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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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temporäre Zulassung, um im Valhalla Basin als Anwältin zu praktizieren, und die würde sie nur bekommen, wenn sie sich an einen Anwalt wandte.
    »Celestine Gonzalez?« Ein Mann in einem grauen Anzug mit weißen Paspeln blieb neben ihr stehen. Seine Schuhe, grau mit weißen Streuen, passten perfekt zum Anzug. Er sah aus wie eine Art Unterhaltungskünstler.
    Sie hatte sich bisher nicht identifiziert. Vermutlich lasen die Behörden die Links der Leute aus. Sie hatte einmal gehört, dass Links, wenn sie deaktiviert waren – was ihre waren, wenn sie der Beschilderung über jeder einzelnen Tür glauben durfte –, ein besonderes Signal aussandten.
    »Ja?«, fragte sie.
    »Sie sollen mit mir kommen.«
    Er sah nicht aus, als gehöre er einer Behörde an. Und er wirkte ein bisschen zu gesund, um hier drin zu arbeiten. Jeder dieser Leute in ihren jämmerlichen blauen Uniformen sah aus, als hätte er seit Jahren jegliche körperliche Ertüchtigung gemieden – und als hätte er noch nie von Fitnessmodifikationen gehört.
    »Und wer sind Sie?«
    »Ich bin Tejumola Kazin. Ihr Boss hat mich geschickt. Er ist des Wartens müde.«
    Er erwähnte den Namen ihres Vorgesetzten nicht. Er erwähnte den Zweck ihres Besuchs nicht. Er sah nicht aus wie jemand, der sie hier ansprechen sollte.
    »Danke, aber ich werde hier warten«, sagte sie.
    »Wenn Sie das tun, warten Sie noch die nächsten zwölf Stunden hier. Bis dahin könnte das Kind, dem Sie helfen sollen, sonstwo sein. Wollen Sie das?«
    Nun hörte er sich an wie jemand, der zumindest einige Verbindungen hatte.
    »Wer sagten Sie, dass Sie sind?«, fragte sie.
    »Wie gesagt, ich bin Tejumola …«
    »Ihren Namen habe ich schon verstanden. Was sind Sie von Beruf?«
    »Oh, habe ich das nicht erwähnt? Ich bin Anwalt, Einwanderungsanwalt.«
    »Danke, aber ich lebe gern auf dem Mond. Ich bin nur zu Besuch im Valhalla Basin.«
    »Aber«, erwiderte er und trat näher an sie heran, »Sie haben die Absicht, in den nächsten paar Tagen hierzu arbeiten, nicht wahr?«
    Er hatte die Stimme nicht gesenkt, und die Leute um sie herum starrten sie an. Aber die Hafenangestellten ließen ihn in Ruhe, also kannten sie ihn entweder, oder Juristen hatten allgemein Zutritt zu diesem Teil des Hafens.
    Was sie nicht überraschen würde, bedachte man die Anzahl der Werbebotschaften, die sie über sich hatte ergehen lassen müssen, als das Schiff zur Landung angesetzt hatte.
    »Schauen Sie«, sagte sie, ausgehend von der Überlegung, dass er vielleicht gehört hatte, wie Oberholst außerhalb dieses höhlenartigen Raums mit einem Behördenvertreter gesprochen hatte, »ich kenne Sie nicht. Ich habe noch nie von Ihnen gehört, und wenn Sie mir nicht beweisen können, dass mein Boss Sie geschickt hat, dann möchte ich, dass Sie mich in Ruhe lassen.«
    Er seufzte, als hätte er all das schon früher erlebt. »Keine Links in diesem Abschnitt, wissen Sie noch? Sie werden mir vertrauen müssen.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Mr. Kazin, ich bin Anwältin. Ich vertraue niemandem.«
    Der Mann, der hinter ihr stand, lachte. Gonzalez starrte ihn an.
    »Unterhalten wir Sie gut?«, fauchte sie.
    »Tut mir leid«, antwortete der Mann und senkte den Blick. Aber er grinste immer noch. Ebenso wie die Leute hinter ihm, von denen ein paar sogar Gonzalez’ Blick standhielten.
    Kazin berührte ihren Arm, also beschloss sie, den starren Blick auf ihn zu konzentrieren. Er schrak nicht zurück, was immerhin für ihn sprach. Die meisten Leute taten das, wenn sie sie so anstierte.
    »Ich werde ehrlich zu Ihnen sein«, sagte er mit weicher Stimme. »Sie können bleiben, wenn Sie wollen, aber dann werden Sie die Gelegenheit verpassen, um derentwillen Sie gekommen sind. Mr. Oberholst ist alt, und so gut er auch ist, sein Durchhaltevermögen ist begrenzt. Er braucht jemanden zu seiner Unterstützung, und den wird er vor Ort anheuern müssen – und ich muss Ihnen sagen, Miss Gonzalez, die hiesigen Anwälte sind nicht von Ihrem Kaliber.«
    »Das erzählen Sie mir, damit ich Ihnen vertraue? Sie, ein einheimischer Anwalt?«
    Der Mann hinter ihr lachte erneut und entschuldigte sich umgehend. Dieses Mal ignorierte Gonzalez ihn vollständig.
    »Anwälte spezialisieren sich hier auf zwei Dinge«, sagte er. »Einreisefragen, Visafragen, Immunitätsfragen …«
    »Macht drei«, unterbrach Gonzalez ihn. »Auf Mathematik sind Sie offenbar nicht spezialisiert.«
    »All diese Dinge fallen in den Bereich der Immigration«, fuhr er fort. »Wir haben

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