Millennium Falke
nicht, wo der Schatz sich befindet?«
»Ich weiß genug. Und das, was ich nicht weiß, weiß das Schiff.«
Ein Ausdruck der Erkenntnis legte sich über Postes Züge. »Du möchtest, dass ich dich auf dieser Schatzsuche begleite?«
»Das ist die Chance deines Lebens, Junge.«
Poste warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Du musst einen Raumkoller oder so was haben.«
Jadak schnaubte. »Hast du diesen Felsen jemals verlassen?«
»Nein, aber …«
»Ich biete dir eine Gelegenheit, die du dir nicht entgehen lassen solltest.«
Poste schüttelte den Kopf. »Jadak, es tut mir leid, dass ich dich daran erinnern muss, aber da gibt es ein paar Leute mit Blastern, die hinter dir her sind. Ich weiß das Angebot, mir die Galaxis zu zeigen, wirklich zu schätzen, aber ich habe keine Lust, in einem Leichensack nach Nar Shaddaa zurückzukehren.«
Jadak winkte ab. »Mit denen werden wir fertig.«
»Werden wir das?« Poste nahm einen weiteren Schluck aus seiner Flasche. »Was wollen sie überhaupt von dir?«
»Ich schätze, sie wollen, dass ich sie zu dem Schatz führe.«
»Dann solltest du vielleicht ein Geschäft mit ihnen machen …«
»Vergiss es!« Jadak leerte sein Glas. »Was ich über dieses Schiff gesagt habe, stimmt, Poste. Und die einzige Zukunft, die Nar Shaddaa dir bieten kann, liegt in einer Gefängniszelle. Das weißt du ebenso gut wie ich.«
Poste verschränkte die Arme und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Selbst wenn dein Schiff nicht schon längst Schrott ist, könnte es sonst wo in der Galaxis vor sich hinrosten.«
»Du kannst mir nichts sagen, worüber ich nicht schon hundert Mal nachgedacht hätte. Vielleicht ist die Gesandte Schrott. Vielleicht wurde sie während der Rebellion abgeschossen oder während dem Krieg mit den Yuuzhan Vong atomisiert. Vielleicht wurde sie auch in ihre Einzelteile zerlegt. Falls sich herausstellt, dass es so ist, dann bezahle ich dich für deine Dienste als Ratgeber für das moderne Leben, wir schütteln uns die Hände, und jeder geht seines Weges.« Er machte eine Pause, um die Worte wirken zu lassen. »Aber falls wir das Schiff finden …«
Nun war es Poste, der sich vorbeugte. »Jetzt kommt der interessante Teil, hm?«
»Falls wir die Gesandte finden, teilen wir den Schatz, zu dem sie uns führt, halbe-halbe.«
Poste zog mit Daumen und Zeigefinger an seiner Unterlippe. »Und wer soll diese Suche finanzieren?«
»Ich habe noch ein paar Reserven.«
»Wie viel?«
»Fast achttausend Credits.«
Postes Augenbrauen wanderten überrascht in die Höhe. »Damit könnten wir tatsächlich eine Weile auskommen. Natürlich hängt alles davon ab, wo das Schiff sich befindet. Ich meine, wenn wir bis nach Ord Mantell oder so reisen müssen …«
»Ich schlage vor, wir fangen auf Carcel an und sehen einfach, wohin die Spur uns führt.«
Poste lächelte. »Rej Taunt hat vermutlich seit Jahrzehnten keinen Besuch mehr gehabt.«
17. Kapitel
»Ein wenig nach links«, wies Lestra Oxic den Droiden an. »Es muss genau mittig sein, bevor du es absetzt.«
Der Lastenheberdroide nahm eine Reihe von Korrekturen vor, und als er den Marmorsockel schließlich neben der großen Feuerstelle des Arbeitszimmers abgesetzt hatte, bedeutete Oxic ihm beiseitezutreten. Anschließend machte auch er einen Schritt nach hinten und betrachtete das Resultat. Eine schlanke Metallstange von einem halben Meter Länge ragte aus der Oberseite des Sockels, und an ihrem Ende befand sich eine becherförmige Halterung, kaum größer als Oxics Daumen. Dort platzierte er die Kristallkugel. Diese Sternenkarte war der kleinste, aber auch der teuerste der Gegenstände, die er bei der Auktion erstanden hatte. Man vermutete, dass sie aus dem Jedi-Tempel stammte und einmal Teil einer riesigen Sammlung ähnlicher Globen gewesen war. Ein Mitglied eines Wiederaufbauteams hatte sie kurz nach dem Ende des Yuuzhan-Vong-Krieges gefunden und von Coruscant fortgeschmuggelt. Die Karte war in einem Lagerhaus auf Bilbringi gelandet, und nachdem ein Reinigungsdroide sie dort durch Zufall entdeckt hatte, war sie von Unbekannten an den privaten Sammler verkauft worden, der sie letztendlich im Hydians versteigern sollte. Zu Zeiten der Alten Republik war die Kartenfunktion der Kugel durch ein becherförmiges Lesegerät aktiviert worden, ähnlich der Nachbildung, die nun als Halterung diente – Oxic hatte sie extra anfertigen lassen. Heute ließ sich die Karte mittels einer kleinen Fernbedienung aktivieren, die der Kugel
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