Milliardär meines Verlangens - Ebook
seinem Leben gehörte, aber was war, wenn er das nur gesagt hatte, um Della schneller verführen zu können? Wie konnte sie überhaupt Offenheit und Ehrlichkeit von ihm erwarten, wo sie doch selbst alles andere als offen und ehrlich gewesen war? Sobald sie mehr über ihn erfuhr, sobald sie entdeckte, was für ein Mensch er wirklich war, würde diese seltsame Faszination …
Aber wie sollte sie ihn besser kennenlernen, wenn sie ihn nie wiedersah? Sie kannte ja nicht mal seinen Nachnamen. Und so würde er stets ein Traum für sie bleiben, und sie würde die Stunden mit ihm immer mehr verklären, so sehr, dass sie schließlich gar keine Chance mehr hätte, sich in einen anderen Mann zu verlieb… nein, sie meinte natürlich, sie hätte keine Chance mehr, jemanden schätzen zu lernen, der gut zu ihr passen würde.
Plötzlich schoss ihr eine Idee durch den Kopf, und entgeistert fragte sie sich, wieso sie nicht schon längst darauf gekommen war. Schnurstracks marschierte sie zu ihrem Laptop.
Sie kannte zwar Marcus’ Nachnamen nicht, aber sie wusste, wo er arbeitete. Die Firma Fallon Brothers beschäftigte landesweit bestimmt einige Tausend Mitarbeiter, doch Marcus war ja kein sonderlich geläufiger Name, und sie konnte ihre Suche auf Chicago beschränken. Er hatte selbst gesagt, dass sein Name oft in den Klatschspalten auftauchte. Sie brauchte also nur seinen Vornamen und den Namen der Firma zusammen mit Chicago einzugeben und würde wahrscheinlich eine Reihe von entsprechenden Treffern landen. Und wenn sie ihn auf diesen notorischen Seiten sah, umgeben von notorisch schönen Frauen in notorisch kompromittierenden Situationen, würde sie vielleicht kapieren, dass sie diese Art von Mann in ihrem Leben ohnehin nicht brauchte. Dann würde es für sie leichter sein, ihn zu vergessen.
Als sie es sich auf dem Bett gemütlich gemacht und den Laptop hochgefahren hatte, bekam Della Herzklopfen, und ihr Magen verkrampfte sich. Sie wusste nicht genau, was aufregender war – die Aussicht, mehr über Marcus zu erfahren, oder die Aussicht, sein Gesicht wiederzusehen, selbst wenn es nur auf einem Online-Foto war.
Sie gab die Wörter bei Google ein, klickte auf „Bilder“ und blitzschnell erschienen die ersten drei Reihen von offenbar Hunderten von Fotos. Marcus war auf jedem zu sehen. Und auch auf denen der nächsten Reihe und der dritten und vierten. Als sie auf der Seite nach unten scrollte, sah sie ihn immer wieder, mal allein, aber meist mit Frauen. Vielen verschiedenen Frauen, die alle lächelten, die sich alle an ihn schmiegten und die alle beeindruckend schön waren.
Erst als Della ihre Hand kurz von der Maus nahm, merkte sie, dass sie zitterte, und zwar am ganzen Körper. Sie wusste nicht, warum. Vielleicht, weil der Anblick der Fotos ihr bewusst machte, dass das Wochenende mit Marcus tatsächlich real gewesen war. Dass er wirklich existierte. Dass sie hier gerade eine Art Verbindung, wie dürftig auch immer, zu ihm schuf. Von nun an konnte sie ihn immer wiederfinden, egal wo sie war, was sie tat oder wer sie war. Auf diese Weise konnte er für immer bei ihr sein.
Auch wenn er nie bei ihr sein konnte.
Sie wählte ein Foto von Marcus aus, auf dem er allein zu sehen war. Es wirkte eher formell, vielleicht war es von der Homepage der Firma. Das Foto wurde größer, als sie mit dem Cursor darüber glitt, und weitere Informationen erschienen, irrelevante, wie die Größe des Fotos und schließlich eine Bildunterschrift, die besagte, dass es sich hier um Marcus Fallon handelte, den Leiter der Investmentabteilung.
Dellas Hand begann wieder zu zittern, und ihr wurde ganz schwindelig.
Marcus Fallon. Er gehörte zum Fallon-Clan und war einer der wichtigsten Mitarbeiter der Firma. Sie hatte gewusst, dass er einen gut dotierten Job haben musste, sonst wäre er kein Mitglied im Windsor Club. Aber das hier … das war unfassbar. Er war der Nachkomme von den Menschen, die einst mitbestimmt hatten, wie in diesem Land Geschäfte gemacht wurden. Seine Familie war praktisch das amerikanisch-demokratische Äquivalent zu europäischen Königshäusern.
So gesehen war CinderDellas Märchenprinz tatsächlich ein Prinz. Und sie … Na ja, ihr blieb wohl nur die Rolle des ewigen Aschenputtels, oder?
Sie erinnerte sich daran, wie er gesagt hatte, dass er einflussreiche Leute an der Ostküste kannte, die ihr helfen könnten. Bei dem Gedanken wurde ihr ganz schlecht. Diese Freunde hatten in New Yorks Finanzwelt vermutlich ähnliche
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