Miles Flint 06 - Kallisto
Eintreffen eine panische Miene zur Schau trug.
Am Ende des Korridors, ganz in der Nähe von Talias Tür, standen zwei Officers mit vor der Brust verschränkten Armen und blickten ihm entgegen. Hinter ihnen stand eine Frau. Es sah aus, als wollten die Männer sie beschützen, doch dann sah er einen dritten Sicherheitsbediensteten, der sich vor Talias Tür aufgebaut hatte.
»Danke«, sagte Zagrando zu den Sicherheitsbediensteten. »Bleiben Sie hier.«
Sie nickten, wichen aber zur Seite, damit er freien Blick auf die Frau hatte. Der Officer vor Talias Tür rührte sich nicht von der Stelle.
»Ich bin Iniko Zagrando und für die Ermittlungen in diesem Fall zuständig. Das Kind befindet sich in meinem Gewahrsam. Wer sind Sie, und wie sind Sie hier hereingekommen?«
Die Frau streckte ihm die Hand entgegen. Auf dieser Hand leuchtete ein orangefarbenes Logo von Aleyd. Das Orange bildete einen schauerlichen Kontrast zu ihrem goldfarbenen Kostüm und der passend goldfarbenen Haut.
Zagrando konnte Leute, die ihren eigenen Körper farblich ihrer Kleidung anpassten, nicht ausstehen. Er hatte keine Ahnung, warum diese Leute so viel überflüssige Zeit zu vergeuden hatten und warum ihnen so viel an ihrer Kleidung lag, obwohl es doch so viele wichtigere Dinge gab, um die man sich sorgen konnte.
»Ich bin Moira Aptheker«, sagte die Frau. »Ich bin Talia Shindos persönliche Repräsentantin.«
Von Aleyd. Er fühlte, wie sich sein Magen verkrampfte. Aptheker hatte womöglich tatsächlich das Recht, hier zu sein, aber er würde bluffen, so lange er nur konnte.
»Ja, das haben Sie Talia erzählt, und Sie haben ihr Angst gemacht. Gehen Sie, wenn Sie nicht ihre Anwältin sind.«
»Soweit ich informiert bin, wird ihre Mutter vermisst. Können wir vielleicht hineingehen und dort darüber sprechen?«
»Die benachbarten Apartments sind unbewohnt«, sagte Zagrando. »Sicherheitsdienst, schalten Sie die Audioüberwachung im Korridor aus.«
Die Officers rührten sich nicht, aber das in die Decke eingelassene Sicherheitssystem murmelte seine Zustimmung in so vielen Sprachen, dass Zagrando keine Zeit hatte, sich alle anzuhören.
»Wir bleiben hier, und wir reden hier. Das Sicherheitssystem wird keine geheimen Informationen aufzeichnen«, sagte Zagrando.
»Dann muss ich darauf bestehen, dass diese Beamten uns allein lassen.« Aptheker maß alle drei mit finsteren Blicken.
»Bestehen Sie, worauf Sie wollen«, entgegnete Zagrando. »Diese Männer gehen erst, wenn Sie gehen.«
Sie seufzte. Dann sah sie sich zur Tür um. »Talia, ich weiß, dass du lauscht. Komm einfach raus, Liebes, dann kannst du dich an unserem Gespräch beteiligen.«
»Talia«, sagte Zagrando, »falls du zuhörst, bleib, wo du bist. Ich kümmere mich darum.«
»Detective, wir kommen nicht weiter, wenn Sie allem widersprechen, was ich sage oder tue.«
»Miss Aptheker«, erwiderte er in dem gleichen rotzigen Ton, den sie benutzt hatte, »wenn Sie sich mir weiter widersetzen, werden Sie festgenommen.«
Sie verdrehte die Augen. »Hoffentlich haben Sie die Wahrheit über die Vertraulichkeit dieses Gesprächs gesagt. Niemand würde mehr davon profitieren als Sie.«
Nach den gesetzlichen Maßgaben des Valhalla Basins konnte dieses Gespräch nicht als vertraulich gelten, was sie so gut zu wissen schien wie Zagrando selbst. Aber wenn sie darauf bestand, ihren Kopf durchzusetzen, konnte er sie festnehmen. Damit würde er etwas Zeit für Talia schinden und bekäme vielleicht eine Chance, herauszufinden, warum Aleyd sosehr an ihr interessiert war.
»Werden Sie mir jetzt verraten, wer Sie sind, Miss Aptheker, oder werde ich diese freundlichen Herren bitten müssen, Sie zur Vordertür hinauszuschaffen?«
Sie runzelte die Stirn, und die Falten waren so tief, dass sich der Goldton in ihnen sammelte. »Talias Mutter arbeitet für Aleyd. Meine Identifikation haben Sie bereits gesehen.«
»Ich weiß, dass Rhonda Shindo für Aleyd arbeitet«, sagte Zagrando. »Und ich habe das Aleyd -Symbolauf Ihrer Hand gesehen, übrigens ein hübscher Trick, wenn man bedenkt, dass Ihre Links hier deaktiviert sein sollten. Aber ich bin überzeugt, ich kann mein persönliches System dazu bringen, das gleiche geschützte Symbol zu produzieren, würde ich es nur versuchen, also sehe ich darin keine Identifikation, und ich sehe auch keine Verbindung zwischen diesen beiden Fakten.«
»Miss Shindo wollte, dass ich ihre Tochter beschütze.«
»Tatsächlich?«, rief Zagrando aus. »Hat sie
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