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Millennium Falke

Millennium Falke

Titel: Millennium Falke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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allen Seiten ragten Inseln mit üppiger Pflanzenpracht auf, umrandet von Stränden weißen Sandes.
    »Ich sehe, du hast einen Hilfsmotor«, sagte Han.
    »Solarenergie. Ich bin ruhiger geworden.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen.« Han streifte sein Hemd ab und genoss die Wärme der Sonne. »Die Natur ist gar nicht so übel, wenn man sich daran gewöhnt hat.« Er blickte in den Himmel hinauf. »Kaum zu glauben, dass einmal alle Menschen so gelebt haben.«
    »Und viele leben auch heute noch so. Du könntest das auch, wenn du wolltest.«
    Han verwarf den Gedanken. »Du kennst mich. Ich kann nicht still sitzen.«
    Einen Moment lang schwieg Lando. »Geht es euch beiden gut?«
    Han wusste, was er meinte. »Allmählich wird es wieder. Ich versuche, nicht daran zu denken. Dass Amelia jetzt bei uns ist, hat alles verändert.«
    »Und Jaina?«
    »Der geht es gut.«
    »Hat sie sich also wieder gefangen?«
    »Na, zumindest ein Bein hat sie wieder auf dem Boden.«
    Lando ging nicht weiter auf dieses Thema ein. »Willst du wirklich die Geschichte des Falken erforschen?«
    Han nickte. »Am Anfang war es Amelias Idee, aber mittlerweile hat mich auch die Neugier gepackt. Außerdem ist das etwas, was wir gemeinsam unternehmen können, und noch besteht die Chance, einige der alten Besitzer aufzuspüren. Den Kerl, von dem du sie gewonnen hast, zum Beispiel …«
    »Cix Trouvee«, warf Lando ein.
    »Das ist der Name! Der wollte mir einfach nicht mehr einfallen.«
    Lando lachte schnaubend. »Er hatte ebenso viel Pech wie Glück. Ein Jahr lang lebte er in Saus und Braus, und im nächsten musste er sein Chrono verpfänden, um sich eine heiße Mahlzeit leisten zu können. Die Kartenspieler nannten ihn Glasauge, denn sobald er einmal angefangen hatte zu verlieren, konnte man praktisch seine Gedanken lesen. Beim Sabacc hat das nicht immer etwas zu bedeuten, aber das muss ich dir ja wohl kaum sagen. Du weißt schon, der Zufallsgenerator. Aber wenn er einmal in Bedrängnis kam, konnte man ihm genau ansehen, was für Karten er auf der Hand hatte. Er war verzweifelt, als er den Falken setzte, und ich hatte wirklich ein schlechtes Gewissen, als ich ihn gewann – zumindest für ungefähr zwei Herzschläge. So hast du bestimmt auch gefühlt, als du mir den Falken abgenommen hast.«
    Han stieß ein stimmhaftes Lachen aus. »Ich weiß, du glaubst noch immer, dass ich dich an die Wand gespielt habe, aber ich war genauso überrascht wie jeder andere auch, dass du geblufft hast. Dir tut es nur leid, dass du ihn verloren hast.«
    Lando presste die Lippen zusammen. »Wie oft müssen wir noch darüber sprechen, bis du endlich einsiehst, dass du den Falken nicht gewonnen hast? Er war nie der Einsatz! Ich nehme dir nicht übel, dass du diese Partie gewonnen hast. Ich nehme dir nur übel, dass du behauptest, du hättest ihn gewonnen, obwohl ich laut und deutlich sagte, der Einsatz wäre ein Schiff aus meinem Besitz. Ich hätte ihn dir nicht geben müssen, das weißt du hoffentlich. Jeder auf Nar Shaddaa hätte meine Argumente nachvollziehen können.«
    »Es gab jede Menge Zeugen, die gehört haben, wie du sagtest, dein Einsatz wäre ein beliebiges Schiff aus deinem Besitz.«
    Lando schüttelte verärgert den Kopf. »Es war mein größter Fehler, dass ich den Falken aufgab und mit der Königin des Imperiums nach Bespin geflogen bin, um Eindruck zu schinden.«
    Sie warfen einander einen finsteren Blick zu, dann mussten sie lachen.
    »Damit ist es offiziell«, sagte Han, während er sich eine Träne aus dem Auge wischte. »Wir beide sind alte Käuze.«
    Lando nickte. »Wir wechseln besser das Thema, bevor ich uns noch zum Kentern bringe.«
    »Gute Idee. Aber zumindest können wir uns noch an diese Zeiten erinnern.« Er zögerte. »Weißt du, wo dieser Cix Trouvee sich jetzt herumtreibt?«
    »Als ich noch die Gürtelrennen veranstaltete, hörte ich tatsächlich von ihm. Ich habe zwar keine Ahnung, wo er steckt, aber ich bin mir sicher, wir können es herausfinden.«
    »Lando«, rief Tendra von dem weitläufigen Deck des Bootes. »Wir wollen schwimmen.« Sie deutete auf eine der Inseln.
    Lando salutierte und drehte das große Rad, um eine abgelegene Bucht anzusteuern.
    Han nahm einen tiefen Schluck von seinem Glas und lehnte sich in dem gepolsterten Sitz zurück. »Deine Geschäfte müssen ja prächtig laufen.«
    »Nicht so prächtig, wie du vielleicht denkst.« Lando nippte an dem orangefarbenen Getränk, das sein Protokolldroide zusammengemischt hatte.

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