Millionäre küssen besser!
nur angelehnt, setzte sich hinter seinen Schreibtisch und ging den Kalender durch, um zu sehen, was in dieser Woche so anlag. Verschiedene Besprechungen und Konferenzschaltungen, außerdem musste der Umzug zurück in die Firmenzentrale organisiert werden. Während des kurzen Besuchs in Dunsmuir Bay war ihm wieder klar geworden, wie sehr ihm die Familie fehlte.
Zehn Minuten später hörte er Kelly kommen. Endlich. „Morgen, Kelly“, rief er durch die leicht geöffnete Tür. „Komm rein, wenn du Zeit hast.“
„Ja, mach ich.“ Nachdem sie den Kaffe aufgesetzt und ihren Rechner angestellt hatte, trat sie durch die Tür.
Brandon blickte lächelnd hoch. Doch dann fiel ihm der Unterkiefer herunter, und er starrte sie an. Wie früher trug sie wieder einen dieser langweiligen grauen Hosenanzüge mit einem schwarzen Rollkragenpullover. Das Haar hatte sie lieblos in einem Knoten zusammengefasst und die dicke Hornbrille wieder aufgesetzt.
„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte er fassungslos. „Hast du deine Kontaktlinsen verloren?“
„Nein, aber eine Brille ist einfacher. Da die Sache mit Roger nun ausgestanden ist, bin ich wieder zu der alten, bequemen Kleidung zurückgekehrt. Das ist doch nicht schlimm, oder?“
„N… nein, natürlich nicht“, beeilte er sich zu versichern.
„Gut.“ Sie setzte sich auf den Besucherstuhl. „Brandon, wir müssen miteinander reden.“
„Von mir aus.“ Er lehnte sich zurück und sah zu, wie Kelly die Brille abnahm und nervös mit ihr herumspielte. Sie hatte sich nicht geschminkt, aber zu Brandons Überraschung sah sie so sogar besser aus. Zwar war die Hose viel zu weit, und die Farbe stand Kelly überhaupt nicht, aber er wusste nur zu genau, was sich unter der Hose verbarg, nämlich hinreißende Beine. Bei dem Gedanken daran stieg schon wieder Verlangen in ihm auf, und er rückte etwas näher an den Schreibtisch heran.
Kurz senkte Kelly den Blick, dann hob sie wieder den Kopf und sah Brandon ernst in die Augen. „Sei nicht böse, aber ich muss dir noch mal sagen, wie dankbar ich dir bin.“
„Ich dachte, wir hätten das hinter uns.“
„Ich weiß, aber ich kann es nicht ändern. Bitte lass mich sagen, was ich zu sagen habe.“
„Entschuldige. Schieß los.“
„Ich muss dir einfach noch einmal dafür danken, dass du mich so gut auf Rogers Besuch vorbereitet hast. Du weißt, wie ich das meine. Und dann bin ich dir sehr dankbar, dass du zu seiner Suite gekommen bist. Das hattest du zeitlich perfekt abgepasst. Es war ein gutes Gefühl, dass du während dieser unangenehmen Auseinandersetzung mit Roger an meiner Seite warst.“
„Es war mir ein Vergnügen“, sagte er grinsend.
„Das war das. Außerdem bin ich froh, dass ich mein Versprechen eingehalten habe. Ich habe mich nicht in dich verliebt und bin bereit, wieder an die Zeit anzuknüpfen, als Rogers Name in diesem Büro noch nicht gefallen war.“
„Was genau meinst du damit?“
Wieder senkte sie den Kopf und verschränkte die Hände nervös im Schoß. „Das bedeutet, dass wir nicht mehr miteinander schlafen.“
„Nicht mehr miteinander schlafen“, wiederholte er tonlos.
„Ja.“ Sie hob den Kopf und warf Brandon ein unsicheres Lächeln zu. „Nicht dass ich die Zeit mit dir nicht sehr genossen hätte. Es war wunderbar. Aber …“, sie stockte kurz, „wir müssen die Sache jetzt beenden. Es geht nicht anders … es tut mir leid …“ Sie stand auf, verließ schnell das Büro und schloss die Tür fest hinter sich.
Schockiert blickte er ihr hinterher und starrte noch lange auf die geschlossene Tür. In mancher Beziehung war er überhaupt nicht mit ihrer Entscheidung einverstanden … ach was, in jeder Beziehung konnte er sie nicht akzeptieren. Er sehnte sich nach Kelly, denn selbst in dem hässlichen Hosenanzug war sie die begehrenswerteste Frau, die ihm je begegnet war.
Was sollte er tun? Sie kurz in ihrem eigenen Saft schmoren lassen und sich dann mit ihr zum Essen verabreden? Ein gutes Essen, ein paar Gläser Wein, und sie würden wieder zusammen im Bett landen, da war er sehr sicher.
Doch plötzlich musste er an die Worte seiner Mutter denken. Verdammt, da war das Problem mit dem Gewissen … Was Sally gesagt hatte, war absolut richtig. Kelly war sensibel und aufrichtig. Sie verdiente es, geliebt zu werden. Wenn Brandon sie wieder dazu brachte, mit ihm ins Bett zu gehen, würde sie irgendwann sehr leiden. Vielleicht würde er ihr sogar das Herz brechen.
Und was war mit seinem eigenen
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