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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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gute Immigrationsanwälte, und wir haben gute Unternehmensanwälte. Bei allen anderen hat es nicht ganz für das Aufnahmeexamen gereicht.«
    »Aufnahmeexamen?«
    »In die Belegschaft von Aleyd«, antwortete er. »Sie überprüfen alle frisch gebackenen Anwälte, ehe sie sie einstellen.«
    Aleyd war das Unternehmen, für das Rhonda Flint/Shindo gearbeitet hatte. Allmählich verstand Gonzalez die Zusammenhänge.
    »Sie versprechen mir, dass Sie mich in den nächsten zehn Minuten hier rausbringen?«, fragte sie. »Denn in diese Schlange kann ich nicht zurück.«
    »Und ich werde Ihren Platz nicht freihalten«, meldete sich der Mann hinter ihr zu Wort.
    »Die zehn Minuten kann ich Ihnen nicht garantieren«, sagte Kazin. »Aber ich kann garantieren, dass Sie diesen Ort mit einer Sonderzulassung verlassen werden, die Ihnen das Recht einräumt, in diesem speziellen Fall tätig zu werden. Außerdem erhalten Sie ein Visum ihr eine Woche, so können Sie so lange in Valhalla bleiben wie nötig.«
    »Eine Woche reicht nicht«, erwiderte sie. »Eine Woche ist ein sehr begrenzter Zeitraum.«
    »Sollten Sie mehr als einen Tag brauchen«, widersprach Kazin, »stimmt etwas nicht.«
    Schon jetzt stimmte etwas nicht. Das war der Grund für ihre Anwesenheit. Oberholst hatte ihr diese Möglichkeit geboten – falls er tatsächlich derjenige welcher war, und sie sollte sie wahrnehmen.
    »Also gut«, sagte sie und verließ die Schlange der Wartenden. »Aber hüten Sie sich davor, mich zu hintergehen.«
    »Glauben Sie mir«, entgegnete er lächelnd, »wollte ich jemanden hintergehen, hätte ich nicht gerade Sie ausgewählt.«
    Dann musterte er den Mann hinter ihr mit einem vielsagenden Blick, und endlich lächelte Gonzalez.
    Vielleicht konnte sich dieser Kazin doch noch als nützlich erweisen.

 
27
     
    Z agrando rannte in das Apartmentgebäude. Er hatte bereits den Sicherheitsdienst alarmiert, dennoch rannte er. Etwas an dieser »Repräsentantin« bereitete ihm großes Unbehagen, etwas, das er nicht recht fassen konnte.
    Die Frau musste in irgendeiner Weise legitimiert sein, anderenfalls hätte sie das Gebäude gar nicht erst betreten können. Aber auch solche Leute waren bisweilen käuflich, und er hatte noch nicht genug Nachforschungen über Talias Familie anstellen können, um herauszufinden, ob sie genug Geld für so etwas hatten.
    Oder ob sie Feinde hatten, die über entsprechende Mittel verfügten.
    Bozeman hatte auch keine näheren Informationen. Er durchkämmte immer noch den Hafen in dem Versuch, herauszufinden, ob dieser sogenannte Beschaffer Kallisto inzwischen bereits verlassen hatte.
    Zagrando hätte sein ganzes Gehalt darauf verwettet, dass der Beschaffer und Rhonda Shindo längst fort waren.
    Aber diese Repräsentantin machte ihm Sorgen.
    Er keuchte nach Luft, als er endlich den Fahrstuhl erreicht hatte. Dort wedelte er mit der Hand über der Identifikationsfläche, aber nichts geschah, also bedachte er sie mit einem kräftigen Fluch und machte sich auf den Weg zur Treppe.
    Als sich die Tür zum Treppenhaus vor ihm schloss, legte er eine Hand darauf. »Polizei«, grollte er. »Bleib offen.«
    Sie gehorchte. Sie musste, auch ohne seine drohenden Worte. Das war das Schöne an den Treppenhäusern diesesGebäudes: Sie waren so eingestellt, dass jeder einzelne Officer der Polizei des Valhalla Basins Zutritt erhalten konnte.
    Er raste die Treppe hinauf, so schnell er konnte. Sein Herz pochte heftig, sein Hemd war schweißgetränkt. Er musste unbedingt mehr Zeit in den Fitnesseinrichtungen des Departments verbringen und weniger Zeit in den Erwerb von Modifikationen investieren. Er hatte die verdammten Dinger immer für reine Makulatur gehalten, trotzdem hatte er gehofft, die Werbung enthalte einen wahren Kern.
    Was natürlich nicht der Fall war.
    Als er endlich auf Talias Etage angelangt war, war er so außer Atem, dass er sich schon regelrecht benommen fühlte. Er musste die Hand an die Tür legen, um sie zu öffnen, und während er wartete, ruhte er sich aus, versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Es würde dem Mädchen nicht helfen, würde er atemlos und vollkommen erschöpft zu einer körperlich fordernden Rettungsaktion welcher Art auch immer erscheinen.
    Allerdings war dafür auch der Sicherheitsdienst zuständig.
    Mit einem Klicken öffnete sich die Tür, und er zwang sich, die letzten Meter in normaler Geschwindigkeit zurückzulegen, nicht nur, um zu Atem zu kommen, sondern auch, um zu verhindern, dass er bei seinem

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