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Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Titel: Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Gesichtsausdruck,
dass sie es diesmal geschafft hatte, sogar sich selbst zu schockieren. Da
musste er plötzlich lachen.
    »Bei den Zehen des
Herrn Jesu, so wollte ich das wirklich nicht sagen! Aber was soll ich denn
denken, verflixt noch mal, wenn Sie allen erzählen, ich wäre Ihre Frau und die
Kleinen unsere Kinder?«
    Mikhail konnte nicht
mehr aufhören zu lachen, und es fühlte sich wundervoll an. Aus Nells Verlegenheit
wurde Gereiztheit, ein Gesichtsausdruck, der ihm mittlerweile fast schon
vertraut war.
    »Wenn Sie so
weitermachen, wecken Sie noch Ihre Nichte und Ihren Neffen mit dem Radau!«
Mikhail beruhigte sich. Er hatte seinen Lacher gehabt, jetzt musste er wieder
ernst werden und ihr erklären, was er gemeint hatte. Aber natürlich unterbrach
sie ihn sofort.
    »Nell ...«
    »Hören Sie, ich kann
für mich selbst sorgen. Überlegen Sie sich lieber, wie Sie die Kinder in
Sicherheit bringen.«
    Mikhail schaute sie
an. Sie schien sich ehrlich Sorgen um die Kinder zu machen, so viel war
offensichtlich. Da hatte er plötzlich eine blendende Idee.
    Nells Verlegenheit
schwand, als sie den nachdenklichen, beinahe berechnenden Ausdruck sah, der nun
in Mikhails Gesicht trat. Dann hatte sie sich also geirrt, als sie glaubte, er
wolle sie zu seiner Mätresse machen. Wie peinlich. Na ja, aber in ihrer
derzeitigen Situation war der eine oder andere Fehler wohl verzeihlich. Doch
seine jetzige Miene machte ihr sogar noch mehr Sorgen als die vorherige, die
sie missverstanden hatte.
    »Was ist?«, fragte
sie schließlich gereizt. Er schaute sie an, wie ... wie eine von diesen
Laborratten, mit denen man in Amerika herumexperimentierte.
    »Nell ...«, begann
er. Und dann hörte er einfach auf zu sprechen und ließ sie weiter im Unklaren.
Der Kerl war wirklich unerträglich!
    »Ach, im Namen aller
Götter des Olymps, jetzt reden Sie schon!«
    »Werden Sie meine
Frau.«
    Sie erstarrte. Ein
Gefühlssturm brach über sie herein. Einen Moment lang wusste sie nicht, was sie
sagen sollte. »Was?«, krächzte sie schließlich. Sie musste sich verhört haben.
Das konnte er einfach nicht gesagt haben. Wahr scheinlich hörte sie jetzt
schon Stimmen aus der Unterwelt.
    »Ich meinte
natürlich, Sie sollen so tun, als ob.«
    Also doch keine Stimmen
aus der Unterwelt. Der Mann hatte einfach den Verstand verloren. Kirre, das war
er. Vollkommen kirre. Sie sollte so tun, als ob sie seine
Frau wäre? Hin- und hergerissen zwischen Empörung und Mitleid wegen seines
offensichtlichen Irrsinns entschied sie sich für Empörung.
    »Natürlich ist hier
gar nichts! Höchstens vielleicht, dass Sie den Verstand verloren haben! Was
›natürlich‹ schon länger der Fall sein könnte, ich kenne Sie ja erst seit ein
paar Stunden.«
    Er hob
beschwichtigend die Hände. »Verzeihen Sie, ich habe mich wohl falsch
ausgedrückt.«
    »Ha!« Jetzt
entschuldigte er sich plötzlich? Nachdem er sie ausgelacht hatte, weil sie
glaubte, er wolle sie zur Mätresse? Oder weil er glaubte, sie würde so tun, als wäre sie seine
Frau? Der arrogante Mistkerl! Was fiel ihm ein, sich so über sie lustig zu
machen. Wenn sie nicht sowieso schon gewusst hätte, wie die Menschen waren,
wäre sie nun wirklich tief verletzt gewesen!
    »Nell, bitte, so
beruhigen Sie sich doch ... Lassen Sie mich erklären«, sagte er frustriert.
    Gut! Er hatte kein Recht,
mit seinen zweifelhaften Vorschlägen ihren Puls hochschnellen zu lassen! Seine
Frau! Unmöglich!
    »Ja?«, sagte sie
zuckersüß.
    »Jetzt kommen Sie mal
schnell wieder runter von Ihrem hohen Ross, Miss Nell. Ich habe mich einfach falsch
ausgedrückt, das ist noch lange kein Verbrechen.«
    Sie starrte ihn
verblüfft an. So hatte schon lange niemand mehr mit ihr geredet. Genau genommen
hätte nur ihr Vater das getan. Andere waren unhöflich, ja grob zu ihr gewesen,
aber sie hatte sich dadurch nie ... zurechtgewiesen gefühlt, so wie jetzt. Na
gut, dann waren ihre Reaktionen also ein wenig übertrieben gewesen, das konnte
vorkommen. Sie holte tief Luft. Einmal. Noch einmal. Er hatte recht, sie musste
ruhig bleiben. Außerdem war sie sowieso viel zu müde, um sich groß aufzuregen.
    »Also gut, ich höre«,
sagte sie, nun deutlich ruhiger.
    Mikhail nickte und
lehnte sich zurück. »Ihnen wird aufgefallen sein, dass ein paar sehr
unangenehme Menschen hinter uns her sind ...«
    Sie wollte schon eine
sarkastische Bemerkung machen, verkniff sie sich aber, nicht zuletzt wegen
seines strengen Blicks.
    »Um genau zu sein,
sie sind hinter

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