Milliardär meines Verlangens - Ebook
„Ich ziehe das auch durch. Ich habe ja schließlich keine andere Wahl, oder?“ Eine kleine Pause, bevor sie fortfuhr: „Ich weiß, dass ich es versprochen habe. Und ich stehe auch dazu. Es ist nur … ich hätte nicht gedacht, dass es so wird, Geoffrey. Ich hätte nicht gedacht, dass es sich so anfühlen würde.“ Noch leiser fügte sie hinzu: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so fühlen würde.“ Anscheinend hatte Geoffrey den letzten Satz nicht verstanden, den sie mit so offensichtlicher Melancholie ausgesprochen hatte. „Es war nichts Wichtiges. Vergiss es.“
Nichts Wichtiges. Marcus fühlte sich ganz elend. Das, was sie fühlte, war nicht wichtig? Dieser Typ hatte sie so um seinen kleinen Finger gewickelt, dass Della nicht einmal erkannte, wie unausgewogen und ungesund diese Beziehung war.
Beziehung, von wegen. Das, was sie mit diesem Typen verband, war ein Handel. Das hatte sie selbst mehr oder weniger gesagt. Und ganz augenscheinlich war es ein schlechter Deal. Jedenfalls für sie.
„Also in zwei Wochen“, wiederholte sie. „Mir bleiben vierzehn Tage Zeit, um mich mental darauf vorzubereiten.“
Marcus mochte sich gar nicht vorstellen, was sie damit meinte.
Er hörte, wie sie noch ein paar einsilbige Antworten gab, bevor sie versprach, sich morgen um die übliche Zeit wieder zu melden, und dann das Telefonat beendete.
Gerade wollte er die Tür wieder schließen und ins Zimmer zurücklaufen, damit sie ihn nicht beim Lauschen ertappte, als er etwas hörte, was ihn innehalten ließ – ein leises Schluchzen.
Marcus brach fast das Herz. Er war es nicht gewohnt, eine Frau weinen zu sehen. Vor allem deshalb, weil er sich möglichst nur mit Frauen einließ, die genauso oberflächlich waren wie er. Jedenfalls, was emotionale Bindungen betraf. Della dagegen war überhaupt nicht oberflächlich. Für sie waren Bindungen wichtig, auch wenn sie sich im Moment an den falschen Mann gebunden hatte.
Dass das Etikett „der falsche Mann“ sowohl auf Geoffrey als auch auf ihn selbst zutraf, versuchte Marcus zu verdrängen, als er die Tür aufstieß und zu ihr ging. Er wusste selbst nicht, warum. Es wäre das Beste für ihn und auch Della gewesen, wenn er zurück ins Zimmer gegangen wäre und so getan hätte, als wüsste er nichts von ihrer Unterredung. Dann hätten sie den Rest des Wochenendes so tun können, als gäbe es keine Welt da draußen, sondern nur sie beide.
Aber als er sie da zusammengekauert auf der Treppe sitzen sah, brachte er es nicht über sich wegzugehen. Noch immer hielt sie das Handy in der Hand, doch es fiel unbeachtet zu Boden, als sie noch heftiger zu weinen begann und die Hände vors Gesicht schlug. Sie war so verzweifelt, dass sie gar nicht mitbekam, dass Marcus hinter ihr stand.
Er wusste nicht, was er tun oder sagen sollte, und stand daher einfach hilflos da. Diese Hilflosigkeit war etwas völlig Neues für ihn und gefiel ihm gar nicht. Sein Instinkt riet ihm zu verschwinden, bevor Della ihn sah, aber sein Gewissen – und er war überrascht, festzustellen, dass er tatsächlich eins besaß – befahl ihm, etwas zu tun, damit es ihr besser ging. Einen Augenblick lang ließ er die beiden miteinander ringen, um zu sehen, wer gewinnen würde, doch schließlich traf er eine Entscheidung. Er machte einen vorsichtigen Schritt auf Della zu. Und noch einen.
Als er die Hand ausstreckte und ihre Schulter berührte, fuhr sie herum. Entsetzt riss sie die Augen auf und stand so schnell auf, dass sie fast die Treppen hinuntergefallen wäre, wenn Marcus nicht schnell eine Hand um ihr Handgelenk gelegt hätte. Keiner von ihnen schien zu wissen, was er sagen sollte. Schweigend standen sie da und schauten sich an. Endlich trat Della zu Marcus auf den Treppenabsatz, und er ließ ihr Handgelenk wieder los, um ihr sanft eine Träne von der Wange zu streichen.
Was war er nur für ein armseliger Ritter in glänzender Rüstung. Aber schließlich hatte er auch nie ein Retter aus der Not sein wollen.
Bis jetzt.
„Alles okay mit dir?“, fragte er leise.
Ihre Augen wirkten riesig, wahrscheinlich, weil noch immer Tränen darin schimmerten. Sie sah so zart und verletzlich aus. Marcus wusste, dass sie beides nicht war. Nur die Unterhaltung mit Geoffrey war schuld daran, dass Della sich so fühlte, dachte Marcus und verabscheute den Mann noch mehr.
Sie nickte, sagte aber nichts weiter, sondern wischte sich nur die Augen, bevor sie die Hände in den Bademanteltaschen vergrub.
„Du siehst aber
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