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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dann?«
    »Natürlich weiß bis jetzt noch
kein Mensch davon .« Sie zog eine kleine Grimasse. »Nur
Edmund und ich, keiner sonst ahnt etwas. Das Syndikat verlangt, daß Edmund
sofort nach der Transaktion die Stadt verläßt und sich nie wieder blicken läßt.
Er will mit mir auf eine große Europareise gehen, ich soll ihm helfen, das Geld
auszugeben. Aber ich kenne ihn, viel gibt er mir nicht in die Finger .«
    »Und Sie stellen sich vor, daß
wir ihm auf dem Weg zum Flugplatz einen über den Schädel ziehen ?« höhnte ich. »Sie bilden sich ein, daß er eine Million in
bar mit sich rumschleppt ?«
    »Daß Sie doch nie zuhören
können, bis ich fertig bin«, sagte sie geduldig. »Edmund verhandelt mit einem
gewissen Stoner. Aber wenn die Übergabe erfolgt, wird einer von den ganz Großen
des Syndikats erscheinen. Er heißt Vitrelli , Alex Vitrelli .«
    »Na und ?« brummte ich.
    Baby lächelte mich noch
strahlender an. »Alex Vitrelli hat Edmund Davis nie
persönlich kennengelernt .«
    »Und das ist wichtig ?«
    »Die Übergabe soll in Edmunds
Wohnung erfolgen«, sagte sie langsam, wobei sie jedes Wort betonte. »Stoner
wird Vitrelli hinbringen, Edmund übergibt das gesamte
Dossier, und Vitrelli gibt ihm das Geld. Das ist
alles .«
    »Jetzt verstehe ich«, sagte
ich. »Wir marschieren einfach rein und schießen alle drei tot. Richtig?«
    »Gewalt?« Baby gurrte sanft.
»Aber nicht doch. Wir brauchen Edmund nur eine Zeitlang in Sicherheit zu
bringen, und zwar kurz bevor der Knabe vom Syndikat erscheint. Sie werden dann
seinen Platz einnehmen .«
    »Ich?« Ich japste beinahe. »Ich
als Davis? Bei Ihnen piept’s wohl ?«
    »Es ist idiotensicher«, sagte sie
kühl.
    »Die merken doch sofort, daß
ich nicht Davis bin«, warf ich ein. »Und machen keine Scherze. Sie legen mich
in den ersten paar Minuten um und Sie daneben .«
    »Ich habe alles bedacht«, sagte
sie jetzt etwas ungeduldig. »Ich werde Ihnen aufmachen. Und dann sage ich,
Edmund ist ’n bißchen nervös und will mit Vitrelli allein verhandeln. Ob Stoner sehr böse wäre, wenn er mit mir im Wohnzimmer
warten müßte, während Vitrelli mit Edmund alles
regelt? Ich werde Stoner schon beschäftigen. Denken Sie daran, Vitrelli kennt Edmund nicht .«
    Ich zündete mir eine neue
Zigarette an und überlegte. Die Geschichte hörte sich zu phantastisch an. Damit
wollte ich nichts zu tun haben.
    » Vitrelli merkt doch sofort, was los ist«, sagte ich. »Ich habe keine Ahnung von Tuten
und Blasen. Was weiß ich schon von Davis’ Arbeit, seinen Leuten und alldem ?«
    »Ich habe Sie doch ausgesucht,
weil Sie sich so in der Gewalt haben«, sagte Baby hart. »Sie können bluffen.
Und gar so schwer dürfte es Ihnen nicht werden, ich habe nämlich noch ein As im
Ärmel .«
    »Das müssen schon vier sein«,
erwiderte ich nervös.
    »Edmund hat mir die ganze Sache
nur aus einem Grund erzählt«, lächelte sie. » Irgend jemandem mußte er sich anvertrauen, denn er
hatte ja das ganze Dossier vorzubereiten. In den letzten zwei Wochen habe ich
alles für ihn getippt und jeweils eine Kopie behalten. Davon hat er natürlich
keine Ahnung .«
    Langsam erhob sie sich und
blickte mich fest an. »Ehe Sie mit Vitrelli zusammenkommen, kennen Sie das ganze Dossier auswendig, Mike. Vorwärts und rückwärts.
Auf die Art lassen sich alle eventuell auftretenden Fragen beantworten .«
    »O.k .« ,
sagte ich zögernd. »Vielleicht klappt dieser verrückte Plan. Nehmen wir einmal
an, Vitrelli glaubt wirklich, daß er Davis vor sich
hat, und übergibt mir das Geld. Sie haben inzwischen Stoner im Nebenraum
unterhalten. Aber was dann? Dann haben wir nicht nur Davis am Hals, sondern
auch das Syndikat .«
    Baby schüttelte spöttisch den
Kopf. »Nur Edmund, Mike. Das Syndikat hat seinen Gegenwert, nämlich das
Dossier. Sie können die Stadt übernehmen wie geplant. Wenn Davis sich um sein
Geld betrügen läßt, ist das seine Sorge, nicht ihre. Die werden es noch für
einen herrlichen Witz halten .«
    »Gut«, sagte ich verzweifelt.
»Also nur Davis. Und was tun wir ?«
    »Wir gehen auf unsere Europareise«,
entgegnete sie ruhig. »Sie haben ja heute abend genügend Geld gewonnen .«
    »Und was geschieht mit der
Million ?«
    »Die wird unter unser beider Namen in ein Banksafe in New York gelegt. Wir
können also nur beide gemeinsam heran. Wir gehen dann sechs Monate oder ein
Jahr nach Europa, kommen zurück und holen das Geld. Und die Idee mit den beiden
Namen garantiert uns ruhige Nächte, nicht

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