Millie in der Villa Kunterbunt
Besonderes ausgedacht. Sie dürfen auf Jagd gehen. Auf Nobel-Jagd. Wenn sie die Suche erfolgreich beendet haben, gibt es vielleicht eine Medaille. Eine, wie sie die berühmten Leute auch bekommen haben. Und da ist Millie natürlich dabei! Deshalb nimmt sie das Blatt mit den Rätselfragen gleich mit. Einen Buntstift zum Ausfüllen bekommt sie auch. Muss sie jetzt alles durchlesen, was in den orange und blau erleuchteten Vitrinen steht? Und ständig an die Decke im Ausstellungssaal schauen? Da sind die Namen und Fotos der Preisträger zu sehen, schlängeln sich an Luftgondeln die Decke entlang. Mannomannomann. Millies Nacken tut bereits weh!
Hat sie vielleicht den einen oder anderen Namen schon mal gehört?
Hm … die Frau, die das Buch mit den Wildgänsen geschrieben hat … mit Nils Holgersson … die ist jedenfalls auch dabei!
Und beim aufmerksamen Abschreiben lernt Millie eine ganze Menge. Kann sie die erste Frage beantworten?
Welchen Vornamen hatte der Erfinder namens Nobel?
Anton
Alfred
Anna
Pfff … pickepackeleicht!
Irgendwo im Museum liegt alter Schimmelpilz in einer
Petrischale. Was kann man damit herstellen?
Medizin
Isolierung
Dynamit
Weiß Millie auch. Papa hat ihr, als sie vor der kleinen Glasschale standen, erzählt, dass durch Schimmel zufällig Penicillin entdeckt wurde. Medizin!
Wie viele Nobelpreise sind seit
1901
verliehen worden
?
30 bis 50
Über achthundert
Fast fünftausend
Na, über achthundert natürlich! Stand ja dort am Informationsstand geschrieben.
Die gehäkelten Hausschuhe stammen von Kim Dae-Jung.
Aus welchem Land stammt er und welchen Beruf hatte er?
Bauer in Grönland
Dichter in Polen
Präsident in Südkorea
Papa muss erneut helfen, weil Millie nicht alles behalten kann. Das ist also der Präsident in Südkorea. Dafür weiß Millie ganz genau, dass die Geschichte von Mowgli und dem Bären Baloo in Indien spielt. Die kennt sie! Das Buch hat sie gelesen!
Dann zeichnet Millie auf die zweitletzte Seite noch die Schale mit dem Schimmelpilz, die
Petrischale
. Die hat sie nämlich am meisten interessiert.
Auf der letzten Seite wollen die Museums-Leute wissen, ob Millie eines Tages ebenfalls an der Decke des Museums hängen will.
Alter Schwede!
Sind die bekloppt? Millie will immer mit beiden Füßen fest auf der Erde stehen!
Und was möchte sie mal werden?
Pro jeck Mänädschärin im Museum
»Wie kommst du denn auf so was?«, fragt Papa erstaunt.
»Na, wegen hier«, sagt Millie. »Und ich möchte auch was erfinden.«
Jetzt darf sie sich die Medaille abholen. Ahhh … Es ist ein goldener Nobelpreis-Taler. Cool! Da ist sogar Schokolade drin! Was für ein Glück!
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In Schweden ist viel los
Papa schaut auf seine Armbanduhr. Früher Nachmittag. Um die Zeit nicht bei einer üppigen Mahlzeit zu vertrödeln, kaufen sie gegenüber vom Nobelmuseum in einer kleinen Bäckerei ein Baguette, von dem sich jeder ein Stück abbrechen darf. Dann noch eine fette Schokoladenkugel. Für Papa. Mama sucht sich ein Törtchen mit einem Hupsipupsi obendrauf aus und Tante Gertrud als Nachtisch ein Stück Kladdkaka. Ist nichts Schlimmes!
Darf Millie von dem Hupsipupsi probieren? Viel zu schade, um hineinzubeißen.
Knusper, knusper knäuschen
… Ach, das Hupsipupsi ist nichts weiter als eine Haube aus Baiser. Aber lecker. Und Trudel hat wohl mit ihrer Nase von Papas Schokokugel abgebissen. Mama wischt ihr mit einer Serviette die Nasenspitze ab.
In einem kleinen Laden kaufen sie Ansichtskarten. Das muss sein. Millie will jedem zu Hause mitteilen, wo sie ist.
Dann sprechen sie durch, wie es heute weitergehen soll. Mama und Tante Gertrud schlagen vor, einen Blick ins Königsschloss zu werfen. Wegen der Pracht und Herrlichkeit . Und es liegt gleich um die Ecke.
Die schwedische Königsfamilie besitzt viele Schlösser. Zum Wohnen, zum Schlafen, für Sommer und für Winter, für Empfänge und für anderes Trallala. Im Stadtschloss gibt es neben der Schatzkammer jede Menge Arbeitszimmer. Millie hat nicht gewusst, dass der König oder die Königin so viel arbeiten müssen. Vielleicht nicken sie aber auch bloß ab, was andere Leute ihnen vorlegen. Sie brauchen nur zu unterschreiben. Na, wenn das Arbeit ist!
Millie will mal ehrlich sein. »Ich habe die Schnauze voll von Pracht und Herrlichkeit«, erklärt sie. »Ich möchte da nicht rein, lieber draußen im Hof sitzen bleiben.«
»Was?« Tante Gertrud ist entsetzt über Millies Ausdrucksweise.
»Was soll ich
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