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Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Titel: Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Kinder
ebenso. Aber dieses Dorf ist ziemlich klein ...« Was er sagte, war ganz richtig
- obwohl ihm die Idee gerade erst spontan in den Sinn gekommen war.
    Nell biss sich auf
die Lippe, wie sie es immer tat, wenn sie über etwas nachgrübelte. Sein Blick
wanderte über ihren Mund, und er fragte sich unwillkürlich, was sie wohl täte,
wenn er sie jetzt küssen würde.
    »Nach Bath können wir
wohl nicht ...«, überlegte sie laut.
    »Nein«, musste
Mikhail ihr zustimmen. Für einen Moment hatte er ganz vergessen, dass sie auf
der Flucht waren und sich verstecken mussten. Nell hatte ihn wieder daran
erinnert. Er durfte sich nicht zu sehr von ihr ablenken lassen, nahm er sich
vor, er musste wachsam bleiben. Um der Kinder willen.
    »Wir könnten Adam
bitten, uns Kleidung zu bestellen. Das dürfte kein Problem sein, er bekommt
regelmäßig Lieferungen aller Art. Sicher kann er ein Kleid für mich, Hemd und
Hose für Sie - ich meine für dich - und Kleidung für die Kinder bestellen.
Solange wir im Voraus bezahlen.« Sie schaute ihn fragend an.
    »Geld ist kein
Problem«, versicherte Mikhail sofort. »Ja, ich glaube, das ist vorläufig das
Beste, was wir tun können. Ich hoffe nur, dass es nicht allzu lange dauert, bis
die Sachen da sind.«
    Eine friedliche
Stille senkte sich über den Raum. Mikhail streckte die Hand aus und schob ihr
eine Locke hinters Ohr.
    »Habe ich schon danke
gesagt?«, fragte er leise.
    Nell blinzelte ihn
verwirrt an. »Wofür?«
    »Dass du uns das
Leben gerettet hast.« Er konnte einfach nicht die Hände von ihr lassen. Sanft
wanderten seine Finger über ihre Wange. »Dass du für die Kleinen da bist.«
    »Ach.«
    Mikhail vergrub die
Hände in Nells dichtem Haar, und sie schloss unwillkürlich die Augen. »Gern
geschehen«, flüsterte sie. Ohne es zu wollen, hatte sie sich vorgebeugt.
Mikhail sah keinen Grund, ihr zu widerstehen. Auch er beugte sich vor und
wollte sie gerade küssen, da schlug mit einem lauten Knall die Haustür zu.
    Nell sprang erschrocken
auf, Mikhail folgte in etwas langsamerem Tempo. Morag stand im Türrahmen und
funkelte Mikhail mit schmalen Augen an.
    »Morag, da bist du
ja«, stieß Nell atemlos hervor und eilte mit schamrotem Gesicht auf die alte
Frau zu. »Könntest du kurz auf ihn aufpassen? Ich gehe mich schnell anziehen.«
Sie drückte ihr Mitja in die Arme und verschwand nach oben.
    Die alte Frau hatte
sich nicht gerührt. Ihr Blick war immer noch unverwandt auf Mikhail gerichtet.
Die Bedeutung war klar.
    »Ich hab's nicht böse
gemeint«, sagte dieser verlegen.
    Die weisen blauen
Augen verengten sich noch mehr.
    »Keine Sorge, ich
will ihr nichts antun. Das wäre eine schäbige Art, ihre Hilfsbereitschaft zu
vergelten.« Er seufzte. »Du hast mein Wort.«
    Die alte Schottin
nickte knapp. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und folgte Nell die Treppe
hinauf.
    Mikhail fragte sich,
ob es wohl leichter gewesen wäre, wenn Nell der Alten nicht verraten hätte,
dass sie nicht wirklich miteinander verheiratet waren. Aber Nell hatte darauf
bestanden, es ihr zu sagen. Sie meinte, die Tatsache, dass sie in getrennten
Zimmern schliefen, hätte sowieso sofort ihren Verdacht erregt. Logisch, fand
Mikhail. Aber er hätte gar nichts dagegen gehabt, im selben Zimmer wie Nell zu
schlafen. Oder gar im selben Bett. Ein Opfer, das er nur zu gerne gebracht
hätte. Verdammt! Wäre er doch bloß früher auf diesen Gedanken gekommen!
    »Hallo, ist jemand zu
Hause?«
    Mikhail fuhr
zusammen. Mit wenigen Schritten war er an der Haustür und riss sie auf. Vor ihm
stand eine rundliche Frau mit graumelierten, dunkelblonden Haaren und roten
Apfelbäckchen. Mikhail atmete auf. Sie schien keine Bedrohung darzustellen.
    »Wie kann ich Ihnen
behilflich sein?«, erkundigte er sich lächelnd.
    »Also ... ich«,
stammelte die Frau und musste sich mit der Hand Luft zufächeln. Ihre Miene war
so komisch, dass Mikhail an sich halten musste, um nicht laut zu lachen. »Ich
... ja. Also, ich bin Sarah, Adams Frau.«
    »Aha«, erklärte
Mikhail. »Adam ist ein Glückspilz.«
    Sarah errötete und
kicherte wie ein Backfisch. »Umwerfend und charmant obendrein! Nein, unsere
Storm ist ein Glückspilz!«
    Nells richtiger Name
erinnerte Mikhail daran, wie viele Geheimnisse seine »Frau« noch für sich
behalten hatte.
    »Wollten Sie mit ...
Storm sprechen?«
    Sarah schien erst
jetzt wieder einzufallen, weshalb sie hergekommen war. Sie nickte energisch.
»Ja, ja ... Obwohl, dürfte ich Sie vielleicht was fragen, Mr.

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