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Millie in der Villa Kunterbunt

Millie in der Villa Kunterbunt

Titel: Millie in der Villa Kunterbunt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Chidolue
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Achtung! Der Baumstamm, auf dem sich die Pilzfamilie breitgemacht hat, ist sicherlich glitschig! Und nun versperrt ihnen ein Spinnennetz den Weg. Huch! Leider müssen sie da durch. Mama geht voran. Und danach bleibt sie alle paar Meter stehen. »Da hat was geblubbert«, sagt sie, und: »Dort drüben hat es geknackt«, und dann: »Habt ihr das Gebrüll gehört?«

    Tante Gertrud will sie beruhigen: »Wenn es ein Elch war, kann es gar nicht geblubbert haben.«
    »Ja«, bestätigt Millie. »Elche blöken.«
    »Ein Elch blökt nicht«, verbessert die Tante sie. »Er ist doch kein Schaf.«
    Macht der Elch denn
muh
?
    »Elche röhren«, erklärt Tante Gertrud. »Sie gehören zu den Hirschen.«
    Ach so.
    »Vielleicht war es ein Auerhahn, den du gehört hast.«
    Ein Aua-Hahn? Mit Aua-Aua-Hühnern? Die würde Millie auch gerne mal sehen!
    Und hat Papa endlich einen geeigneten Stock für die Angel gefunden? Millie hilft ihm bei der Suche. Sie zeigt mit dem Finger auf Äste, die am Boden liegen.
    Der hier oder der? Oder der hier?
    Alle sind nicht gut genug. Schließlich hat Papa einen Birkenzweig entdeckt, der ihm zusagt.
    »Unsere Angel muss biegsam sein«, sagt er. »Die Fichtenäste sind zu trocken, die brechen sofort.«
    Rechnet Papa denn damit, einen Haifisch zu fangen?
    Der Trampelpfad macht noch einige Kurven, dann öffnet sich der Blick.
    Oh ja! Da liegt der Glitzersee. Ein Holzsteg führt durch das Schilf bis zu einem Ruderboot, das dort angetäut liegt. Ein Boot! Ein eigenes Boot!
    Papa besteht darauf, dass die Kinder die Schwimmwesten ordentlich zugeknöpft haben.
    Erst Probe sitzen im Boot. Mama verzichtet drauf. Hat sie Schiss?
    »Ich gebe es zu …«, haucht sie mit dünner Stimme.
    Und wirklich ist es eine ziemlich wackelige Angelegenheit , ins Ruderboot zu steigen.
    Papa hat bereits ein Bein drin … Da versinkt das Boot fast. Ehrlich! Es kippelt zur Seite! Papa zieht schnell das andere Bein nach. Dann hilft er Millie, ebenfalls hineinzuklettern.
    »Setz dich mir gegenüber, genau in die Mitte«, sagt er.
    Er selber lässt sich auf dem anderen der beiden Querbretter nieder und greift nach den Rudern.
    »Ihr wollt doch nicht …« Mama beschirmt die Augen mit der Hand und sucht den Horizont ab. »Ihr wollt doch nicht so ganz alleine …«
    »Aber ja«, sagt Papa.
    »… draußen auf dem See …« Mama ist sehr besorgt.
    »Na, was denkst du denn?«
    »… angeln?«
    »Nein, nein.« Papa will nur eine Runde auf dem Glitzersee drehen. Fische fangen können sie später noch. Vom Steg aus oder vom angetäuten Boot. Mama soll so lange Millies Birkenzweig halten. Sie könnte eigentlich schon mal die Teebeutel-Schnur dranbinden!
    Tante Gertrud hat sich hingekniet und macht die Leinen los. Papa stößt das Boot mit dem Ruderblatt ab.
    Es bewegt sich! Es bewegt sich!
    Und dann rauscht Papa mit dem Boot – und mit Millie! – mitten durch das Schilf und die schönen, schönen Seerosen, die dem Bug ausweichen und erst einmal unter Wasser verschwinden.
    »Die richten sich gleich wieder auf«, meint er.
    Das stimmt zwar, aber hätte er nicht gleich eine Kurve auf den See hinaus machen können? Wer weiß, ob die Seerosen nicht Fangarme haben und nach dem schaukelnden Boot und Millie greifen?
Alter Schwede!
Wer sollte ihnen dann helfen und sie befreien? Mama muss auf Trudelchen aufpassen und Tante Gertrud würde das alleine gar nicht schaffen. Und wenn sie hier
Hilfe
rufen würden –
Hilfe! Hilfe!
 –, wer würde sie denn hören außer dem blubbernden Elch, der sich nicht blicken lässt? Würden sie hier untergehen wie die
Vasa
? Mit Mann und Maus? Mit Millie und Papa?
    Keine Angst, keine Angst! Millie hat ihre Schwimmweste an und kann nicht absaufen. Und für den Fall, dass Wasser ins Boot schwappen sollte, gibt es sogar eine orangefarbene Schippkelle, mit der man das Wasser in den See zurückschaufeln kann.
    Papa rudert, nachdem er eine große 8 auf dem See gezogen hat, zurück zum Steg. Millie wirft Tante Gertrud das Seil zu. Na, die kann nicht gut fangen! Aber endlich ist das Ruderboot wieder fest vertäut.

    Mama überreicht Millie die Angelrute. Sie hat bereits eine Nudel dran befestigt. Danke, Mama.
    Nun geht’s los mit der Angelei! Im Boot gibt es sogar einen Eimer für die gefangenen Fische. Die sollen jetzt mal herkommen! Millie ruschelt mit der Angel hin und her.
    »Oh, oh«, sagt sie aufgeregt. »Wann kommen die denn, wann kommen die denn? Los! Macht schon! Hierher! Hierher!«
    »Halt das Ding still«,

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