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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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biologischer Hinsicht vollwertige Gyonnese sind.«
    »Sie denken, Aleyd versucht, die Gyonnese zu vernichten?« Ihre Stimme zitterte ein wenig.
    Er legte für einen Moment den Finger an die Lippen. Über Aleyd hatte er eine Menge schräger Dinge gehört, und dabei ging es nicht nur um die Gyonnese, aber das würde er ihr nicht erzählen.
    »Laut dem Hologramm, das im Shindo-Haus zurückgelassen wurde, hat dieses eine Experiment eine ganze Generation ausgelöscht. Die Gyonnese haben normalerweise nur ein Originalkind und mehrere falsche Kinder, die von dem Original abstammen. Nur sehr selten gibt es zwei Originalkinder. Aber nun muss eine ganze ältere Generation erneut versuchen, Originalkinder zu erzeugen.«
    »Und weil sie älter sind, wird ihnen das nicht leichtfallen«, sagte Gonzalez, die bei dieser Vorstellung ein wenig außer Atem geriet.
    Er nickte. »Und jetzt stellen Sie sich vor, es würde erneut zu einem Unfall kommen. Nicht von der gleichen Art, aber mit ähnlichen Auswirkungen. Dann würde die Originalgyonnese-Bevölkerung noch weiter zurückgehen, und bald wären die falschen Kinder in der Mehrzahl.«
    »Es hört sich so an, als wären sie das bereits«, sagte Gonzalez.
    »Schon, aber es gibt normalerweise immer genug Originale, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Stellen Sie sich vor, das wäre nicht der Fall.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie füllen Ihre Lücken mit Fantasiegebilden.«
    Er hielt inne, seufzte. Sie wusste nicht so viel über Aleyds weniger bekannte Objekte wie er. Sie wusste nichts über die diversen Waffen, die Aleyd produzierte – nicht für den internen Markt der Erdallianz, sondern für Außenseiter, Nichtmitglieder. Der wahre Grund für seinen Aufenthalt im Valhalla Basin war, dass er versuchen wollte, Beweise, dokumentierbare Beweise, dafür zu finden, dass Aleyd illegal Waffen außerhalb des Allianzsystems an Feinde der Allianz und an nichtorganisierte Planeten verkaufte.
    »Sie haben recht«, sagte er. »Vieles beruht auf Spekulation.«
    Gonzalez nickte und ging weiter. Er musste sich beeilen, um Schritt zu halten.
    »Aber fragen Sie sich selbst: Was ist, wenn Emmeline Flint, Shindos Originalkind, nicht gestorben ist?«
    »Dafür gibt es keinen Beweis«, antwortete Gonzalez.
    »Aber was wäre, wenn?«, fragte er.
    »Das wäre bei der Autopsie festgestellt worden. Auch wenn der Klon wachstumsbeschleunigt war. Haben Klone nicht veränderte Telomere? Und bei einem wachstumsbeschleunigten Klon müsste sich doch auch ein molekularer Marker finden, nicht wahr?«
    »Was wäre, wenn?«, wiederholte er wieder hartnäckig.
    »Ich weiß es nicht«, fauchte sie. »Dann ist sie irgendwo da draußen, und Rhonda Shindo beschützt sie.«
    »Und wer ist an Emmelines Stelle gestorben?«
    Sie musterte ihn finster.
    »Wer hat das Kind getötet? Wie kommt es, dass der Vater nicht wusste, dass das nicht sein Kind war? Überlegen Sie doch mal, ob Rhonda Shindo wirklich nur eine Wissenschaftlerin ist, die schuldlos in Schwierigkeiten geraten ist, oder eine Frau, die die ganze Zeit gewusst hat, was sie tat.«
    Gonzalez presste die Lippen zusammen und wandte den Kopf ab.
    »Und dann fragen Sie sich«, fuhr er fort, »ob Sie, wenn Ihre Tochter etwa zur selben Zeit sterben würde, zu der Sie Beklagte in einem Prozess sind, wegen etwas, das zu tun die Firma, für die Sie arbeiten, von Ihnen verlangt hat, immer noch für dieses Unternehmen arbeiten würden.«
    »Wenn Sie schon spekulieren müssen«, blaffte sie, »dann ziehen wir es doch bis zum Ende durch. Vielleicht war der Job alles, was sie hatte.«
    Das hörte sich an, als wäre sie persönlich betroffen. Vielleicht war der Job alles, was Gonzalez hatte; er war gewiss alles, was Zagrando hatte – aber diesen Punkt würde er für den Augenblick ignorieren.
    »Wirklich?«, sagte er. »Shindo war glücklich verheiratet, nach allem, was man hört. Die meisten glücklichen Paare, die ein Kind verlieren, bekommen ein zweites. Natürlich trauern sie eine Weile, aber irgendwann bekommen sie ein zweites und oft auch ein drittes Kind. Sie klonen nicht ihre Erstgeborenen, und sie laufen nicht einfach davon.«
    »Vielleicht war die Ehe nicht so glücklich.«
    »Warum keine zweite Ehe schließen? Warum nicht ein weiteres Kind zur Welt bringen?«
    Gonzalez wedelte mit der Hand. »Das sind alles nur Vermutungen, keine Fakten. Ohne Fakten können Sie keine derartigen Beschuldigungen vorbringen.«
    »Willkommen in meiner Welt«, sagte er leise. »Ich weiß viele

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