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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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auf ein friedliches Leben hätten.
    Nicht jeder teilte diese Ansicht – Flint bemerkte immer noch unterschwellig Anklänge mörderischen Zorns in dem, was er zu sehen bekam –, aber es blieben noch genug Überlebende, die in recht geringer Entfernung vom Mars lebten.
    In seinem Büro herrschte Dunkelheit, abgesehen von dem Licht seiner diversen Schirme. Er hatte die Umweltkontrollen auf eine niedrige Temperatur eingestellt, weil es ihm schwer fiel, sich in der Wärme des Nachmittags zu konzentrieren. Er hatte den Ton abgestellt – die diversen Berichte vom Mars verstärkten nur seine innere Anspannung. Seine eigenen Links waren auch deaktiviert; nur seine Notfalllinks waren noch aktiv.
    Die größte Gruppe Überlebender siedelte auf Europa. Sie waren in das Sonnensystem zurückgekehrt, nachdem es in den Randkolonien zu irgendeinem Konflikt gekommen war. Etwas an diesen Leuten schien die dort bereits etablierten Siedler aufgebracht zu haben – was in den Randkolonien recht ungewöhnlich war. Normalerweise reagierten die Leute dort tolerant auf Fremde.
    Die Überlebenden auf Europa hatten als geschlossene Gruppe nicht lange überdauert. Nach wenigen Jahren waren viele von ihnen eigene Wege gegangen – einige waren in andere Städte auf Europa gezogen, andere waren in die Randkolonien zurückgekehrt, und ein paar waren in den fernen Weltraum gezogen, so weit weg, wie sie nur konnten.
    Aber dann hatte Flint eine Notiz entdeckt, die ihn fasziniert hatte. Fünf Überlebende waren zum Mond gereist. Sie hatten sich verteilt, waren alle in unterschiedliche Städte gezogen. Er fühlte eine Woge der Zufriedenheit in sich aufwallen, obwohl diese Ansiedelung mehr als drei Jahrzehnte zurücklag.
    Ehe er sich auf die Suche nach diesen Leuten begab, warf er einen Blick auf sämtliche anderen Daten, die sein System angehäuft hatte. Dort fand er zwanzig weitere Überlebende oder deren Nachfahren, die es auf den Mond verschlagen hatte. Die meisten waren innerhalb der letzten fünfzig Jahre eingetroffen und nur einer – ein Ururenkel – innerhalb der letzten fünf Jahre.
    Flint hatte wenig Interesse an den Nachfahren, also wählte er seine Suchbedingungen so aus, dass diese aus dem aktuellen Datenbestand ausgeschlossen wurden. Natürlich behielt er die Informationen im System für den Fall, dass er sie doch noch brauchen sollte. Dann gestaltete Flint seine Suche auf seinen anderen Netzen neu, in der Hoffnung, die Adressen der fünfzehn echten Überlebenden des Massakers zu finden, die wann auch immer auf dem Mond gelebt hatten.
    Weitere zwei Stunden später hatte Flint die Information, die er brauchte: Ein glattes Dutzend Überlebender des Massakers hatte noch im vergangenen Jahr auf dem Mond gelebt. Er überprüfte Namen und Adressen, vergewisserte sich, dass die privaten Datensätze keine weiteren Änderungen offenbarten, keine Todesfälle, keine Entmündigungen, keinen Umzug in ein Pflegeheim oder den Verkauf des Heims an einen Verwandten.
    Binnen weniger Minuten war seine Liste komplett.
    Sein Herz schlug wie wild, und Flint fiel auf, dass er nurmehr flach geatmet hatte. Er lud die Liste der Überlebenden in seine nicht verlinkten Informationschips und schloss für einen Moment die Augen. Schritt eins, der schwerste Schritt, war getan. Der Rest läge nun nicht mehr bei ihm. Jemand anderes würde diese Leute überzeugen müssen, zum Schauplatz des schrecklichsten Ereignisses in ihrem Leben zurückzukehren. Jemand anderes würde das Reden übernehmen und dafür sorgen müssen, dass diese Leute Vertrauen fassten.
    Und jemand anderes würde sie zum Mars fliegen müssen.
    Flint schlug die Augen auf. Auf den Wandschirmen überlagerten mehrere Bilder von Schiffen die übrigen Darstellungen. Alle Fenster gingen dank des gleichbleibend schwarzen Hintergrunds des Alls ineinander über. Nur wenige Nachrichten beschäftigten sich überhaupt noch mit dem Mars.
    Flints Magen verkrampfte sich, und plötzlich fiel Flint auf, dass er seit Stunden nichts mehr gegessen hatte. Er war nicht sicher, ob er überhaupt wissen wollte, wie weit sich die Krise inzwischen ausgebreitet hatte. Er würde sich um seine eigenen Dinge kümmern und sich dann vielleicht wieder den minutiösen Details der ganzen Geschichte zuwenden.
    Er benutzte seinen sichersten Link, um Sharyn Scott-Olson in der Saharakuppel zu rufen. Sie mochte vielleicht imstande sein, ihre Verbindungen innerhalb ihrer Heimatkuppel spielen zu lassen, um ihn mit Leuten in Kontakt zu bringen,

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