Millennium Falke
»Tendrando muss sich seit Kurzem mit einigen Mitbewerbern herumschlagen. Die Verpinen, Mandalorianer, sogar Baktoid und das Colicoiden-Nest versuchen, wieder auf dem Droidenmarkt Fuß zu fassen.«
»Die Colicoiden.« Han schauderte. »Ich dachte, man hätte sie gezwungen, sich aufzulösen.«
»Das hat man auch, aber Colla-Arphocc Automata wurde neu gegründet und hat vor Gericht eine Eingabe gemacht, als Teil eines Abkommens für fairen Handel. Sie behaupten, sie hätten von Palpatine persönlich unterzeichnete Dokumente, wonach sie sich nur für eine begrenzte Zeit auflösen müssten.«
»Und die Gerichte gehen darauf ein?«
»Nun, ginge es nach Daala, wären all die insektoiden Spezies schon längst ausgerottet, aber ihr sind die Hände gebunden.«
»Hattest du schon einmal mit ihr zu tun?«
»Ein paarmal, ja.«
»Und?«
»Sie scheint entschlossen, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Sie ist keine Diktatorin, und sie hat auch keine Ambitionen, eine zu werden. Viele Sternensysteme legen ihre Differenzen bei, um einen dauerhaften Frieden zu schmieden, aber das hat weniger mit Daala zu tun, sondern vielmehr mit der simplen Tatsache, dass sich durch Isolationismus nichts mehr gewinnen lässt. Wir hatten fünfzig Jahre nichts als Krieg und Gezanke. Jetzt ist die Zeit gekommen zu erkennen, dass die Geschehnisse auf den Kernwelten den Rand beeinflussen, und die Geschehnisse dort die Kernwelten.«
»Du bist also optimistisch.«
Lando neigte den Kopf von einer Seite zur anderen. »Ich habe mich schon früher geirrt. Daala ist noch immer eine Unbekannte in dieser Gleichung, und ihre Allianz mit dem Restimperium und den Mandalorianern beunruhigt mich ein wenig, um ehrlich zu sein.« Er drehte sich zu Han herum. »Viele Leute fragen sich noch immer, was bloß in euch gefahren ist, Daala überhaupt auf diesen Posten zu setzen.«
»Willst du meine persönliche Meinung hören, Lando?«
»Damit können wir ja anfangen.«
Han zog die Nase hoch. »Meine Tochter hatte gerade erst meinen verbliebenen Sohn getötet, Lando. Damals erschien mir gar nichts mehr verrückt.«
»Selbst nach dem, was Daala dir und Chewie angetan hat?«
Han hielt seinem Blick stand. »Wir haben unsere Rechnung beglichen. Davon mal abgesehen, wenn ich jede Person aufzählen müsste, die mich im Verlauf der Jahre gefoltert hat, dann würde dabei auch der Name von Leias Vater fallen. Also wozu das alles? Die Dinge sind, wie sie sind.«
»Nicht für die Mon Calamari. Sie würden lieber einen Yuuzhan Vong auf Coruscant sehen als eine ehemalige Kriegsverbrecherin. Und wenn das stimmt, was ich so höre, dann sind die Jedi auch alles andere als begeistert.«
»Daala glaubt, dass ein gerechtes System keine Wächter braucht. Luke ist also nicht mehr sicher, welchen Platz die Jedi einnehmen sollen.« Han blickte auf das Meer hinaus und atmete tief ein. »Ich versuche, mich da herauszuhalten.«
Lando drehte das Steuerrad. »Ich schätze, wir suchen in gewisser Weise alle nach Antworten.«
»Da fällt mir etwas ein.« Han zog den Gegenstand aus seiner Hosentasche, den Allana an Bord des Falken entdeckt hatte. »Hast du schon mal etwas Derartiges gesehen?«
Lando kniff die Augen zusammen. »Sieht aus wie eine Art Komlink. Wo hast du es denn her?«
»Amelia hat es gefunden – im Falken .«
Landos Augen leuchteten überrascht auf. »Ich dachte, wir würden mittlerweile jede Naht und jede Niete kennen.«
»Es war in dem Schott hinter der Technikstation versteckt. Ich glaube, die Legierung hat irgendwelche mimetischen Eigenschaften. Das ist vermutlich auch der Grund, warum ich es übersehen habe.«
»An deinen Augen kann es nicht liegen, hm?« Lando grinste.
»Wohl kaum, mein Freund.«
»Nun, ich habe es jedenfalls bestimmt nicht dort versteckt. Und wenn du es auch nicht eingebaut hast, dann muss es wohl schon dort gewesen sein, als der Falke noch Cix gehörte. Ich glaube nicht, dass jemand während der letzten fünfzig Jahre etwas so Altes benutzt hat.«
»Das denke ich auch.«
»Ein paar meiner Techniker wohnen im Gästehaus. Du kannst sie ja mal danach fragen.«
Han steckte den Gegenstand wieder ein. »Das werde ich tun.«
Lando blickte zu ihm hinüber. »Möchtest du noch eine Weile das Steuer übernehmen, bevor wir vor Anker gehen?«
»Aber immer doch«, sagte Han.
11. Kapitel
»Die Allianz zur Wiederherstellung der Republik.«
Mit diesen Worten auf den Lippen erwachte Jadak aus seinen wirren Träumen. Ein
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