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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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zu überprüfen, ob die Bots voll waren. Ich dachte, sie hätten ordentlich gearbeitet. Offenbar haben sie das nicht. Aber das Schiff ist in Ordnung, anderenfalls hätte man uns die Häfen gar nicht anfliegen lassen, und schon gar nicht die Häfen innerhalb des Raums der Erdallianz.«
    Was nicht ganz der Wahrheit entsprach. Er besaß ein paar Speziallizenzen und hatte mit mehreren allianzbasierten Unternehmen Sondervereinbarungen getroffen, allerdings nicht mit Aleyd. Wann immer er in der Nähe eines Planeten war, auf dem ihn Firmenkundengeschäfte erwarteten, achtete er darauf, dass diese Vereinbarungen an vorderster Stelle in seinen Verbindungsprotokollen in Erscheinung traten.
    Sie hatten ihm den Weg in das Valhalla Basin geebnet, auch wenn ihm der Abflug einige Sorgen bereitet hatte. Während des Landeanflugs hatten die zuständigen Leute sich vermutlich gedacht, er repräsentiere ein anderes Unternehmen und wolle Geschäfte mit Aleyd machen. Hätte irgend jemand überprüft, was er tatsächlich getan hatte, hätte er nicht mehr abfliegen können. Diese Vereinbarungen hätten ihn nicht schützen können, hätte er bezüglich der Anzahl der Personen an Bord gelogen oder wäre des Kidnappings beschuldigt worden.
    »Ehrlich?« Nafti hörte sich regelrecht verletzlich an. Yu war froh, dass er das Gesicht des Mannes nicht erkennen konnte. Ein Mann mit Naftis Körperbau sollte sich nicht verletzlich anhören.
    »Ja, ehrlich«, sagte Yu. »Vergiss nicht, die Frachträume haben eigene Umwehsysteme. Die habe ich dir vor Jahren gezeigt, als ich dich angeheuert habe. Du hast danach gefragt.«
    Nafti nahm seinen Helm ab. Sein Gesicht war schweißnass, die Haut gerötet. Offensichtlich hatte das Umweltsystem des Anzugs auch nicht korrekt funktioniert.
    Yu widerstand dem Drang, erneut den Kopf zu schütteln. Statt dessen tippte er einige Bereiche auf dem Überwachungsmonitor an, in der Hoffnung, so eine Verbindung zum medizinischen Labor herstellen zu können.
    »Ich habe danach gefragt, nicht wahr?«, sagte Nafti.
    »Ja«, entgegnete Yu.
    »Ich bin kein Hypochonder«, verkündete Nafti.
    »Was denn dann?«
    »Ein besorgter Mitarbeiter.«
    »Was würdest du tun, wenn das ganze Schiff kontaminiert wäre und ich mich weigern würde, eine medizinische Behandlung für dich zu bezahlen?«, wollte Yu wissen.
    »Das ist es aber nicht, richtig?«, fragte Nafti.
    Yu strich mit der Hand über die Überwachungskonsole. »Was habe ich gerade gesagt?«
    »Du hast gesagt, das wäre es nicht.«
    »Dann solltest du mir vielleicht einfach glauben«, entgegnete Yu, »und vergiss die Idee, offizielle Stellen einzuschalten.«
    »Daran habe ich doch gar nicht gedacht.«
    »Willst du abstreiten, dass du daran gedacht hast, eine vollständige Dekontamination des Schiffs zu fordern, wenn wir den nächsten Hafen erreicht haben?«
    »Es wäre nur vernünftig, das Schiff zu dekontaminieren.«
    Yu beugte sich vor. »Denk nach, du Trottel. Was passiert, wenn das Schiff einer vollständigen Dekontamination unterzogen wird?«
    »Das Schiff wird inspiziert …« Naftis Stimme verlor sich. Dann: »Oh.«
    »Ja, oh. Hast du eine Ahnung, wie viele nicht genehmigte Systeme ich auf diesem Schiff habe?«
    »Ist das der Grund, warum du es nie inspizieren lassen hast?«
    »Was meinst du wohl?«, blaffte Yu.
    Nafti wischte sich mit dem Handschuh des Anzugs über das Gesicht. »Tut mir leid.«
    »Das sollte es auch«, sagte Yu. »Als ich dich angeheuert habe, habe ich zur Bedingung gemacht, dass du mir voll und ganz vertraust. Diese Bedingung hast du heute missachtet.«
    »Ich hatte Angst.«
    »Ich weiß.« Yu versuchte es noch einmal mit der Überwachungskonsole. »Zieh den Anzug aus.«
    »Ich weiß nicht, ob das gut wäre.«
    »Er hat einen Riss auf der Rückseite. Er hat nie ordnungsgemäß funktioniert. Wir müssen das Ding vernichten.«
    »Einen Riss?« Nafti fuhr mit den Händen über die Vorderseite, als könne er ihn da finden.
    »In der Nähe deines Nackens«, antwortete Yu.
    Nafti griff über die Schulter nach hinten, bohrte einen behandschuhten Finger in den Riss und erschrak. Offenbar hatte er seine eigene Haut berührt. Nun fluchte er.
    »Beim nächsten Mal überlässt du das Denken mir, okay?«, sagte Yu. »Zum Denken habe ich dich nicht angeheuert.«
    Nafti hakte die Vorderseite des Anzugs auf. Die Verschlüsse funktionierten noch einwandfrei. Sie öffneten sich, kaum dass er die Sequenz eingeleitet hatte.
    »Tut mir leid«, erwiderte Nafti noch

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