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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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nicht zugelassener Hafen?«
    »Es gibt eine Menge verlassener Basen in diesem Solarsystem«, klärte Flint ihn auf. »Beschaffer nutzen sie ständig im Zuge ihrer Geschäfte. Einige Beschaffer halten sich nur äußerst selten in offiziellen Häfen auf.«
    »Hatten Sie nicht gesagt, die Sache wäre ganz einfach?«, fragte Zagrando.
    »Ich sagte, es wäre einfach, das Schiff zu finden«, korrigierte Flint. »Den Mann zu finden könnte schwieriger werden.«
    Und Rhonda zu finden, dachte er, sprach es aber nicht aus, könnte am schwierigsten sein.

 
52
     
    R honda schluckte krampfhaft, versuchte, die Trockenheit in ihrer Kehle zu bekämpfen. Sie bemühte sich, die Ruhe zu wahren, aber sie musste hier weg, und sie musste weg, ehe die Gyonnese merkten, dass sie wach war.
    Sie lauschte weiter dem Gespräch der Gyonnese. Derzeit diskutierten sie die Allianzgesetzgebung und deren Verantwortung angesichts der Tatsache, dass die Menschen in der Allianz die Gesetze untergruben, solange sie die Aktivitäten der Verschwindedienste zuließen. Ein paar der Gyonnese wollten in einem neuen Prozess mit ihrer Hilfe ein Exempel statuieren, einem Prozess, in dem es um die Frage ginge, ob sie sich den Gesetzen der Allianz zu unterwerfen hatten, wenn es sonst niemand tat.
    Aber der befehlshabende Gyonnese wollte Emmeline. Mit ihrem Tod konnten sie nach ihren Gesetzen Vergeltung üben für die Verbrechen, die Rhonda begangen hatte. Doch einer der anderen Gyonnese sah keinen Sinn darin, Vergeltung zu üben, wenn Rhonda bereits den Verstand verloren hätte.
    Wenn die Mutter nicht erfährt, welchen Preis sie zu zahlen hat, welchen Sinn hat es dann, den Preis einzufordern?, fragte der Gyonnese.
    »Die Mutter weiß es«, hatte Rhonda gesagt, als diese Frage gestellt worden war. Derweil durchsuchte sie die vorhandene Datenbank in der Hoffnung, dort Hilfe zu finden, doch vergeblich.
    Die Wissenschaftsstation hatte keine Verbindung nach außen. Sie konnte keine in der Nähe befindliche Basis kontaktieren. Sie wusste nicht, ob das daran lag, dass dieser Ort aufgegeben worden war, oder daran, dass Tey ihn um ihrer Experimente willen von der Außenwelt abgeschnitten hatte.
    Als Nächstes suchte Rhonda nach einem Lageplan für die Einrichtung. Eine der holographischen Originalkarten überlagerte den einseitigen Spiegel. Als sie das System aufforderte, die Karte zu aktualisieren – die noch funktionstüchtigen Abschnitte (in roter Farbe) anzuzeigen –, leuchtete nur ein kleiner Bereich des Komplexes auf.
    Und sie befand sich in diesem Bereich.
    Da das alte System imstande gewesen war, diese Aktualisierung durchzuführen, hoffte sie, es könnte noch etwas mehr. Sie forderte das System auf, Symbole für alle Schiffe, die noch immer hier waren, in der Karte anzuzeigen.
    Nichts geschah.
    In der Hoffnung, das System hätte sie nur nichtverstanden, formulierte sie ihre Frage neu.
    Aber es hatte verstanden, denn schließlich, nach dem dritten Versuch, sagte der Computer: »Es gibt keine Schiffe in dieser Anlage.«
    »Was ist mit dem Schiff der Gyonnese?« Sie würde es nehmen, wenn es nicht anders ging. Irgendeine Art von automatischem Piloten musste es schließlich geben.
    »Die Gyonnese haben kein Schiff.«
    »Wie sind sie hergekommen?«
    »Sie wurden abgesetzt.«
    »Wann wird ihr Schiff zurückkehren?«
    »Nach meinen Informationen wird das Schiff nicht zurückkehren, ehe sie es rufen.«
    »Was bedeutet, dass die Gyonnese Kontakt zur Außenwelt aufnehmen können. Wie machen sie das?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete der Computer. »Mutmaßlich benutzen sie ihre persönlichen Links. Dieses System ist nicht darauf ausgelegt, Außenkontakte in irgendeiner Form herzustellen.«
    »Warum nicht?«, fragte Rhonda. Aber die Frage war vorwiegend rhetorischer Natur. Der Grund war nicht von Bedeutung; die Tatsache, dass sie in der Falle saß, schon.
    »Weil wir nicht wollten, dass irgendwelche fremden Gruppen sich illegal Informationen beschaffen können«, sagte der Computer.
    Rhonda starrte die Konsole an, als hätte sie persönlich zu ihr gesprochen. »Was wäre, wenn ich deine Programmierung so verändern möchte, dass wir einen Kontakt zur Außenwelt herstellen können?«
    »Das ist nicht möglich. Mein System ist angewiesen, sich abzuschalten, ehe es zulässt, dass so etwas geschieht.«
    Fluchend setzte sie sich auf den Stuhl. Welche Möglichkeiten blieben ihr nun noch?
    Sie konnte darauf vertrauen, dass die Gyonnese wieder zu Verstand kämen und sie zu

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