Millennium Falke
Biens Verwirrung auffiel, sagte Quip: »Damit können wir die Offiziellen im Tungra-System bestechen.«
»Und um zu feiern mit Schrotthändlern, die kaufen Teile«, fügte Luufkin hinzu.
Quip lächelte. »Wir haben eigentlich jetzt schon Grund zum Feiern, bei dem Glück, das wir hatten.«
Kurzentschlossen eilte er an die Bar und bestellte Drinks. Luufkin wandte sich derweil Zenn Bien zu. »Du hast verlassen Sullust vor langer Zeit?«
Sie nickte. »Vor langer Zeit.«
»Quip erzählt uns, du kannst umgehen mit Maschinen. Warum nicht arbeiten für SoroSuub-Gesellschaft?«
Zenn Bien verzog das Gesicht. »SoroSuub ist einer der Gründe, warum ich Sullust verlassen habe. Es war falsch, dass sie während der Klonkriege die Konföderation unterstützt haben, und es ist falsch, dass sie jetzt das Imperium unterstützen. Aber die meisten Sullustaner wissen, dass es so nicht weitergehen kann. Die Dinge werden sich ändern.«
Die Verpinen waren selbst Experten auf dem Gebiet technischer Entwicklungen und hatten sogar ihr eigenes Gegenstück zu SoroSuub, das »Roche-Nest Entwurfs- und Bauunternehmen für mechanische Apparaturen zum Nutzen derjenigen, die die Maschinen des Nests benötigen«. Zu den Schiffen, die Roche entworfen und gebaut hatte, gehörte auch der Vorgänger des V-Flügel-Sternenjägers, den die Republik während der Klonkriege eingesetzt hatte und der in abgelegenen imperialen Einrichtungen wie der Nilash-Verwahrungsanlage heute noch Verwendung fand. Luufkin benahm sich wie jemand, der schon für das Nest gearbeitet hatte.
»Die Rebellen unterstützt du?«
Sie lachte. »Ich habe genug damit zu tun, mich selbst zu unterstützen.«
»Verstehe. Wenn Bauch leer, keine Zeit für Politik.«
Es dauerte fast einen ganzen lokalen Tag, um die Tanks zu füllen, den Brandy und den Tabak an Bord zu schaffen und die Computerprogramme zu installieren, die dem YT seine neue Identität geben würden. Alles, woran Zenn Bien während dieser Zeit denken konnte, war, sich wieder ans Steuer des Raumfrachters zu setzen. Sie würden den Großteil der Reise nach Tungra im Hyperraum verbringen, aber sicher würde sich die ein oder andere Gelegenheit ergeben, die Stärken der Entzwei zu testen.
»Lass den Rubicon eine Route durch den Yarith-Sektor berechnen«, sagte Quip, als alles bereit war und die drei im Cockpit Platz genommen hatten.
Zenn Bien drehte sich zu ihm herum. »Warum? Wir können doch einfach zur Handelsstraße springen.«
»Müssen im Yarith überprüfen, ob funktioniert Telesponder und Identifikationsprogramm, bevor weiterfliegen nach Tungra«, erklärte Luufkin.
Zenn Bien stellte keine weiteren Fragen. Mit einem gestohlenen Schiff aus einem imperialen Abschlepphof erwischt zu werden, würde ihnen zehn bis zwanzig Jahre auf Carcel oder in einem noch schlimmeren Gefängnis einbringen. Da war es doch besser, auf Nummer sicher zu gehen.
Ein paar Stunden von Lutrilla entfernt, als sie bereits darüber nachdachten, wie sie das Schiff auseinandernehmen konnten, erklang plötzlich das schrille Heulen des Annäherungsalarms, und der YT begann zu beben, als wäre er im Griff eines mächtigen Gravitationsfeldes gefangen.
»Das ist kein Masseschatten!«, schrie Zenn Bien mit einem Blick auf die Sternenkarte, während sie gleichzeitig versuchte, die Kontrolle über das Schiff wiederzugewinnen. »Wir sind genau auf Kurs!«
Doch ein Blick aus dem Cockpitfenster zeigte ihr etwas anderes. Sterne erschienen in den Fugen des Hyperraums, zunächst noch als langgezogene Streifen, dann nahmen sie wieder ihre normale Form an.
»Irgendetwas zieht uns in den Realraum!« Das Steuer bäumte sich in ihren Händen auf, und eines nach dem anderen stimmten die Systeme in den Chor der Alarmgeräusche ein.
»Fahr Energie runter, oder Schiff bricht auseinander!«, riet ihr Luufkin.
Quip nickte zustimmend, und Zenn Biens Hände huschten über das Armaturenpult. System um System wurde deaktiviert. Jenseits des geschwungenen Sichtfensters wirbelte die Sternenlandschaft wild umher, und als der YT sich wieder stabilisiert hatte, entdeckte Bien ein großes, imperiales Schiff, das im stationären Orbit über einem trostlosen Planeten hing. Es hatte die typische Dolchform eines Sternenzerstörers, war jedoch deutlich kleiner, weniger stark bewaffnet und zudem mit vier Sphären am Heck ausgestattet.
Die Freund-Feind-Erkennung des YT durchlief einen vollen Zyklus, ohne in einer der Datenbanken auf den Namen dieses Schiffes zu
Weitere Kostenlose Bücher