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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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dass ich einmal so abtreten würde. Ich nehme an, es war etwas, das plötzlich und unerwartet passiert ist, und nun bist du hier, entweder auf der Suche nach Informationen, oder weil du herauszufinden versuchst, wie du die Schiffsregistratur ummeiden und die Taube verkaufen kannst.«
    Palomas Lächeln wurde breiter, so, als wäre sie recht zufrieden mit sich. »Ja, du hast sie geerbt, für den Fall, dass du das nicht weißt. Du hast so ziemlich alles geerbt, was dir auch noch Probleme bereiten wird. Was ich ebenfalls bedauere.«
    Dann wedelte sie mit der Hand.
    »Aber ich greife mir voraus.«
    Flint hatte den Atem angehalten und zwang sich nun, auszuatmen. Alles geerbt? Er? Warum sollte sie so etwas tun? Er brauchte doch nichts – er hatte genug Geld, selbst für sich zu sorgen.
    Aber vermutlich hatte sie sonst niemanden.
    »Logischerweise kann ich nicht wissen, was vorgefallen ist«, sagte Paloma. »Bei all der fortschrittlichen Technik hat man doch immer noch keinen Weg gefunden, wie wir unsere Zukunft mit einem gewissen Grad an Sicherheit vorhersagen können. Was ich dir sagen kann, ist: Solltest du dies sehen, und ich bin im Schlaf gestorben, dann brauchst du dir keine Sorgen um irgendetwas zu machen.«
    Flint seufzte. Er wünschte, sie wäre im Schlaf gestorben, allein schon um ihretwillen.
    »Aber wenn ich auf eine andere Weise gestorben oder auf mysteriöse Art verschwunden bin, und das Schiff dir trotzdem diese Botschaft vorspielt, dann wirst du meine Akten durcharbeiten müssen. Und falls ich ermordet wurde, ist das vermutlich der Grund für deine Anwesenheit.«
    Zum ersten Mal musste Flint lächeln. Sie kannte ihn wirklich gut.
    Zumindest hatte sie das.
    »Es gibt ein paar besondere Akten. Ich bewahre sie hier im Hafen auf. Sie liegen in einem Schiff namens Lost Seas. Das Schiff ist auf den Namen Lucianna Stuart registriert, was einmal, wie ich dir zu meinem Bedauern mitteilen muss, mein wahrer Name war.«
    Er hatte immer gewusst, dass Paloma nicht ihr vollständiger Name war, aber er hatte gedacht, es wäre ein Teil ihres Namens. Mit Lucianna hatte er nicht gerechnet, und er fragte sich, warum sie ihn geändert hatte.
    »Der Name gehört mir nicht mehr«, sagte Paloma, »aber ich habe die Registrierung des Schiffs aus vergleichsweise offensichtlichen Gründen nie geändert.«
    Flint wusste nicht, wie diese offensichtlichen Gründe aussahen. Aber er hatte gelernt, dass das, was Paloma als offensichtlich ansah, oft für niemand anderen offensichtlich war.
    »Wie auch immer«, sagte sie. »Du musst so schnell wie möglich zu diesem Schiff gehen. Da ich die Registrierung nicht geändert habe, wirst du auf konkurrierende Interessen stoßen, Interessen, die mit beachtlicher juristischer Macht vorangetrieben werden …«
    Wieder wedelte sie mit der Hand, eine abwehrende Geste, von der er plötzlich wusste, dass sie ihm fehlen würde.
    »Ich eile mir schon wieder voraus.«
    Sie räusperte sich und rieb sich das Kinn mit der Hand. All diese vertrauten Bewegungen. Er faltete die Hände und presste sie fest zusammen. Er musste sich auf das konzentrieren, was sie ihm zu sagen hatte. Die Holoaufnahme würde nicht länger Bestand haben, das hatte sie ihm gesagt, und wenn er etwas nicht mitbekam – und sie diese Geschichte irgendwie korrekt aufgebaut hatte –, dann wäre er nicht mehr imstande, sich die Information noch einmal zu holen.
    »Ich wurde unter dem Namen Lucianna Stuart an einem Ort namens Los Angeles auf der Erde geboren. Es ist eine recht große Stadt; du solltest in der Lage sein, sie zu finden, falls es nötig ist. Was ich bezweifele. Ich habe meinen Namen vor vierzig Jahren geändert, und ich habe die Änderung rechtskräftig vorgenommen, weil ich das Gefühl hatte, mein alter Name würde nie wieder zu mir zurückkommen. Ich brauchte einen Neuanfang. Ich bin überzeugt, du kannst das verstehen.«
    Das konnte er – zumindest in Bezug auf sich selbst –, aber in Hinblick auf Paloma war er nicht sicher. Sie hatte ihm in all den Jahren so wenig über sich erzählt, ganz gleich, was er sie auch gefragt hatte, dass es ihn nun (selbst nach ihrem Tod) überraschte, etwas Neues über sie zu erfahren.
    Sie bewegte sich ein wenig, und ihr Blick wurde bohrender. »Ich kann dich beinahe vor mir sehen, Miles. Ich weiß, wie es ist, dich auszubilden. Würdest du nun hier sitzen …«
    Das tue ich, dachte er. Du bist die, die nicht da ist.
    »… würdest du sagen: ›Warum erzählst du mir das alles jetzt? Warum

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