Millennium Falke

Titel: Millennium Falke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno

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schien völlig fasziniert. Vom ersten Tag an hatte sie eine große Begeisterung für Tiere und andere Kreaturen an den Tag gelegt, sogar für solche, die Han als abstoßend empfand. Das hatte sie wohl von ihrem Vater.
    C-3PO hat dir früher Geschichten aus Das kleine verlorene Banthajunge vorgelesen. Er hat dich und Jaina bei Ausflügen in den Zoo und in Tierreservate begleitet. Einmal bist du ihm davongerannt und hast dich tief in die dunkelsten und gefährlichsten Schluchten von Coruscant vorgewagt …
    Han versuchte, den Gedanken zu verscheuchen, doch es gelang ihm nicht.
    Du wurdest von Hethrir entführt, dann hast du deine Mutter aus der Gefangenschaft von Kriegsmeister Tsavong Lah gerettet. Du musstest mitansehen, wie dein Bruder starb, und wurdest von Vergere gefoltert. Du hast Onimi getötet , dann wurdest du fünf Jahre lang von Machtnutzern überall in der Galaxis unterrichtet, und als du zurückkehrtest, warst du ein anderer Mensch.
    Wie konntest du dich nur in diese Person verwandeln? Einst warst du mein geliebter Sohn, dann hast du dich so sehr verändert, dass es mich schmerzte zuzugeben, dein Vater zu sein und dich großgezogen zu haben. Wie konnte ich nur zulassen, dass du dich so von mir entfremdetest? Ich konnte nicht mehr zu dir durchdringen, du warst so weit weg und so besessen von deiner eigenen Vorstellung von Recht und Unrecht, dass du selbst die Jedi gegen dich aufbrachtest. Hat dein Ehrgeiz sich auf deine Tochter übertragen? Hat sie deine Beeinflussbarkeit ebenso geerbt wie deine Stärken? Wird sie sich auch eines Tages von falschen Versprechungen und unerreichbaren Zielen blenden lassen? Oder ist sie die gütige Alternative zu der Zukunft, die du einst dargestellt hast?
    Han biss die Zähne zusammen und atmete zitternd ein.
    Ich wünschte, ich könnte dir vergeben …
    Jemand zerrte an seinem Ärmel, und als er den Kopf drehte, blickte er in Allanas Gesicht. »Was gibt’s, Dreikäsehoch?«
    »Können wir uns Süßigkeiten holen?«
    Han lächelte. »Ich hatte schon Angst, du würdest gar nicht mehr fragen.«
    »Captain Solo«, sagte C-3PO. »Mit dem größten Vergnügen werde ich …«
    »Nein. Du bleibst hier und leistest Leia Gesellschaft …« Er deutete vage in die Manege hinab. »Such dir deine Lieblingsspezies aus, vielleicht kauf ich dir dann ja so einen.« Sein Blick wanderte an C-3PO vorbei zu Leia. Ihre Augen waren hinter einer Brille verborgen, die langen Haare unter einer kurzen Perücke. »Wir gehen zur Snacktheke.«
    »Bring mir einen Bama-Riegel mit.«
    »Wird erledigt.« Han nahm Allana bei der Hand und führte sie zum Mittelgang. »Möchtest du auf meinen Schultern sitzen?«
    »Ja!«
    Sanft setzte er sie auf seine Schultern, sodass ihre Beine vor seiner Brust baumelten. Sie hatte eine unglaubliche Balance. Han gefiel es, dass sie ein richtiges Kind war. Er und Leia hatten einander versprochen, dass ihr nächstes Kind kein Jedi werden würde, und Han war überglücklich gewesen, als er erfuhr, dass Allana nicht die Jedi-Akademie besuchen würde.
    Die Eingangshalle war überfüllt mit Besuchern der Tiermesse. Er setzte das Mädchen auf dem gefliesten Boden ab.
    »Was hättest du denn gerne?«
    »Rahmkonfekt!«
    »Eine einfache Portion … oder eine doppelte?«
    »Eine doppelte«, sagte sie schüchtern.
    Han grinste. »Will Leia einen normalen Bama-Riegel oder einen mit Blumfrucht?«
    Allana schloss die Augen. »Ähm … mit Blumfrucht.«
    »Kommt sofort!«
    In der Schlange vor Han standen zwei kurios aussehende Wesen: ein Yinchorri und eine … Tintinna, wie Allana voller Stolz erkannte.
    Während Han an der Theke ihre Bestellung aufgab, erblickte Allana eine noch merkwürdigere Kreatur auf der gegenüberliegenden Seite der Halle. Das Wesen war ungefähr so groß wie sie und hatte lange Hängeohren und zwei große Füße. Es trug eine Weste wie die, die Han manchmal anhatte, und in der Hand hielt es einen Stock wie den, den Onkel Lando früher gehabt hatte. Das Seltsamste überhaupt war aber, dass das Tier Allana direkt anstarrte – fast so, als wollte es, dass sie ihm folgte. Genau das tat sie auch, als es sich schließlich auf seinen großen Füßen in Bewegung setzte. Sie konnte gar nicht anders, als hinterherzurennen. Sie musste herausfinden, wohin das Wesen ging oder zumindest einen genaueren Blick darauf erhaschen.
    Es sah beinahe aus wie eine Figur aus Burg Krätze .
    Ohne auch nur einmal über die Schulter zurückzublicken, hastete sie hinter dem Geschöpf her. Sie