Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Millennium Falke

Millennium Falke

Titel: Millennium Falke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
Vom Netzwerk:
vier sich genau so, wie er es erwartet hatte: Sie hielten die Köpfe gesenkt und blickten auf ihre Hände hinab.
    »Seht mich an!«
    Gleichzeitig hoben sie die Köpfe.
    »Er ist kein Krimineller. Er hat sich nicht der Kaution entzogen. Warum also habt ihr es für nötig befunden, ihn wie einen Verbrecher zu behandeln?«
    »Weil wir das immer so machen?«, fragte Cynner im Namen der anderen.
    Oxic baute sich vor ihm zu seiner vollen, einschüchternden Größe auf. »War das eine Frage oder ein Erklärungsversuch? Denn wenn es Letzteres war«, fügte er hinzu, während die vier verunsicherte Blicke tauschten, »dann kann ich euch nicht länger beschäftigen.«
    »Es ist nicht so, dass wir nicht gewusst hätten, wie wir vorgehen sollten, aber wir haben einfach nicht erwartet, dass er so reagieren würde.«
    »Und wie reagierte er?«
    Cynners halbes Dutzend Kopftentakel zuckte, und er deutete auf den einzigen Menschen des Quartetts. »Er hat Rematas Nase gebrochen – und meine Rippen.«
    »Und meinen Luftgleiter hat er auch beschädigt«, ergänzte Oxic.
    Cynner nickte. »Genau, der Luftgleiter.«
    »Er wusste, dass wir ihm folgen«, erklärte Remata. »Und so, wie er reagiert hat, hätte man durchaus meinen können, er wäre auf der Flucht vor dem Gesetz.«
    »Ist euch denn nicht in den Sinn gekommen, dass ihr warten solltet, bis er den Raumhafen verlassen und einen weniger öffentlichen Ort aufgesucht hat? Einen Ort, wo nicht ein Dutzend Kameras jede eurer Bewegungen aufzeichnet?«
    »Er hätte aber auf dieselbe Weise reagiert«, meinte Cynner.
    Oxic warf Koi einen Blick zu, und sie nickte unauffällig.
    Er stieß einen langen Seufzer aus und verschränkte die Arme vor der schmalen Brust. »Nächstes Mal werden meine Instruktionen genauer sein.«
    Das war das Signal für sie zu gehen, und so standen sie auf und marschierten hintereinander aus dem Raum. Koi war bereits zur Bar gegangen und mixte Oxic einen Drink.
    »Sie sollten nicht wütend sein. Das ruiniert die großartige Arbeit, die Dr. Sompa all die Jahre über geleistet hat«, sagte sie.
    Oxic eilte zur Spiegeltafel hinter der Bar und suchte in seinem Gesicht nach Anzeichen wiederkehrender Alterslinien. »Nur die wenigsten Spezies sind mit deiner natürlichen Makellosigkeit gesegnet, Koi.«
    »Und nur die wenigsten Personen können sich ein so langes Leben erkaufen wie Sie. Was kümmert es da, wie Sie aussehen?«
    Er blickte ihre Reflexion in der Spiegeltafel an. »Ich bin kein Hutt. Mein Gesicht steht in der Öffentlichkeit. Wie soll ich vor Gericht gegen junge Anwälte gewinnen, wenn ich aussehe wie ein verkrüppelter, alter Mann?«
    Sie reichte ihm den Drink, und er ging damit zum Sofa hinüber.
    »Sompa ist ein Narr. Ich hätte mich nicht auf seinen Plan einlassen sollen. Hätte er Jadak die Wahrheit über den Unfall erzählt oder ihn gezwungen, sich zu erinnern, dann hätten wir ihn einfach im Aurora unter Bewachung stellen können. Stattdessen mussten wir ihm ja ein Rätsel geben, das er lösen soll, eine letzte Mission, die er erfüllen will.« Er sah zu Quire hinüber. »Ist er noch auf Nar Shaddaa?«
    »Wir wissen es nicht.«
    Er wirbelte zu ihr herum. »Haben wir ihn etwa verloren?«
    Sie machte eine beschwichtigende Handbewegung. »Nar Shaddaa ist nicht mehr das, was es einmal war. Er kann den Mond nicht verlassen, ohne dass wir davon erfahren.«
    Oxic stand auf und trat von dem Sofa fort. »Wissen wir überhaupt irgendetwas?«
    »Die Überwachungskameras am Raumhafen haben Bilder des Luftgleiters aufgenommen, mit dem er geflohen ist, gemeinsam mit Bildern des Halters. Die Kennzeichen des Gleiters waren gefälscht, aber anhand seines Gesichts konnten wir den Besitzer identifizieren. Sein Name ist Flitcher Poste, eine Waise aus den Schluchten. Er hat zahlreiche kleinere Vergehen auf dem Kerbholz und war bereits in mehreren Jugendstrafanstalten auf Nar Shaddaa.« Aus ihrer Handtasche förderte sie eine Datenkarte zutage. »Möchten Sie ihn sich ansehen?«
    »Warum sollte ich das wollen?«
    »Weil ich den Verdacht habe, dass Jadak und Poste jetzt Partner sind.«
    Oxic zögerte einen Moment, dann fragte er: »Gibt es eine frühere Verbindung zwischen den beiden?«
    »Wir haben nichts gefunden. Aber ich hielt es für möglich, also befahl ich Cynner, Poste zu finden. Es bestand immerhin eine kleine Chance, dass er uns zu Jadak führen würde. Poste aufzuspüren war nicht schwer, ebenso wenig, wie ihn zu beschatten – zumindest anfangs.«
    »Ihr habt ihn

Weitere Kostenlose Bücher