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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Technik funktioniert, wenn auch mit Einschränkungen.
    - Einschränkungen welcher Art?
    - Sie wird nicht mehr aussagen können, sollten wir sie vor ein Multikulturelles Tribunal bringen.
    - Die Technik wird sie töten?
    - Nein. Aber am Ende des Verfahrens kennen wir die Inhalte ihres Hirns. Sie nicht mehr.
    »Computer«, sagte sie. »Ist das wahr? Gibt es in dieser Einrichtung eine experimentelle Technik, um Informationen aus dem menschlichen Hirn zu extrahieren?«
    »Ja«, antwortete der Computer.
    »Funktioniert sie?«
    »Sie hat nur in einem Fall versagt.«
    »Was ist bei diesem Fall passiert?«, fragte Rhonda in der Hoffnung, dass sich die Antwort für sie als nützlich erweisen würde.
    »Die Versuchsperson ist an einer schweren Blutung gestorben, ehe die Information extrahiert werden konnte.«
    »Aufgrund der technischen Ausstattung?«, hakte Rhonda nach.
    »Aufgrund der Tatsache, dass die Person ein nicht diagnostiziertes Aneurysma hatte, das geplatzt ist, als Druck auf das Hirn ausgeübt wurde.«
    Mit anderen Worten: purer Zufall. In allen anderen Fällen war die Information extrahiert worden.
    Klinische Begriffe dafür, das Wissen eines anderen zu stehlen und im Zuge dessen sein Hirn zu zerstören.
    Rhonda stand auf und versuchte, die Tür zu öffnen. Sie war verschlossen. Sie kehrte zu dem staubigen Stuhl zurück.
    Sie musste die Ruhe bewahren.
    Und sie musste hier raus, und zwar schnell.
    Wenn ihr das nicht gelang, würden die Gyonnese genug erfahren, um Emmeline aufzuspüren.
    Sie würde sterben, würde unter furchtbaren Qualen sterben, und das nur, weil Rhonda etwas zu neugierig gewesen war. Weil Rhonda den Rat des Verschwindedienstes ignoriert und die potenziellen Eltern persönlich überprüft hatte.
    Emmeline, die vermutlich genauso aussah wie Talia.
    Emmeline, für die Rhonda alles aufgegeben hatte.
    Rhonda schlang die Arme um den Körper und versuchte sich zu überlegen, was sie tun konnte.

 
51
     
    D ie Büros der Space Traffic Control im Valhalla Basin waren mit denen der Space Traffic Control in Armstrong nicht zu vergleichen. Space Traffic und Hafensicherheit waren hier getrennte Einrichtungen, die beide von einer Privatfirma betrieben wurden, welche zu Aleyd gehörte. Flint benötigte Zugang zu beiden, und Zagrando schaffte es, ihm das zu ermöglichen.
    Aber Flint blieb keine andere Wahl, als zwischen den beiden verschiedenen Institutionen hin und her zu wandern. Die Büros waren sehr schön ausgestattet – hohe Decken, extrem sauber, massenweise Computerschirme und Holos, die den Raum um Kallisto anzeigten –, aber sie sahen nicht so aus, als würde hier auch gearbeitet werden.
    Space Traffic erteilte lediglich Schiffen, die so oder so schon auf der Liste standen, die sie von der Hafensicherheit erhielten, eine Freigabe und ließ sie von automatischen Systemen in den Hafen leiten.
    Das fand Flint erst nach einer nutzlos verbrachten halben Stunde heraus. Er überredete Zagrando, ihn zur Hafensicherheit zu bringen, wo er schließlich die Art Kontrollsystem vorfand, nach der er suchte.
    Jedes Schiff, das einen Allianzhafen anflog, musste irgendwo registriert worden sein. Diese Registrierung wurde, zusammen mit der ersten Kontaktaufnahme seitens des Schiffs automatisch an den Hafen gesendet, so dass seine Herkunft stets zurückverfolgt werden konnte.
    Es gab unzählige Möglichkeiten, die Registrierung zu tarnen, und Beschaffer wie auch Lokalisierungsspezialisten kannten die meisten davon. Andere Leute, die Grund hätten, ihre Registrierungsdaten zu verheimlichen, von Kriminellen bis hin zu reichen Privatpersonen, flogen Orte wie das Valhalla Basin normalerweise nicht an. Unternehmenssiedlungen nahmen wenig Rücksicht auf Belange der Privatsphäre – es sei denn, es ging um Belange der Unternehmen selbst –, und Kriminelle suchten normalerweise Orte auf, an denen leichte Beute lockte, Orte wie Armstrong. Städte wie das Valhalla Basin glichen Festungen, ohne dabei allzu viel Reichtum zu beherbergen.
    Und auch niemand, der vor seinem Leben davonlaufen wollte, kam hierher, es sei denn er arbeitete für Aleyd. Niemand, dem seine Privatsphäre wichtig war, kam hierher. Und niemand, der vorhatte zu stehlen oder jemandem ein Leid anzutun, kam hierher, weil es zu schwierig war, hier anonym zu agieren.
    Flint musste weiter nichts tun, als nach den offensichtlichsten Möglichkeiten zur Tarnung einer Registrierkennung zu suchen: der Überlagerung der Daten durch die Registrierung eines anderen

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