Millionäre küssen besser!
unvorteilhaft kleidete. Also hatte er ihr natürlich gesagt, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hätte. Aber sie hatte ihm nicht geglaubt. Doch seit sie ihm diese Vorwürfe gemacht hatte, hatte er immer wieder darüber nachgedacht, warum ihm nie aufgefallen war, wie sexy sie war.
In allem, was sie trug, sah sie gut aus. Und wenn sie seinen Raum betrat, konnte er den Blick nicht von ihr lösen. Außerdem duftete sie immer noch nach diesem Parfum, auf das er sofort reagierte. Aber wenn er, um sich zu schützen, behauptete, sie trage ihr Parfum zu dick auf, ließ sie ihn abblitzen und meinte, sie benutze überhaupt keins.
Vielleicht war er wirklich dem Wahnsinn nahe. Wahrscheinlich musste er dringend mal Urlaub machen. Aber wo? Er war doch schon in einer paradiesisch schönen Gegend zu Hause. Wo sollte er dann hinfahren? Eigentlich war das auch ganz egal. Er musste weg, damit er Kelly nicht jeden Tag sah, wissend, dass er sie nie wieder in den Armen würde halten können.
„Bin bald wieder zurück“, sagte er und verließ das Büro. In seinem Bungalow ging es ihm auch nicht viel besser, und so entschloss er sich zu joggen, um den ganzen Frust loszuwerden. Vielleicht hatte er nur etwas gegessen, das ihm nicht bekommen war, und fühlte sich deshalb so schlecht.
Beim Laufen dachte er noch einmal über die ganze Situation nach. Eigentlich war es gut, dass Kelly und er Schluss gemacht hatten. Denn schließlich war sie seine Angestellte, und im Grunde hätte er nie etwas mit ihr anfangen sollen. Aber war das Ganze nicht ihre Idee gewesen? Hatte sie nicht damit begonnen? Bei dem Gedanken musste er grinsen. Begonnen vielleicht schon, aber er hatte sie dann in die richtige Richtung dirigiert. Doch davon abgesehen, war es sicher besser, dass sie nicht mehr miteinander schliefen. Dennoch fehlte sie ihm, und das nicht nur im Bett. Wie oft hatten sie zusammen gelacht. Außerdem hatte sie einen guten Geschäftssinn, und es machte Spaß, bestimmte Projekte mit ihr durchzusprechen.
Leider hatte seine Mutter recht, so ungern er das auch zugab. Kelly verdiente einen guten Mann, der sie liebte und mit dem sie eine Reihe von Kindern großzog. Sie würde in einem gemütlichen Haus wohnen, hätte einen Hund und vielleicht auch noch einen Hamster und einen Goldfisch … Aber ein anderer Mann in ihrem Bett? Dieser Gedanke behagte Brandon überhaupt nicht, und so schob er ihn schnell zur Seite.
Als er schwitzend versuchte, die fünfte Meile hinter sich zu bringen, kam ihm plötzlich die Erleuchtung. Warum hatte er nicht früher daran gedacht? Er brauchte Sex, das war alles. Also würde er gleich nachher ein paar Frauen anrufen und sich mit ihnen verabreden. Bei heißem Sex würde das blödsinnige Verlangen nach Kelly schon von selbst verschwinden.
Kelly schob die Brille auf die Nasenwurzel und tippte weiter. Sie hasste dieses alte Ding, aber sie wusste, dass es besser war, die Brille zu tragen. So unattraktiv, wie sie damit aussah, würde Brandon sicher keinen Annäherungsversuch mehr wagen. Heute hatte sie den alten dunkellila Hosenanzug angezogen, den sie schon ewig besaß. Und zusammen mit den braunen Halbschuhen und dem zurückgebundenen Haar sah sie aus wie eine alte Jungfer. Aber damit konnte sie leben.
Jeden Morgen, wenn sie in den Spiegel sah, sagte sie sich, dass jemand, der so aussah wie sie, wirklich kein Recht hatte, sich in ihren attraktiven Chef zu verlieben. Und dennoch musste sie immer gegen ihre Gefühle ankämpfen, wenn sie ihn traf. Denn sie wusste, dass er sie nie heiraten würde. Er würde nie eine Familie gründen wollen, und mit ihr schon gar nicht. Wer darauf hoffte, musste den Verstand verloren haben, und so weit war es mit ihr noch nicht gekommen.
Die Tür ging auf, und eine bildschöne Frau trat herein. Sie war groß und schlank, hatte langes hellblondes Haar und die blauesten Augen, die Kelly je gesehen hatte. Ob das farbige Kontaktlinsen waren? Nein, die Farbe war sicher echt wie alles an diesem ätherischen Wesen. Dann erkannte Kelly die Frau und senkte schnell den Kopf. Es war Bianca Stephens, die Hexe aus ihren Albträumen. Bianca Stephens höchstpersönlich. Noch nie hatte Kelly so eine hübsche Frau gesehen.
„Sie müssen Karen sein“, hauchte die Blonde gekonnt. „Ich möchte mit Brandon sprechen. Er erwartet mich.“
Da Kelly nicht die Nerven hatte, Bianca zu korrigieren, und auch nicht wollte, dass sie sich länger im Vorzimmer aufhielt, winkte sie sie durch. „Gehen Sie nur
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