Millennium Falke
Feuerkontrollhirn von einem Tri-Droidenjäger-Kommandoschiff beschaffen.«
Bammy tat diesen Gedanken mit einer abfälligen Handbewegung ab. »Das Hirn so zu modifizieren, dass es in einen YT-Raumfrachter passt, würde einen erfahrenen Hacker und wesentlich mehr Credits erfordern, als ich mir leisten kann.«
»Das weiß ich«, entgegnete Masel. »Aber ich habe jemanden an der Hand, der die Modifikationen für dich durchführen könnte. Alles, was du tun musst, ist, uns die Schaltpläne des Schiffs zur Verfügung zu stellen.«
Bammy dachte darüber nach. »Die Schaltpläne habe ich bereits, direkt von der Corellianischen Ingenieursgesellschaft. Aber wie viel wird mich das kosten?«
»Weniger als die Hälfte von dem, womit ein Hanx-Wargel-Superfluss mit Werksgarantie zu Buche schlagen würde – selbst im Großhandel.«
»Kannst du das garantieren?«
Masel lächelte. »Natürlich kann ich das. Und ich erstatte die gesamte Summe zurück, falls es irgendwelche Probleme geben sollte.«
»Eine Rückzahlung?« Bammy lachte. »Falls mein Kunde damit irgendwelche Probleme hat, wirst du mich vermutlich vorher wiedererwecken müssen.«
»Wiedererweckungen sind nicht mein Fachgebiet. Ich bin bloß ein einfacher Geschäftsmann.«
Bammy dachte noch etwas mehr nach. »Wie bald könnte ich das Hirn bekommen – vorausgesetzt, dass ich mich dazu entschließe, dir zu vertrauen?«
»Innerhalb einer Woche, nachdem du mir die Schaltpläne und eine Anzahlung über die Hälfte der Kosten übergeben hast.«
Bammy grübelte immer noch darüber nach, als er zu dem YT zurückkehrte. Der Iktotchi wartete unter dem Andockring auf der Steuerbordseite auf ihn. Auf seinen kräftigen, schmiermittelbesudelten Unterarmen ruhte ein kleines Modul.
Bammys nachdenklicher Gesichtsausdruck wandelte sich zu einem fragenden.
»Das habe ich aus dem Droidenhirn ausgebaut«, sagte der Iktotchi. »Das ist der Flugschreiber des Raumfrachters.«
Anstatt in sein Apartment im corellianischen Sektor von Nar Shaddaa zurückzukehren, blieb Bammy in der Werkstatt, um Daten von dem Hanx-Wargel-Superfluss-IV-Computer herunterzuladen. Registerinformationen, Besitzerdaten sowie Flug- und Wartungsaufzeichnungen. Das, worauf er dabei stieß, reizte seine Neugierde, sodass er den Großteil der Nacht damit verbrachte, die Daten mit HoloNet-Einträgen abzugleichen, und gegen Morgen hatte er so viele Informationen zusammengetragen, dass sie ihm einen Überblick über die Historie des Schiffs verschafften, das im Laufe der Jahrzehnte viele verschiedene Namen getragen hatte.
YT 492727ZED stammte aus einer Produktionsserie der Corellianischen Ingenieursgesellschaft in Orbitalfertigungsanlage 7, und die ersten zwölf Jahre seiner Laufbahn hatte der Raumfrachter zu einer Flotte von mehr als achttausend Schiffen im Besitz von Corell Industries gehört. CI transportierte Güter zu den sogenannten Fünf Brüdern im corellianischen System sowie zu dem riesigen und rätselhaften Repulsor, der als die Centerpoint-Station bekannt war.
In zahlreichen Berichten von Piloten, die den YT-1300 geflogen hatten, wurde der Raumfrachter abwechselnd für seine Schnelligkeit und Manövrierfähigkeit gelobt und für seine Zickigkeit und Unzuverlässigkeit verdammt. Meistens bedienten sich die Piloten dabei Begriffen, die eher angemessen waren, ein empfindungsfähiges Lebewesen als die Leistung eines Raumschiffs zu beschreiben. Genau wie die vielen Namen des Raumfrachters nahelegten, war der YT gleichsam folgsam wie eigensinnig, der Traum eines jeden Piloten oder ein fordernder Dämon, ein Retter oder ein Querulant. Dort, wo die Stolz von Corell »Herz« besaß, machte die Launische Lady »Probleme«. Die Meetyls Misere war ein steter Quell der Verzweiflung. Ein Eintrag nach dem anderen enthielt Schilderungen grandioser Flugmanöver, Beinahekatastrophen oder unerwarteter und häufig rätselhafter Pannen. »Schaffte den Flug nach Tralus in Rekordzeit …« , hatte ein Pilot zu Protokoll gegeben. Ein anderer sagte: »Machte fünfhunderttausend Minus mit einer Ladung auftauendem Plak-Fisch von Selonia …« »Schlug die Fusionsflamme bei einem Rennen um Drall …« »War außerstande, von Centerpoint zu starten …«
So ging die Litanei von Lob und Tadel immer weiter, wobei jeder Eintrag über Fehlfunktionen mit provisorischen Reparaturen und Nachrüstungen endete, fast, als hätten sich alle stillschweigend darauf geeinigt, das Schiff zum Gegenstand eines andauernden Experiments in Sachen
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