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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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lackschwarze Haar und der dünne Schnurrbart fehlten nicht. Seine
Augen waren grau und kalt und schienen alles zu sehen.
    »’n Abend, Steve«, sagte ich
leichthin. »Du hast wohl vor, uns alle bis aufs Hemd auszuplündern ?«
    Er grinste und schüttelte den Kopf.
»Solche Pläne hab’ ich aufgegeben, seitdem ich nicht mehr mit gezinkten Karten
spiele .«
    Fünf Minuten später erschien
Mansfield mit einer Blonden im Schlepptau. Er sah genauso aus, wie ich ihn mir
vorgestellt hatte — Mitte Fünfzig, dicklich, beginnende Glatze, sonnengebräunt
und hatte eine sonore Stimme.
    Seine blonde Begleiterin trug
ein einfaches, aber sehr teures Jerseykleid , das eng
um ihre perfekte Figur lag. Sie sah eigentlich etwas zu elegant und zu
intelligent für ihn aus, aber bei dem Geld mußte er ja auch mal ’n bißchen
Glück haben.
    Cory stellte vor, und Mansfield
schüttelte meine Hand wie einen Pumpenschwengel. Dann machte er uns mit seiner
Dame bekannt. Sie hieß Julie und war nur mitgekommen, um dem Spiel zuzusehen
und ihm Glück zu bringen. Er redete ununterbrochen, und die Blonde hörte mit
höflich gelangweiltem Gesicht zu. Das war verständlich.
    Schließlich kam Edmund Davis —
auch er hatte eine Begleitung mitgebracht. Ihr dunkles Haar war glatt nach
hinten gebürstet, es lag eng und glänzend um den Kopf und endete im Nacken in
einer weichen Rolle. Sie hatte mandelförmige grünfleckige Augen und einen
leicht verdrießlichen Mund mit einer etwas vorgeschobenen Unterlippe. Sie trug
ein im Rücken tief ausgeschnittenes graues Kleid aus Seidenleinen mit kleinen
schwarzen Punkten, das nur mit einem schmalen Band am Hals gehalten war. Das Dekolleté
vorn erlaubte einen großzügigen Blick auf ihre vollen, hochangesetzten Brüste.
    Die Frau strahlte so viel Sex
aus, daß es einem den Atem verschlug, dabei verrieten diese grüngesprenkelten
Augen, daß sie sich ihrer Wirkung vollkommen bewußt war und sich einen
Pfifferling darum scherte.
    Davis starrte uns nacheinander
kalt an, dann sagte er, ohne dabei die Zigarette aus dem Mundwinkel zu nehmen:
»Das ist Baby .«
    Die Dunkelhaarige lächelte
verführerisch. »Guten Abend«, sagte sie mit sinnlicher Stimme. »Ich dachte,
Edmund wollte mich auf den Arm nehmen, als er sagte, dies sei sein
Lieblingsspiel .«
    »Na«, meinte Davis ungeduldig,
»worauf warten wir noch ?«
    Wir setzten uns an den Tisch,
Cory oben, mit der Schachtel und den bunten Jetons vor sich. Ich saß zwischen
Mansfield und seiner blonden Freundin. Und gegenüber hatten Steve Lucas und
Davis Platz genommen — Baby saß am äußersten Ende des Tisches.
    »Baby spielt nicht — jedenfalls
nicht Poker«, lächelte Davis mit dünnen Lippen, dann blickte er Julie fragend
an.
    »Julie auch nicht«, sagte
Mansfield und dann überraschend: »Ich glaube, sie spielt überhaupt nichts .«
    Die Blonde lächelte geduldig
und sah, wenn möglich, noch etwas gelangweilter aus.
    »Okay.« Davis nickte dem Ölmann zu. »Also wir vier. Wir beide kennen uns — die
beiden anderen sind Profis. Ehe wir anfangen, wollen wir ein paar Punkte
klären. Ich ziehe ein schnelles Spiel vor, denn ich habe keine Lust, meinen
Abend zu vergeuden .«
    »Wie Sie wünschen, Mr. Davis«,
sagte Steve Lucas unschuldig. »Wie wollen wir spielen? Stud mit acht Karten, die ersten drei offen?«
    »Zu kompliziert«, sagte Davis
überraschend friedfertig. »Warum nicht shotgun , aber mit einem Fünfzigdollareinsatz vor Beginn ?«
    »Prima«, strahlte Mansfield
begeistert.
    Steve blickte mich eine Sekunde
mit fragend hochgezogenen Brauen an, dann zuckte er die Schultern. »Auch eine
Form von Selbstmord, schnell, aber nicht ganz schmerzlos. Ich bin einverstanden .«
    »Und Sie, Farrel ?« brummte Davis.
    »Man kann ja nur Geld
verlieren«, gab ich zurück — es sollte witzig klingen.
    »Dann nichts wie ran«, bellte
er.
    Shotgun ist eine Abart des Draw Poker
— jeder Spieler bekommt drei Karten, dann wird eingesetzt; wenn man mithält,
bekommt man eine vierte Karte und setzt wieder ein. Dann die fünfte mit
erneutem Einsatz, dann erst wird gezogen, und das richtige Bieten geht los.
Wenn man bedenkt, daß man mit fünfzig Dollar im Pott anfängt, kann man sich
vorstellen, daß ich mit meinen fünftausend ein ziemliches Würstchen war.
    Eine Stunde später waren meine
Jetons auf fünfzehnhundert zusammengeschmolzen, und ich begann nervös zu
werden. Mansfield gewann und freute sich, Steve hatte sogar noch mehr gewonnen
und Davis mehr verloren als ich,

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