Millionäre küssen besser!
gut, fantastisch. Aber ich kenne mein Herz, Brandon. Was ich für dich empfinde, ist Liebe, das weiß ich ganz genau. Und auch, dass du mich nicht liebst. Wie gesagt, das kann ich akzeptieren.“
„Aber ich vielleicht nicht.“
„Wie auch immer, ich hoffe, du verstehst, dass ich nicht länger für dich arbeiten kann.“
„Verdammt, Kelly!“ Frustriert strich er sich das Haar zurück. „Wie kann ich dich denn nur von diesem verrückten Gedanken abbringen?“
„Es gibt keine Möglichkeit. Ich bin fest entschlossen. In den nächsten vierzehn Tagen werde ich einen Ersatz für mich finden und auch einarbeiten. Dann werde ich gehen.“
Viel zu schnell gingen diese zwei Wochen vorbei. Und bevor Brandon sich mit dem Gedanken an den Wechsel abgefunden hatte, war Kelly weg. Ihre Nachfolgerin Sarah war um einiges älter als sie und so perfekt organisiert, dass sie Brandon fast einschüchterte. Außerdem hatte Kelly sie so gut eingearbeitet, dass sie in kurzer Zeit alles genauso gut erledigen konnte wie ihre Vorgängerin.
Aber sie ist eben nicht Kelly, ging ihm immer wieder durch den Kopf.
Doch Brandon war zuversichtlich, dass er diese Schwäche bald überwinden würde. Schließlich war er ja nicht in Kelly verliebt. Er war in niemanden verliebt. So etwas wie Liebe gab es für ihn nicht. Kelly fehlte ihm nur irgendwie. Und das war kein Wunder, denn sie hatten mehr als vier Jahre eng zusammengearbeitet. In dieser Zeit hatten sie sich ziemlich gut kennengelernt, und so kam es ihm merkwürdig vor, dass sie nicht mehr da war. Das war alles.
Darüber würde er schon noch hinwegkommen. Um sie endgültig zu vergessen, würde er seine alte Strategie anwenden und ein paar Telefongespräche führen. Bisher hatte er immer problemlos Ersatz gefunden. Aber irgendwie konnte er sich nicht mehr vorstellen, mit einer anderen Frau auszugehen und einen schönen Abend zu verleben, der später in seinem Bett enden würde. Auch wenn er seine Fantasie bemühte und sich ausmalte, einer Frau am Tisch gegenüberzusitzen und ein ruhiges Gespräch zu führen, eine Flasche Wein zu trinken und das Essen zu genießen, sah er immer Kelly vor sich. Worüber hatte er sich denn früher mit den anderen Frauen unterhalten? Was hatten sie unternommen? Er konnte sich einfach nicht mehr daran erinnern, denn die Zeit mit Kelly blockierte sein Gedächtnis. Nie war ihnen der Gesprächsstoff ausgegangen. Sie hatten über dieselben Dinge gelacht …
Doch das war endgültig vorbei. Und irgendwann würde er sie auch vergessen haben.
Für den folgenden Samstag hatten Trish und Adam Freunde und Verwandte eingeladen, um ihnen ihr Baby zu zeigen. So fuhr auch Brandon hin. Doch nachdem er vor dem großen alten Haus geparkt hatte, legte er die Arme auf das Lenkrad und starrte vor sich hin. Vielleicht hätte er nicht kommen sollen, denn er fühlte sich ausgesprochen elend. Schon am Morgen war er kaum aus dem Bett gekommen, und er fragte sich, ob er sich irgendwo eine Erkältung geholt hatte. Dann sollte er wohl lieber wieder nach Hause fahren, denn auf keinen Fall wollte er das Baby anstecken.
Doch eigentlich konnte er keine Symptome an sich feststellen, er war nur so antriebslos. Dagegen musste er etwas tun. Entschlossen öffnete er die Fahrertür, stieg aus und betrat die vordere Terrasse.
„Hallo, Brandon“, begrüßte ihn Cameron. „Hast du vergessen, das Bier mitzubringen?“
„Nein, natürlich nicht.“ Kopfschüttelnd ging Brandon zum Auto zurück. Wo war er nur mit seinen Gedanken? Auch später ertappte er sich dabei, dass er immer wieder nachfragen musste, wenn ihn jemand angesprochen hatte. Das fiel auch seiner Mutter auf, die ihm die Hand auf die Stirn legte. „Geht es dir nicht gut, mein Junge? Du wirst doch hoffentlich nicht krank?“
„Nein. Ich habe in letzter Zeit nur zu viel gearbeitet. Sollte wohl mal Urlaub machen.“
„Apropos Urlaub, gestern habe ich übrigens Kelly getroffen“, meinte Julia und stellte eine Schüssel Salsa auf den Tisch. „Sie hatte ihre Familie in Vermont besucht und sah fantastisch aus. Lebt nicht auch Roger in ihrer Heimatstadt?“
„Roger?“ Auf einmal war Brandon hellwach. „Hat sie sich mit ihm getroffen, als sie die Familie besucht hat?“
„Wahrscheinlich“, sagte Sally lächelnd. „Sie sind doch alte Freunde.“
Sie war doch bestimmt nicht nach Vermont gefahren, um Roger wiederzusehen? Das konnte und wollte Brandon sich nicht vorstellen. Aber vielleicht war es nicht zu vermeiden gewesen. Denn
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