Millennium Falke
unser Ziel, das Oseon Resort so authentisch wie möglich zu gestalten. Unglücklicherweise befinden sich die meisten Kunstgegenstände Coruscants aus der republikanischen Ära mittlerweile im Besitz privater Sammler. Aber was Sie hier sehen, sind Repliken von Museumsqualität.«
Sie schlenderten zu den Sesseln hinüber, wo Han mit Trouvees Tochter und jüngerem Sohn saß. Ein Droide hatte ein kleines Festmahl aus Snacks und Getränken vor ihnen aufgebaut.
»Worüber wollten Sie nun mit meinem Vater sprechen, Captain Solo?«, wollte Doon wissen.
Han stellte sein Glas ab. »Den Millennium Falken .«
Die Tochter grinste. »Das berühmteste Schiff der Galaxis. Oder ist es das berüchtigtste?«
»Ein wenig von beidem«, meinte Leia.
Doon schüttelte belustigt den Kopf. »Unser Vater war so stolz, dass der Falke einmal ihm gehörte.« Er blickte Han an. »Und er verfolgte all Ihre Abenteuer, als ob ein kleiner Teil des Schiffes noch immer ihm gehören würde. Es gibt sogar Bilder von unserem Vater mit dem Falken . Falls Sie sie sehen möchten …«
»Ja!«, rief Allana und rannte zu ihnen hinüber.
Sie rückten ihre Stühle zurecht, sodass sie alle auf den kleinen Holoprojektor blicken konnten. Doon aktivierte das Gerät mit einer Fernbedienung und klickte sich durch das Navigationsmenü. Plötzlich blitzte eine metergroße, dreidimensionale Darstellung des Falken auf. Das Schiff sah fest genauso aus wie an dem Tag, als Lando es Han gezeigt hatte.
»Hier ist ein Bild von unserem Vater im Cockpit«, sagte Doon.
Han beugte sich nach vorne, und ein breites Lächeln grub sich in seine Mundwinkel. »Sieh einer an. Nur zwei Sitze.« Er kniff die Augen zusammen. »Die Instrumente waren so schlicht. Und er hatte denselben Rubicon-Navicomputer.«
»Da hängen ja gar keine Würfel vor dem Sichtfenster«, bemerkte Leia.
Han schnitt eine Grimasse.
»Hier ist noch ein Bild. Vater bei irgendwelchen Reparaturarbeiten.«
»Die Landedüsen auf der Steuerbordseite«, erkannte Han. »Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich die selbst schon reparieren musste.«
»Und hier eins vom Innern des Schiffes …«
»Das Hauptabteil«, rief Han aus. »Und der Dejarik-Spieltisch war schon da! Ihr Vater muss ihn irgendwann ausgebaut haben, denn als Lando den Falken gewann, war er nicht mehr an Bord. Ich habe meinem Kopiloten Chewbacca zuliebe einen neuen installiert.«
»Der berühmte Wookiee«, meinte Doon.
Han senkte den Blick und nickte.
Leia ergriff hastig das Wort. »Lando sagte, dass er das Schiff bei einem Sabacc-Turnier auf Bespin von Ihrem Vater gewann.«
»Das stimmt«, bestätigte Doons Bruder.
Han blickte auf. »Hat er jemals erzählt, warum er den Falken als Einsatz benutzte?«
Die drei Geschwister brachen in schallendes Gelächter aus.
»Oh ja, das hat er«, sagte Doon schließlich. »Es ist eine sehr interessante Geschichte. Falls Sie ein wenig Zeit haben, erzähle ich sie Ihnen.«
Han lehnte sich im Sessel zurück. »Wir haben jede Menge Zeit.«
15. Kapitel
Cix Trouvee war ein eingefleischter, unverbesserlicher Glücksspieler, ebenso wie sein Vater vor ihm – oft behauptete er, seine Spielsucht wäre eine Hommage an seinen alten Herrn. Bereits in jungen Jahren hatte er all die Tricks und Kniffe erlernt, und mit achtzehn war er von seiner wohlhabenden Heimatwelt Corulag aufgebrochen, um als professioneller Spieler Karriere zu machen. Während sein Vater nur auf Swooprennen gewettet hatte, war Cix offen für alles, und als er schließlich sein mittleres Alter erreichte, gab es nichts, worauf er nicht bereit gewesen wäre, Geld zu setzen: Podrennen, Chin-Bret-Spiele, Laro-Runden, Pazaak, Punkt 5 und Sabacc, das Drehen des Jubelrades, ein Becher voller Würfel, das Wetter, die Populationsentwicklung oder der Kurswert von Salthia-Bohnen. Unmengen von Credits wanderten durch seine Hände und rannen ihm zwischen den Fingern hindurch. Er gab das Geld ebenso schnell aus, wie er es gewann – für Wein, Frauen, luxuriöse Hotelsuiten, Anzüge aus Schimmerseide und Chromaleder. Oft überstiegen die Ausgaben seine Einkünfte, und er zog eine Spur aus unbeglichenen Schulden, zerstörten Freundschaften und gebrochenen Herzen hinter sich her.
Für eine kurze Zeit gab es eine Konstante in seinem Leben: einen eigensinnigen YT-1300-Raumfrachter, dem jemand den Namen Millennium Falke gegeben hatte und den jemand anderes mit einem Hyperantrieb der Klasse eins, einem Dejarik-Hologrammtisch und einer auf seinem Rücken
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