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Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Miles Flint 04 - Das Marsgrab

Titel: Miles Flint 04 - Das Marsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Saharakuppel.«
    »Und sie erhält das Geld für einen Lokalisierungsspezialisten, sollte es ihr gelingen, einen aufzutreiben, der mutig genug ist, diesen Fall zu übernehmen«, berichtete Yupanqui. »Ich bezweifle allerdings, dass ihr das gelingt.«
    »Was sollte sie davon abhalten, einfach unterzutauchen?«, fragte Middaugh.
    Scott-Olson verspannte sich. Es war, als hätte sie den Raum bereits verlassen. Das ganze Gespräch drehte sich plötzlich nicht mehr um ihr potenzielles Massengrab. Plötzlich ging es nur noch um Aisha Costard.
    »Gesunder Menschenverstand«, meinte Wheat.
    »Wenn es um nicht menschliche Spezies geht, hat sie davon nicht allzu viel«, konstatierte Scott-Olson. »Hat irgendjemand ihr gesagt, dass sie nicht untertauchen soll?«
    »Ihr wurde gesagt, sie möge schnell zurückkehren und sie würde sich der Strafe der Disty stellen müssen, sollte sie sich nicht an die Regeln halten«, erwiderte Yupanqui. »Sie macht das schon.«
    »Sie sollte bald zurück sein«, fügte Wheat hinzu. »Dann können Sie sie auch einsetzen.«
    »Gut.« Dieses Mal bediente sich Scott-Olson absichtlich eines sarkastischen Tonfalls. »Ich bekomme einen Experten, obwohl ich Dutzende brauche. Das scheint mir nicht so ganz zu funktionieren.«
    Kazickas presste die Fingerspitzen aneinander und klopfte damit an ihre Unterlippe. Yupanqui strich mit einer Hand über den Rücken der anderen. Squyres würdigte Scott-Olson keines Blickes mehr.
    Nur Middaugh und Wheat sahen sie an. Middaugh auf eineArt, als warte er nur darauf, dass sie sich einen Schnitzer erlaubte, Wheat immerhin mit einem Hauch von Mitgefühl.
    »Ihnen ist doch klar«, sagte Middaugh, »dass, sollten wir uns an höhere Stellen wenden und sollten unsere Leute irgendwann mit den Repräsentanten der Disty sprechen, das das Ende der Saharakuppel bedeuten könnte?«
    Wieder konzentrierten sich die Mitglieder der Gruppe aufeinander und nicht auf Scott-Olson. Es war staunenswert, wie schnell sie ihr das Gefühl geben konnten, unsichtbar zu sein.
    »Ich stimme insofern zu, als dass sie die Kuppel aufgeben könnten«, sagte Kazickas.
    »Die Menschenregierung des Mars hat geschlossen Dokumente unterzeichnet und beeidigt, dass es keine bekannten Gräber im Erdenstil gebe«, sagte Middaugh. »Sollten die Disty glauben, diese Dokumente wären zu Unrecht unterzeichnet worden …«
    »… dann wird das eine Sache für die Multikulturellen Tribunale«, beendete Kazickas den Satz gedehnt.
    »Die Kosten wären astronomisch«, bemerkte Wheat.
    »Sie werden etwas aushandeln müssen«, erwiderte einer seiner Kollegen. »So etwas dürfen wir einfach nicht zulassen.«
    Seine Worte hingen in der Luft. Die Ratsangehörigen starrten sich gegenseitig einen Augenblick lang an. Scott-Olson wagte kaum zu atmen. Sie war nicht sicher, ob sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken sollte oder nicht. Derzeit schienen sie sie vollkommen vergessen zu haben und mit ihr das Problem, das sie hergeführt hatte. Sie hatten sich so weit von diesem Problem entfernt, sie könnten sich ebenso gut in eine Fantasiewelt geflüchtet haben.
    »Kann das eine Art von Grabstätte sein?«, fragte Kazickas.
    »Nein«, antwortete Scott-Olson.
    Alle stierten sie an, als hätten sie vergessen, dass sie da war.
    »Gräber sehen anders aus. Das ist eines der Themengebiete, auf denen wir detaillierte Kenntnisse nachweisen müssen, um als amtliche Leichenbeschauer zugelassen zu werden.«
    Squyres nickte. Der Anschein des Ärgers, der ihn umgeben hatte, war plötzlich verschwunden. »Aber jemand könnte alle Leichen aus einer bestimmten Zeitperiode genommen und dort platziert haben, vielleicht, um den Disty einen Strich durch die Rechnung zu machen, richtig?«
    »Die Disty hätten es gewusst«, gab Yupanqui zu bedenken.
    »Außerdem hätten diese hypothetischen Personen das bewerkstelligen müssen, ohne gesehen zu werden«, warf Scott-Olson ein. »Ist Ihnen bewusst, wie aufwändig das gewesen wäre?«
    »Sie halten das also nicht für möglich?«, fragte Kazickas.
    »Alles ist möglich«, entgegnete Scott-Olson. »Aber ich halte es nicht für wahrscheinlich. Ich nehme an, all diese Leute sind etwa zur gleichen Zeit getötet und vergraben worden, um einen Massenmord zu vertuschen.«
    »Massenmord«, flüsterte Wheat, als könne er den Begriff nicht erfassen.
    »Wissen Sie, wie sie gestorben sind?«, fragte Middaugh.
    »Noch nicht«, antwortete Scott-Olson. »Keine offensichtliche Ursache. Aber Sie müssen bedenken, dass ich

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