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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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denken.
    »Mir wäre lieber, Sie würden den Anzug anlegen«, sagte Nyquist.
    Flint studierte ihn. Nyquist zog es vor, Flints Reaktion auf den Tatort zu beobachten, statt ihn zu informieren. Also schön. Flint würde einen Kompromiss schließen müssen, wollte er den Tatort sehen.
    »Ich werde diesen Anzug nicht anziehen, es sei denn, sie überlassen ihn mir anschließend«, sagte er.
    »Sie wissen, dass wir das nicht tun können«, entgegnete Nyquist.
    Flint antwortete mit einer Schulter. »Dann werde ich ihn nicht anlegen, ehe Sie mir gesagt haben, was hier los ist.«
    »Er sollte so oder so nicht hier sein«, mischte sich die Frau ein.
    Nyquist bedachte erst sie, dann Flint mit einem finsteren Blick und sah aus, als überlege er, was das Beste sei. Schließlich sagte er: »Geben Sie ihm den Anzug.«
    Sie warf ihm den Anzug zu. Flint strich mit dem Finger über den Rand, schaltete alle internen Sensoren und sämtliche Links, die der Anzug zum Department hatte, ab. Die Chips, die nicht abschaltbar waren, zog er heraus und reichte sie Nyquist, der sie zweifelnd betrachtete.
    »In Ihrer Akte steht, dass Sie Programmiererfahrung haben«, sagte Nyquist. »Aber ich glaube nicht, dass Sie sich wirklich um jeden einzelnen Chip sorgen müssen.«
    »Haben Sie mich überprüft?«, erkundigte sich Flint, als er den Anzug über seine Kleidung zog.
    »Wegen des letzten Falles«, sagte Nyquist. »Danach sind Sie verschwunden. Ich musste ihn ohne Sie abschließen.«
    Wieder zuckte Flint mit den Schultern. »Sie haben mir nicht gesagt, dass ich in Armstrong bleiben soll.«
    »Sie mussten nicht bleiben. Sie hatten nur ein paar Informationen, die ich auch gern gehabt hätte.«
    Flint schüttelte den Kopf. »Ich habe Ihnen alle Informationen gegeben, die ich hatte.«
    Das war eine Lüge, aber nur eine kleine. Das Mordopfer im letzten Fall war eine von Flints Klientinnen gewesen – oder, genauer, sie hatte seine Klientin werden wollen. Er wagte es nicht, der Polizei Informationen über Klienten zu überlassen, nicht einmal über angehende Klienten. Dennoch hatte er die Regeln ein wenig gebeugt und Nyquist in die richtige Richtung geschickt.
    Vielleicht war dies, die Tatsache, dass er ihn in Palomas Etage mitgenommen hatte, eine Art Gegengefälligkeit. Vielleicht hatte Nyquist deswegen die Umstände zur Sprache gebracht, unter denen sie einander erstmals begegnet waren.
    Flint drückte auf den Herstellerchip auf der Handinnenseite des Anzugs, worauf sich das ganze Ding um seinen Körper herum schloss. Nur sein Gesicht und die Ohren blieben frei. Darüber hinaus fühlte er sich wie eines dieser in Folie gewickelten Sandwiches in den Sandwichautomaten.
    Er hatte vergessen, wie sehr er diese Anzüge hasste.
    »In Ordnung«, sagte Flint. »Dann lassen Sie uns mal sehen, was Sie mir nicht erzählen wollen.«
    Nyquist bedachte ihn mit einem teilnahmsvollen Blick. »Es tut mir leid«, sagte er und trat auf die nächste Treppenstufe.
    Flint zögerte, ehe er ihm folgte. Leistete der Mann Abbitte für das, was Flint gleich zu sehen bekommen würde? Oder dafür, wie Flint behandelt wurde – oder werden würde –, wenn sie Palomas Etage erreicht hatten?
    Die Nerven, die Flint seit dem Moment zu schaffen machten, in dem er Palomas Botschaft erhalten hatte, meldeten sich mit neuer Vehemenz. Er hatte keine Ahnung, worauf er sich einließ, und das erfüllte ihn mit Sorge.
    Die Tatsache, dass Nyquist ihm nichts erzählen wollte, löste ebenfalls Besorgnis in ihm aus.
    Die Frau hatte sich von der Tür entfernt. Die Stimmen der Techniker wurden lauter, es gab Anweisungen, irgendwelche Ausrüstungsgegenstände zu bestimmten Stellen zu bringen und nach Kamerachips in den Wänden Ausschau zu halten.
    Flint kannte ein paar der Techniker, doch er hielt sich nicht mit einer Begrüßung auf, sondern trat über die Schwelle in ein Blutbad.
    Überall Spritzer. Einem Teil des Bluts fehlte die satte rotschwarze Farbe trocknenden Menschenbluts. Ein Teil war zu dünn, ein Teil zu zähflüssig, manches nicht dunkel genug, anderes ein bisschen zu dunkel.
    Sein Magen krampfte sich so zusammen, dass er sich fragte, ob sich die Knoten je wieder lösen würden.
    Die Blutspritzer reichten bis zum Fahrstuhl. Der Teppich, ursprünglich in einem Braun gehalten, das zu der Mondlandschaft passte, welche vom Fahrstuhl aus zu sehen war, wirkte, als wäre er mit Farbe getränkt worden. Unter den Füßen einiger Techniker quoll Blut hervor, es stieg aus dem Teppich empor, als

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