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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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wurde, oder weil er versehentlich etwas gegessen hatte, das er nicht hätte essen sollen. Meist haben sie etwas gegessen, das sie nicht hätten essen sollen.«
    Sein Magen knurrte immer noch, aber das war auch das einzige Anzeichen dafür, dass er Appetit hatte. Er hatte sein Essstäbchen immer noch nicht aus dem ilidischen Essen gezogen.
    »Sie vermitteln mir nicht gerade das größte Vertrauen zu diesen Speisen«, sagte er.
    Sie schaufelte die sich kringelnden Nudeln auf ihren Löffel, fügte etwas Fettes, Matschiges hinzu, das an eine Pflaume erinnerte, und aß.
    »Ich weiß mehr über fremdartiges Essen als jeder andere«, sagte sie, während sie kaute. »Und Sie sollten sich umso sicherer fühlen, statt Angst zu haben. Wenn ich es esse, dann ist es vertrauenswürdig. Ich habe viel zu viele Giftopfer gesehen, um das Risiko einzugehen, selbst einmal dazuzugehören.«
    Er bedachte sie mit einem Blick, in dem sich deutliches Unbehagen kundtat, und benutzte seine Essstäbchen dazu, eine sich windende Nudel herauszufischen. Er wusste, dass die Nudel nicht lebendig war – eine Menge multiethnischer Küchen griff wegen der exotischen Wirkung auf diese Nudeln zurück –, sie anzusehen bereitete ihm dennoch ein flaues Gefühl im Magen.
    Er steckte sie in den Mund, biss zu und wurde mit dem erwarteten Krachen belohnt. Was er nicht erwartet hatte, war der bittersüße Geschmack der Soße und der pfeffrige Nachgeschmack.
    Er seufzte kurz und schaufelte sich ein paar Nudeln auf seinen Teller.
    »Es schmeckt Ihnen also«, sagte DeRicci.
    »Wider besseres Wissen«, murrte er.
    Sie lachte und legte den Löffel weg, mit dem sie ihren Teller gefüllt hatte. Dann aß sie rasch das ilidische Gericht und spülte es mit einer Flüssigkeit hinunter, die er nicht einmal bemerkt hatte.
    »Passt gut zu dem Essen«, sagte sie einen Moment später. »Vertrauen Sie mir, Sie werden es genießen, wenn der Pfeffer mit dem Curry kollidiert.«
    Das würde er vermutlich, aber so viele verschiedene, ihm neue Dinge zu probieren, bereitete ihm Sorgen, umso mehr, da er sowieso schon angespannt war. Dennoch griff er nach der anderen Packung, von der er ursprünglich gedacht hatte, sie enthielte auch nur Speisen, und nippte vorsichtig an dem Getränk.
    Es schmeckte wie eine Mischung aus echtem Orangensaft, künstlichen Erdbeeren und irgendeiner Art von Rahm. Es war extrem süß und scharf, aber es spülte wirkungsvoll den pfeffrigen Nachgeschmack der Yringen von seiner Zunge.
    Er aß noch ein paar Bissen, da er nicht so recht wusste, was er sonst tun sollte. Das Essen war besser, als er erwartet hatte. Hätte er die Speisen ausgesucht, so wären sie bei Hotdogs aus Mondzutaten mit einigen seiner Lieblings-Brötchen der Sorte »Frisch aus dem Karton« und etwas Krautsalat mit mondgezüchtetem Kopfsalat und Karotten gelandet.
    »Waren die letzten Stunden ergiebig?«, erkundigte sich DeRicci, während sie das Knoblauchhuhn auf ihrem Teller herumschob. Sie aß deutlich schneller als er, vielleicht, weil sie diese Speisen gewohnt war.
    »Nicht so sehr, wie ich gehofft hatte.« Rasch informierte er sie über die Verzögerungen in der Forensik, die unkooperative Art von Ethan Brodeur (»Wenigstens hasst er Sie nicht«, murmelte DeRicci. »Mich hat er immer gehasst.«) und die Detailarbeit, die ihn im Hinblick auf die Überwachungsvideos erwartete. »Aber ich habe ein paar Dinge über die Stuarts erfahren.«
    »Die Stuarts«, sagte sie und blickte von ihrem Teller auf. »Dann gibt es also mehr als nur Lucianna?«
    »Ein ganzes Dutzend. Sie leben über den Mond verteilt. Eine der namhaftesten Familien des Mondes, wenn auch nicht mit so einem illustren aktuellen Stammbaum wie die Wagners. Die Stuarts sind vor allem in den kleineren Kuppeln zu großen Tieren geworden. Lucianna war der Star in ihrem Zweig der Familie, und jetzt kommt das, was mich wirklich erstaunt: Sie hat ihre Familie nie darüber informiert, dass sie ihren Namen geändert hat.«
    DeRicci runzelte die Stirn. Offensichtlich wusste sie nicht recht, was er meinte. »Und?«
    »Und«, sagte er, »dadurch, dass sie das nicht getan hat, hat sie jegliche Kommunikation mit diesem Teil der Familie unterbunden. Sie hat in vielfacher Hinsicht ihre ganze Vergangenheit abgelegt, auch wenn es nicht ganz funktioniert hat. Sie ist zu WSX zurückgekehrt, allerdings in einer anderen Funktion.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte DeRicci.
    »Ich auch nicht. Aber ich erzähle Ihnen, was ich den offiziellen Daten zur

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