Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
Wangen stieg. Diese Spitze war teilweise gegen Paloma gerichtet, und das hatte sie vermutlich auch verdient. Er bewunderte sie immer noch viel zu sehr.
    Van Alen erkannte seine Reaktion und war davon offenbar gerührt, denn sie stand auf und bedachte ihn wieder mit diesem warmen Lächeln. »Hören Sie«, sagte sie, »es gibt immer noch etwas, das wir versuchen können. Es ist riskant, und es rückt das Schiff und alles, was es enthält, in den Mittelpunkt des Interesses.«
    Er biss sich auf die Unterlippe. Mit einer so endgültig klingenden Lösung hatte er nicht gerechnet. »Das wäre?«
    »Wir müssen davon ausgehen, dass Paloma die Eigentümerin des Schiffes war, als es unter Quarantäne gestellt wurde. Wir werden, zumindest von Armstrongs Seite, nie erfahren, wer die Quarantäne beantragt hat, nur, wer sie verhängt hat. Das dürfte Space Traffic gewesen sein, aber es hat einen Grund gegeben, warum sie das Schiff nicht in Terminal 81 gebracht haben.«
    »Ich weiß«, sagte Flint. »Aber an diese Information bin ich nicht herangekommen.«
    »Sie könnte irrelevant sein.« Van Alens Stimme klang inzwischen ein wenig heiser. Offenbar war ihr ein Gesetzesdetail in den Sinn gekommen, das sie im Hinblick auf den Fall in Aufregung versetzte. »Falls Paloma die Eigentümerin war, als die Quarantäne verhängt wurde, und sie vergessen hat, die zuständigen Stellen zu bitten, alle Daten von dem Schiff herunterzuladen, ehe es permanent stillgelegt wurde, dann könnten wir eine Chance haben, sie selbst herunterzuladen.«
    »Wie?«, fragte Flint.
    Van Alen lächelte. »Eine wenig bekannte Vorschrift aus den Anfangstagen des Hafens. Zu jener Zeit kamen so viele Schiffe mit Gott weiß was an Bord hier an, dass sie alle unter Quarantäne gestellt wurden.«
    »So wie es heute mit jedem gemacht wird, der von außerhalb zum Mond kommt«, sagte Flint. »Automatische Dekontamination.«
    »Ja, aber heute benutzen wir eine schnelle Methode für die Menschen und eine noch schnellere für die Schiffe, eine automatisierte Methode.«
    Flint nickte. Anfänger bei Space Traffic wurden immer für ein paar Tage für die Arbeit mit Schiffen unter Quarantänebedingungen eingeteilt. Die Anfänger hatten stets Angst davor, was sie dort erwartete, während die Veteranen ihre Angst schürten, indem sie ihnen Geschichten über ihre eigenen Krankheiten erzählten.
    Erst, wenn die Anfänger dann tatsächlich zum Quarantänedienst antraten, wurde ihnen klar, dass die ganze Arbeit mit Hilfe von Langreichweitenscans durchgeführt wurde, wenn die Schiffe den Hafen anflogen. Nur Experten arbeiteten direkt auf verdächtigen Schiffen, denn diese Arbeit war wirklich gefährlich.
    »Aber damals«, sagte van Alen gerade, »musste noch sehr viel von Hand gemacht werden. Menschen in HazMat-Anzügen mussten die Schiffe betreten und persönlich inspizieren. Computer analysierten lediglich, wo die Schiffe gewesen waren und welche möglichen Gefahren von ihnen ausgingen. Tatsächlich vorhandene Probleme aufzudecken fiel nicht in ihren Bereich.«
    So viel wusste Flint über die Geschichte. Dieses Thema war in irgendeiner verfluchten Vorlesung zur Sprache gekommen, als er bei Space Traffic angefangen hatte, und es war hängen geblieben, vor allem, weil er so eine lebhafte Fantasie hatte und sich nur zu gut vorstellen könnte, er wäre einer jener Unglückseligen gewesen, die irgendein Schiff auf mikroskopisch kleine Gefahrenstoffe untersuchen mussten.
    »Und?«, fragte Flint. »Was hat das mit den gesetzlichen Bestimmungen zu tun?«
    Sie grinste und sah plötzlich spitzbübisch aus. »Justizgeschichte ist meine Spezialität. Wenn man weiß, wie sich die Gesetze entwickelt haben und warum, findet man manchmal auch die versteckten Lücken und Hintertürchen.«
    »Sie kommen nicht zum Punkt«, sagte er leicht verärgert. Sie versuchte, ihn mit ihrer Brillanz zu beeindrucken, und sie hatte Erfolg.
    »Eine Menge Schiffseigner fingen an, über ihre Reiseroute Lügen zu erzählen. So ersparten sie ihren Schiffen und allem, was sich auf ihnen befand, die obligatorische wochenlange Quarantäne. Und sich ersparten sie den Verlust kostbarer Zeit.«
    Flint hielt den Atem an. »Also hat die Regierung ein Gesetz erlassen, das ihr das Recht gibt, Einblick in die Logbücher zu nehmen.«
    »Und weil das Schiff unter Quarantäne stand, hat die Regierung erfolgreich nach einem Weg gesucht, alle Daten auf den Schiffscomputern zu untersuchen und so von allen möglichen illegalen

Weitere Kostenlose Bücher