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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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sie trotzdem aufgelöst.«
    Flint schüttelte den Kopf. Er wollte nicht so über sie denken. Er wollte nichts von all dem glauben.
    »Ich brauchte eine Veränderung in meinem Leben. Ich habe mit Kopfgeldjägern trainiert.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schaute defensiv in die Kamera. »Ich habe bei einem einflussreichen Großunternehmen als leitende Kopfgeldjägerin angeheuert, und ich war gut.«
    Er hatte Gerüchte gehört, die besagten, sie hätte sich als Kopfgeldjägerin verdingt. Doch als sie ihn ausgebildet hatte, hatte sie für Kopfgeldjäger nur Verachtung übrig gehabt und gesagt, sie würden sich an die Fersen von Lokalisierungsspezialisten heften, deren Arbeit stehlen, und wenn sie einen Verschwundenen gefunden hätten, lieferten sie die Person ohne Rücksicht auf die Konsequenzen einfach aus.
    Hatte sie von sich selbst gesprochen?
    »Aber das wirklich große Geld macht man als Lokalisierer.« Sie verlagerte ein wenig ihr Gewicht. »Und, ja, Miles, genau darauf läuft es hinaus.«
    Er fuhr sich mit den Fingern durch das Haar.
    »Du warst so schockiert, dass ich die Eigentumswohnung gekauft habe, so schockiert, dass ich mit Geld umgegangen bin, wie ich es getan habe. Dass ich Dinge gekauft, Geld ausgegeben und mich wie eine reiche Frau verhalten habe. Du dachtest, ich wäre nur, was dir begegnet ist, eine alte Frau, die bereit ist, in den Ruhestand zu treten, bereit, sich ihre Träume zu erfüllen. Ich bin so viel mehr als das, Miles, und so viel weniger.«
    Er legte die Stirn in Falten. Er wollte sie zum Schweigen bringen – vermutlich konnte er sie zum Schweigen bringen, aber dann würde er sich für alle Zeiten fragen, was sie ihm sonst noch hatte sagen wollen.
    »Ich wurde Lokalisierungsspezialistin und erkannte bald, dass ich sehr hart würde arbeiten müssen, wenn ich Geld verdienen wollte. Ich dachte, ich hätte es verdient. Also habe ich für WSX gejagt. Wir haben immer von Lokalisieren gesprochen, vor allem, weil ich ehemalige Klienten nie in die Gesellschaft zurückgebracht habe, aber es ging um Kopfgeld. Claudius hielt das für witzig – ich hatte die Kanzlei verlassen, nur um in eine Funktion zurückzukehren, die er für minderwertig hielt. Aber das war sie nicht. Sie hat mir Handlungsspielraum gegeben, hat mir die Möglichkeit verschafft, auch wieder zu gehen.«
    Ihre Lippen wurden schmal. Sie strich sich eine ihrer wehenden Haarsträhnen hinter das Ohr und zuckte mit den Schultern.
    »In diesen Dateien steckt eine Menge drin«, sagte sie. »Eine Menge Reue, eine Menge möglicher Feinde, eine Menge Informationen, die nicht nur WSX vernichten könnten, sondern auch einige äußerst einflussreiche Leute in verschiedenen Kuppeln. Das ist nicht schön, Miles. Ich hatte gerade angefangen, das zu begreifen, als wir einander begegnet sind. Und dann warst du plötzlich da mit all diesem Gepolter, dieser Energie, und ich habe erkannt, dass ich so viel mehr hätte tun können. So, wie du es wolltest. Ich habe dich dazu ausgebildet, die Art von Lokalisierungsspezialist zu werden, die ich immer bewundert habe, Miles, nicht die Art, der ich angehört habe.«
    Seine Schultern schmerzten. Er saß in einer wenig angenehmen Position auf dem Sitz, halb vorgebeugt, halb von ihr weggedreht.
    »Das war es, was ich dir erzählen musste, Miles«, sagte sie. »Ich selbst musste dir die Illusionen rauben. Ich konnte nicht zulassen, dass das durch irgendwelche Ermittlungen geschieht. Ich konnte dich nicht blind durch dunkle Gassen stolpern lassen, nicht, wenn dir Justinian im Nacken sitzt. Er ist bösartig. Er ist so aufgewachsen – nicht nur durch Claudius’ Erziehung, auch durch das Beispiel, das ich ihm geliefert habe. Er wird alles wollen, was ich dir hinterlasse. Gib es ihm nicht. Er wird viel davon auf falsche Weise benutzen. Es tut mir leid, dass ich dich in so eine Lage bringe, Miles. Ich hatte gehofft, ich hätte noch viel mehr Jahre Zeit. Ich hatte vor, dieses Hologramm jedes Jahr auf den neuesten Stand zu bringen, aber wenn du es jetzt siehst, dann musst du wissen, dass dies das erste ist, das ich aufgezeichnet habe. Etwas ist schiefgegangen, und ich überlasse es dir, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen, soweit du es kannst.«
    Er zitterte. Er wusste nicht recht warum. Aber er zitterte. Seine Beine bewegten sich kaum, seine Hände bebten, seine Zähne klapperten. Ihm war nicht kalt. Er war nur schockiert. Zutiefst schockiert.
    »Wenn du nach all dem denkst, dass du das nicht für mich

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