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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sie
uninteressiert.
    »So war das also«, brüstete
sich Stoner. »Du hast den Falschen umgebracht, Diakon. Wie willst du das den
Jungs erklären ?«
    »Du kannst es ja auf Farrel schieben«, sagte Babys Stimme. »Er hat, wie üblich,
mal wieder alles verkorkst . Als Alex sagte, es sei
unnötig gewesen, daß Farrel das Dossier auswendig
gelernt hatte, meinte er es ganz anders .«
    Sie lachte zornig. »Alex wollte
nur sagen, daß er selber ja gar nicht alle Einzelheiten beim einmaligen Lesen
der Papiere verstehen konnte; es war ja das erstemal ,
daß er das Dossier in die Hand bekam. Aber immerhin — vielen Dank, Mike. Du
hast Carl und mir damit ein Problem aus dem Weg geräumt .«
    Ich hatte das üble Gefühl, daß
sie recht hatte — aber was sollte ich machen? Es war
ein bißchen zu spät, mich bei Alex Vitrelli zu
entschuldigen.
    »Diakon«, sagte Carl Stoner
vorsichtig. »Du solltest doch die Waffe fallen lassen.«
    »Und wenn ich es tue ?« erkundigte sich der Diakon.
    »Dann können wir vielleicht ein
Übereinkommen treffen«, erwiderte Carl. »Wir brauchen nur diesen Farrel und seine Puppe beiseite zu schaffen, dann können
wir das Geld in drei gleiche Teile teilen .«
    »Und was sagen wir dem Syndikat ?« flüsterte der Diakon.
    »Mann, das ist doch leicht«,
brummte Stoner. »Wir sagen, daß Alex uns hintergangen hätte, das Geld hätten
wir aber nicht finden können .«
    »Und du glaubst, die schlucken
das ?«
    »Warum nicht? Sie können das
Gegenteil nicht beweisen .«
    »Das sind sehr gescheite
Leute«, sagte der Diakon langsam. »Du vergißt, was Farrel gesagt hat. Die Polizei hat den Durchschlag des Dossiers. Bald gibt es keine Organisation
mehr, die wir übernehmen können. Und wenn das geschieht, wird das Syndikat um so mehr an dem Geld interessiert sein — sie wollen
bestimmt nicht eine Million für nichts gezahlt haben .«
    »Wenn es so steht«, meinte Baby
plötzlich, »warum nehmen wir dann nicht einfach das Geld und hauen ab — ehe sie
alles herausfinden ?«
    »Die haben uns innerhalb einer
Woche«, sagte der Diakon kalt. »Aber du bringst mich auf eine Idee, Baby .«
    »Ja, welche ?« fragte Stoner eifrig.
    »Nun«, begann der Diakon
langsam, »wie du schon sagtest, Carl, wir müssen erst das Mädchen und Farrel loswerden, dann...«
    Er wandte sich zu Stoner, und
beinahe wäre es ihm auch geglückt, aber Carl merkte plötzlich, was der Diakon
vorhatte, und drückte ab.
    Als der erste Schuß losging,
warf ich mich zu Boden und rollte mich an die Wand. Dann erst riskierte ich
einen Blick.
    Mitten im Raum war der schwarze
Riese zusammengebrochen, von einem trockenen Husten geschüttelt. Carl Stoner
beobachtete ihn gebannt — seine Hand immer noch um die Pistole geklammert. Das
war ein schwerer Fehler — niemand durfte es wagen, sich an dem Henker des
Syndikats zu vergreifen.
    Schweiß strömte über das
Gesicht des Diakons, als er sich mit letzter Kraft noch einmal zusammenraffte.
Langsam hob seine rechte Hand die Magnum, bis der lange Lauf auf Stoner
deutete, dann drückte er dreimal ab.
    Die Schüsse trafen genau Stoners Brust, der Anprall warf ihn zurück, bis er neben
dem Körper Vitrellis zusammensank. Dann folgte ein
leichtes Klappern — die Magnum war dem Diakon entfallen. Der breitrandige Hut
fiel ihm vom Kopf und gab einen blanken Schädel frei.
    Ich rappelte mich gerade mühsam
hoch, als mir plötzlich Baby einfiel. Einen Augenblick lang konnte ich nicht
sehen, wo sie geblieben war, dann hörte ich ein schleifendes Geräusch am Ende
des Raumes.
    Schwerfällig schleppte sich
Baby auf die Halle zu, wobei sie eine rote Spur auf dem Boden zurückließ. Sie
krümmte sich zusammen und hielt beide Arme eng um ihre Mitte gepreßt. Wie eine
uralte Frau kroch sie voran, Fuß um Fuß, mit ungeheurer Anstrengung.
    Ich blickte mich um. Stoner lag
über der Leiche von Alex Vitrelli , ein Blick sagte
mir, daß auch er tot war. Ich kniete neben ihm nieder und nahm seine Pistole an
mich, dann wandte ich mich zum Diakon, rollte ihn auf den Rücken und betrachtete
ihn. Beinahe alle Kugeln aus Stoners Pistole waren
ihm in die Brust gedrungen. Ich hörte noch sein trockenes Husten und wunderte
mich, wie er es geschafft hatte, sich so lange am Leben zu erhalten, um Carl in
den Tod mitzunehmen.
    Baby hatte unterdessen das
Zimmer verlassen. Ich ging ihr in die Halle nach und sah, wie sie zehn Meter
vor mir dahinschlurfte — während die rote Spur immer breiter wurde. Was konnte
nur so wichtig sein? Wohin

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