    Van der Ketting starrte die Bilder an, als hätte er sie nie zuvor gesehen. Und vielleicht hatte er das auch nicht. »Ich weiß es nicht.«
    »Aus dem vorangegangenen Material ist mir dieser Kamerawinkel nicht bekannt«, bemerkte DeRicci.
    »Das ist definitiv ein anderer Blickwinkel.« Van der Ketting hörte sich beinahe verärgert an. »Ich habe nach anderen Aufnahmewinkeln gesucht. Ich habe mir sogar Meile Sechs angeschaut, um herauszufinden, ob die dortige Kamera etwas von Meile Fünf aufgezeichnet hat, aber ich konnte die Leiche von dort aus nicht sehen. Und da war ganz bestimmt nichts von dieser Kamera.«
    DeRicci runzelte die Stirn. »Hat die Kamera etwas von den Läufern aufgezeichnet, die zwischen Zweig und Coburn dort aufgetaucht sind?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete van der Ketting. »Ich habe mir die Bilder nur oberflächlich angesehen, als ich nach Coburn gesucht habe. Sie haben gesagt, Sie wollten das Material schnell haben.«
    Ja, das hatte sie gesagt. »Das Interessante an der ganzen Sache ist das fehlen von Filmmaterial über Zweig.«
    »Vielleicht haben die Sensoren sie nicht erkannt und die Kamera wurde nicht aktiviert?«, schlug van der Ketting vor.
    »Sie übersehen eine Frau, die an Sauerstoffmangel stirbt? Machen Sie Witze? Alle Sensoren hätten darauf reagieren müssen.«
    »Aber wir haben schon festgestellt, dass sie sich nicht bewegt hat«, wandte van der Ketting ein.
    »Und diese Feststellung könnte falsch sein«, entgegnete DeRicci. »Wer auch immer sie getötet hat, er hat einige Zeit bei der Leiche verbracht. Er könnte, wie Sie schon sagten, den Anzug gereinigt haben, und dann hat er vielleicht versucht, das Visier zu zerstören.«
    »Warum hat er das nicht zuerst getan?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete DeRicci.
    »Meinen Sie, er hatte etwas mit dem Rennen zu tun?«
    »Auf die ein oder andere Weise, ja«, sagte DeRicci, »aber das

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