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Millie in der Villa Kunterbunt

Millie in der Villa Kunterbunt

Titel: Millie in der Villa Kunterbunt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Chidolue
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gibt aber Licht am Ende des Tunnels . Da kann sie sich aufrichten. Mit der Glaskuppel über ihrem Kopf kommt Millie sich vor wie in einer Seifenblase! Nein: wie in einer Raumfahrt-Kapsel! Ist Millie jetzt auf dem Mond? Oder auf dem Mars?

    Huhu, Tante Gertrud!
    Huhu, Trudelchen!
    Auf dem Weg vor der Raumfahrt-Kapsel läuft Herr Pfau entlang und guckt nicht ein Mal zu Millie hin. Und ein weißes Kaninchen hoppelt ebenfalls vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen.
    Trudel schaut skeptisch herüber. Denkt sie, dass ihre Schwester nie mehr vom Mars zurückkommen wird?
    Keine Angst, keine Angst, schon ist Millie wieder da.
    Und nun hinein in die gute Stube . In dem Holzhäuschen gibt es einiges zu sehen. Was für eine komische Anlage steht denn da hinten in der Ecke? Lasst uns das mal genauer betrachten!
    Sieht aus wie eine Mause-Fang-Maschine. Dort hockt bereits die Katze. Hat sich eine komplizierte Technik ausgedacht, um das Mäuschen zu fangen, das die Maschine misstrauisch beäugt. Das Gerät sieht ein bisschen wie eine Kugelbahn aus, die mit Rädern und Röhren und mehreren Klipp-Klapp-Vorrichtungen bestückt ist.

    Die Katze wartet aber gar nicht auf die Maus. Es ist nämlich keine Mause-Falle, sondern eine Schnuller-Falle!
    So was gibt’s?
    Tante Gertrud liest die Beschreibung durch und versucht, die schwedische Bedienungsanleitung der Apparatur zu entziffern.
    Na, die Schnuller-Fang-Maschine kommt doch gerade recht! Trudelchen ist inzwischen eigentlich viel zu groß und viel zu alt für einen Nuckel!
    Tante Gertrud erklärt der kleinen Schwester, dass die liebe, liebe Katze gerne ihren Schnuller haben möchte. Sie weiß, wie schwierig es für kleine Kinder ist, das Nuckeln aufzugeben.
    Trudel hört gut zu.
    »Ja«, sagt sie zu allem.
    »Du hast es bestimmt oft versucht«, sagt die Tante.
    »Ja.«
    »Und es bis jetzt nicht geschafft.«
    »Ja.«
    »Das ist auch sehr schwierig.«
    »Ja.«
    »Wenn man den Schnuller schon immer gehabt hat.«
    »Ja.«
    »Alle schwedischen Kinder können ruck, zuck damit aufhören, wenn sie dieser lieben, lieben Katze hier ihren Schnuller schenken.«
    »Ja.«
    Ey, kriegt die Tante es hin, die kleine Schwester zu überzeugen? Mama und Papa haben das bereits tausendmal probiert und sind bisher kläglich gescheitert .
    Nun zeigt sich, dass Tante Gertrud eine gewiefte, erfahrene alte Lehrerin ist. Lehrer nennt man auch Pä-da-go-gen, und Millie weiß, dass das was mit … erziehen … unterrichten … beibringen … zu tun hat. Bitte auf die sanfte Tour . Das funktioniert bei der Tante nicht immer, aber heute gibt sie sich große Mühe.
    »Alle schwedischen Kinder werfen mutig und tapfer ihren Schnuller in diese Maschine, und die Katze sagt
Danke
.« Tante Gertrud gibt nicht auf.
    »Und dann werden aus den Nuckel-Kindern große Kindergarten-Kinder.«
    »Ja«, sagt Trudel.
    »Drei Jahre alt?«, fragt Tante Gertrud. Sie müsste es besser wissen!
    »Vier!«, ruft die kleine Schwester empört.
    »Na, sieh mal an! Wenn man vier Jahre alt ist, dann schenkt man der Katze gerne seinen Schnuller, nicht wahr?«
    »Ja«, sagt Trudel.
    Jetzt ist Millie sehr gespannt!
    Trudel greift mit den Händen in die Hosentasche. Vielleicht war alles für die Katz , aber die kleine Schwester hat ihren Nuckel tatsächlich dabei. Und der könnte nun wirklich für die Katz sein. Ob Trudelchen sich traut?
    Triumphierend hält sie ihren kleinen blauen Schnuller in der Hand. Flutsch, streckt sie ihre Hand aus. Sie kommt jedoch nicht an das Loch heran, in das sie ihren Nuckel stecken muss, wenn sie ihn der Katze schenken will.
    Oh, oh!
    Tante Gertrud fasst sie vorsichtig unter die Arme und hebt sie hoch. Millie hält den Atem an.
    Und dann wirft die kleine Schwester ihren über alles geliebten Schnuller in die Fang-Maschine. Rumpelrampel, macht der Apparat, klickklack, huschiwusch … und Trudels Schnuller landet vor der Katze in einem großen, durchsichtigen Gefäß, in dem schon Hunderte von Schnullern liegen.
    Patsch.
    Mit offenem Mund starrt Millie Trudel an. Hat sie überhaupt kapiert, was in diesem Moment passiert ist?
    Sie lacht! Die kleine Schwester lacht! Und dann winkt sie ihrem kleinen blauen Schnuller zu, der gerade für alle Zeiten, für immer und ewig verschwunden ist.
    Tschüs, tschau und bai, bai.
    Respekt!
    Für das große Ereignis bekommt Trudel noch eine Bescheinigung, eine Urkunde.
    Intyg
heißt das auf Schwedisch. Tante Gertrud ist auch bei Millies kleiner Schwester Zeuge und darf die Urkunde

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