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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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dem Ruck noch weitere Probleme entstanden waren. Dann, als er gerade aufstehen wollte, breitete sich in der Mitte des Cockpits Licht aus.
    Vielleicht hatte er sie unterschätzt. Vielleicht hatte Paloma doch irgendwelche waffenähnlichen Sicherheitseinrichtungen eingebaut.
    Falls sie das hatte, steckte er in Schwierigkeiten.
    Das Licht formte sich zu einem holografischen Bild. Paloma stand vor ihm und sah aus wie eh und je.
    Wie sie ausgesehen hatte, bevor jemand sie gepackt und zerschmettert hatte, sie wie abgelegte Kleidung auf dem Boden vor der Wohnzimmerwand zurückgelassen hatte.
    »Miles Flint«, sagte sie mit einem vertrauten Lächeln.
    Sein Herz tat einen Sprung. Ihr Haar sah aus wie ein Heiligenschein – viel heller als zu ihren Lebzeiten. Ihr Gesicht war runzlig – sie hatte stets nur Modifikationen genutzt, die sie stärker gemacht hatten – und ihre schwarzen Augen blickten ihm allwissend entgegen.
    Es war, als könnte er die Hand ausstrecken, sie berühren, sie zu sich heranziehen.
    Aber er wusste, dass er das niemals tun könnte. Er hatte sie in all den Jahren, seit sie einander kannten, nie umarmt, und selbst wenn er nun feststellen würde, dass sie doch noch am Leben war, wäre er dazu nicht imstande.
    »Du musst mir antworten, Miles, oder diese ganze Aufzeichnung verschwindet, ohne ihren Zweck erfüllt zu haben.«
    Ihre Stimme klang auch wie immer, stark, gebieterisch, vielleicht ein bisschen zu machtvoll. Das Hologramm starrte ihn an, als wäre es lebendig – als wäre Paloma lebendig –, und es wartete darauf, dass er ihm eine Antwort erteilen würde.
    »Ich weiß nicht … äh … ja«, stammelte er.
    Eine androgyne Stimme füllte das Cockpit, die Stimme des Schiffes selbst. »Stimmerkennung positiv beendet. Programm wird fortgesetzt.«
    Das Hologramm faltete die Hände vor dem nicht vorhandenen Körper – Paloma faltete die Hände vor dem Körper, zumindest hatte sie das getan, als sie diese Aufzeichnung für ihn angefertigt hatte.
    Und es konnte kein Zweifel bestehen, dass dies allein für ihn gedacht war. Von dem Moment an, in dem er die Konsole berührt hatte, vielleicht sogar von dem Moment an, in dem er das Schiff betreten hatte, hatte das Hologramm auf ihn gewartet. Es hatte darauf gewartet, dass er kam, damit es seinen Zweck erfüllen konnte.
    »Miles«, sagte Paloma seufzend, »die Tatsache, dass du dir dies ansiehst, heißt, dass ich vermutlich tot bin. Die Taube ist über einen besonderen Chip mit mir verbunden, der meine Körperfunktionen erfasst. Außerdem ist sie an die Standardnotfallkanäle angeschlossen. Fallen die Notfalllinks aus, tut das Schiff nichts. Hört mein Körper auf zu arbeiten – oder gerate ich irgendwie außer Reichweite –, dann soll das Schiff Kontakt zu dir aufnehmen. Die Aufzeichnung hast du wahrscheinlich bereits gehört – ich habe den Hilferuf mit meiner Stimme niedergelegt, damit du nicht denkst, jemand wollte dich zum Narren halten.«
    Die Botschaft, die er in seinem Büro erhalten hatte.
    »Ich habe ein paar illegale Maßnahmen ergriffen. Sollte die Polizei die Sache untersuchen, so wird sie feststellen, dass ich die Vorschriften der Stadt Armstrong missachtet habe. Das könnte dich in Schwierigkeiten bringen, was ich bedauere.«
    Sie hörte sich nicht an, als würde sie irgendetwas bedauern. Sie hörte sich nicht einmal besorgt an.
    Aber warum auch? Als sie diese Aufzeichnung – als eine Art Vorsichtsmaßnahme – angefertigt hatte, war sie am Leben gewesen, also hatte sie keine Ahnung, was tatsächlich geschehen war.
    »Wenn sowohl meine Notfalllinks als auch meine Körperfunktionen versagen, dann soll dir das Schiff dieses Hologramm vorführen. Es besteht eine minimale Möglichkeit, dass ich aus irgendeinem Grund den Mond verlassen habe, wenn das geschieht; aber sollte ich verreist sein, würdest du es wissen. Dafür werde ich sorgen.«
    Er beugte sich vor, erschüttert, unruhig, während sein Kopf sich bereits mit Fragen füllte. Was hatte sie zu dieser Vorsichtsmaßnahme veranlasst? War irgendetwas passiert? Und wenn ja, warum hatte sie ihm nichts davon erzählt?
    »Natürlich sollte ich, würde ich den Mond verlassen, an Bord der Taube sein. Du siehst also, wie unwahrscheinlich dieser Fall ist.«
    Sie lächelte, und das erschreckte ihn.
    »Nein, ich bin wahrscheinlich tot, und du siehst dir das Hologramm an und bist überrascht, dass es existiert. Ich hoffe nur, ich bin friedlich im Schlaf gestorben, aber ich habe immer daran gezweifelt,

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