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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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dass er Palomas Akten weiterhin in ihrem Büro durchforstete, aber er fühlte sich durch van Alen zu eingeengt, obwohl sie beide ein Interesse an der Angelegenheit hatten.
    Also hatte er sich statt dessen auf seine Jacht zurückgezogen.
    Und nun war er zurück. Er hatte den Computer gewählt, der der Wand am nächsten war. Der Rechner war Teil eines Einbauschreibtischs, und dieser Schreibtisch war der einzige Gegenstand, bei dem der Innenausstatter bei der Einrichtung des Büros Mist gebaut hatte. Der Schreibtisch stand zu dicht an der Wand. Länger dort zu sitzen förderte klaustrophobische Zustände.
    Was bedeutete, dass der Rechner nur selten benutzt wurde. Und es bedeutete auch, dass die meisten Leute, sollten sie etwas in van Alens Systemen suchen, hier zuletzt suchen würden.
    Und genau aus diesem Grund liebte Flint diesen Computer.
    Er kauerte sich über den eingebauten Schirm, statt die Holoversion zu aktivieren – er wollte verhindern, dass ein Juniorpartner oder ein Mitarbeiter, der zufällig das Büro betrat, sehen konnte, was er tat, und öffnete vorsichtig ein Hintertürchen zu den Computersystemen des Armstrong Police Departments, das er schon vor Jahren geschaffen hatte.
    Als er noch bei der Polizei gearbeitet hatte, hatte er auf die diversen Mängel in deren Systemen hingewiesen, woraufhin einer seiner Vorgesetzten ihn abkommandiert hatte, zusammen mit den Technikern entsprechende Verbesserungen vorzunehmen. Seine Fähigkeiten in Hinblick auf Computer waren den ihren überlegen gewesen – vorwiegend, weil er schon in der Privatwirtschaft auf diesem Gebiet tätig gewesen war. Man hatte ihn wegen seiner Fähigkeiten angeheuert und entsprechend bezahlt. Die Techniker der Polizei arbeiteten auf diesem Gebiet, weilsie entweder bei den Tests in der Polizeiakademie ihre Eignung demonstriert hatten oder von der Privatwirtschaft als nicht ausreichend qualifiziert abgelehnt worden waren.
    Bisher hatte nur ein Detective herausgefunden, dass Flint Zugriff auf Polizeiakten hatte. Er hatte einige Techniker angewiesen, seinen Zugang zu blockieren, woraufhin Flint seine Sekundärsysteme benutzt hatte und um ein paar Ecken zurückgekehrt war.
    Sein Hintertürchen war nach wie vor da. Und vermutlich war es heute sogar noch besser nutzbar als zuvor.
    Dennoch musste er schnell arbeiten. Er fürchtete stets, jemand könnte ihn beschatten oder seine Arbeit zurückverfolgen. Auch Kopfgeldjäger geisterten bisweilen in den Datenbanken der Polizei herum, um nachzusehen, ob irgend jemand auf die Akten Verschwundener zugegriffen hatte, also musste er sehr vorsichtig vorgehen.
    Er blickte auf. Er war immer noch allein. Er wünschte, er hätte die Befugnis, die Milchglastür abzusenken, aber diese Berechtigung besaß allein van Alen. Das Bürosystem verhinderte, dass ihre Mitarbeiter die Tür benutzten, wenn sie außer Haus war.
    Aber er wollte sich nicht in das System hacken. Er wollte nur rasch seine Arbeit tun und wieder gehen.
    Aber seine Finger zitterten, als er die Daten seiner Tochter aufrief. Er hatte sich die offiziellen Akten nie angesehen. Seine persönlichen Kopien hatte er erhalten, ehe er zur Akademie gegangen war, aber er hatte sich nie mit den Dateien beschäftigt, nachdem er Polizist geworden war. Immer wieder hatte er es sich vorgenommen, aber er hatte nie die Zeit gefunden.
    Sich nie die Zeit genommen.
    Es waren weniger Datensätze, als er erwartet hatte. Der Fall hatte eine Menge Schlagzeilen gemacht, und der Mörder hatte eine höchst öffentliche Verhandlung über sich ergehen lassen müssen, ehe das ausgesprochen zufriedenstellende Urteil gefällt worden war. Dennoch waren die Dateien über dieArbeit der Polizei nicht gerade umfangreich: die Videoaufzeichnungen, die Paloma gehabt hatte, der Autopsiebericht und die Vorgeschichte der Tagesstätte nebst Verweisen auf den vorangegangenen Todesfall und den, der sich nach Emmelines Tod ereignet hatte.
    Zuerst sah er sich die Informationen über die Tagesstätte an. Sie war einige Jahre vor den Ereignissen eröffnet worden und hatte sich eines großartigen Rufs erfreut. Dann war die Gründerin gestorben, und ihre Tochter, eine Frau, die in Armstrong als Aktivistin bekannt war, hatte ihre Stelle eingenommen. Die Tagesstätte hatte auch weiter alle Inspektionen mit den besten Noten bestanden, und die Kinder stammten weiterhin aus den besten Gegenden, aber es gab Hinweise auf Verstimmungen unter den Angestellten, vielfach hervorgerufen durch solche Angestellte, die

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