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Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe

Titel: Mina_Hepsen_03-Unsterblich wie die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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seine nackte,
behaarte Brust, die breiten Schultern, die kräftigen Muskeln. Es juckte sie in
den Fingern, ihn zu berühren, zu streicheln, aber er ließ sie nicht.
Stattdessen wickelte er sie aus dem tropfnassen Schultertuch und warf es
beiseite.
    Dann ergriff er den
Saum ihres Nachthemds und zog es ihr über den Kopf. Nell legte verlegen ihre
Hände über ihre Brüste. Er hatte zwar schon alles an ihr gesehen, aber das war
so lange her, dass sie wieder unsicher geworden war. Beschämt blickte sie zu
Boden, auf seine Schuhspitzen, was ihr sicherer erschien. Die zuvor noch so
entspannte Stille war nun merklich angespannt.
    Er hob ihr Kinn,
zwang sie ihn anzusehen. »Du bist wunderschön«, sagte er leise.
    Nell erzitterte, ob
vor Kälte oder aufgrund seiner Worte, sie wusste es nicht. Aber er bemerkte es
und begann sie energisch abzurubbeln. Er fing bei ihren Händen an, die noch
immer ihre Brüste bedeckten, arbeitete sich ihre Arme hinauf, rieb ihre
Schultern trocken. Dann trat er hinter sie, trocknete ihren Rücken, griff nach
vorne und trocknete auch ihren Bauch ab. Danach ihre Beine. Am Schluss rieb er
behutsam ihr langes Haar trocken. Als er zufrieden war, nahm er sie bei der
Hand und führte sie zum Bett. Gehorsam legte sie sich hin. Er zog ihr die Decke
ans Kinn, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und machte Anstalten zu gehen.
    Verstört richtete sie
sich auf die Ellbogen auf.
    »Du willst gehen?«
    »Das sollte ich,
Nell«, antwortete er mit dem Lächeln mit dem er gewöhnlich Leute höflich
abwimmelte. Sie hasste dieses Lächeln.
    »Warum?« Sie hasste
es auch, dass sie so verzweifelt klang, so erbärmlich, aber sie konnte doch
nicht die Einzige sein, die Gefühle hegte. Er musste doch etwas für sie
empfinden, hätte er sie sonst so fürsorglich abgetrocknet?
    Mikhail trat einen
Schritt auf sie zu, hielt aber sofort wieder inne, als würde er sich gewaltsam
zurückhalten.
    »Du hast recht, ich
habe zu viel getrunken«, sagte er. »Ich hätte es nicht tun dürfen.«
    »Was nicht?« Nell
spürte, wie sich ihr der Hals zuschnürte, spürte den bekannten Stich in der
Brust. »Hat es dir nicht gefallen? Habe ich was falsch gemacht?«
    »Nein, Nell. Gott,
nein! Du hast nichts falsch gemacht, ganz im Gegenteil. Du bist unerfahren in
diesen Dingen. Und ich habe das ausgenützt. Ich hätte meine Finger von dir
lassen sollen, begreifst du denn nicht?«
    Er hatte Schuldgefühle?
    »Nein!«, sagte Nell
energisch. »Du hast nichts getan, was ich nicht wollte!«
    »Das glaubst du
vielleicht, Nell, aber ich war mit vielen Frauen zusammen, ich weiß, was ich
tun muss. Ich habe dich dazu gedrängt. Ich habe dich glauben lassen, dass du es willst,
verstehst du? Ich bin der größte Schurke, den es gibt!«
    Nells Herzschmerz
wurde von wachsender Wut verdrängt. Bei Bismarcks verrückten Plänen, für wen
hielt er sich eigentlich? Anzunehmen, er habe sie glauben lassen, dass sie ihn wollte?
Was für ein eingebildeter, überheblicher, aufgeblasener ...
    »Du machst dir was
vor, wenn du glaubst, du hättest auch nur das Geringste tun können, wenn ich es
nicht gewollt hätte, Prinz Belanow!«
    »Verdammt, Nell! Es
ist so schon schwer genug.« Mikhail sammelte zornig seine nassen Sachen ein.
»Ich werde das Richtige tun! Ich will dich nicht verletzen.« »Mich nicht verletzen?«
    Nell griff sich das
nächstbeste Kissen. Dass dabei die Bettdecke herunterrutschte und sie mit
nacktem Oberkörper vor ihm saß, war ihr gar nicht bewusst. »Ich werde dir
zeigen, was wehtut!«
    Sie warf mit dem
blauen Spitzenkissen nach ihm und traf ihn auf die Brust. Mikhail starrte sie
schockiert an, besaß aber zumindest genug Geistesgegenwart, um sich beim
zweiten Kissen zu ducken. »Was zum Teufel soll das?!«
    Da Nell die Kissen
ausgegangen waren, schaute sie sich ergrimmt nach anderen Wurfgeschossen um.
»Ich versuche, dir Vernunft einzubläuen«, erklärte sie, doch da sie nichts mehr
zum Werfen fand, gab sie auf und lehnte sich mit einem verächtlichen Schnauben
zurück.
    Mikhails Blick
wanderte über ihren nackten Oberkörper. Er trat einen Schritt näher, blieb aber
auch diesmal wieder
stehen. Sein Wangenmuskel zuckte, als müsste er seine ganze Willenskraft
aufbieten, um nicht zu ihr zu gehen. »Wenn ich jetzt bleibe, wirst du es
morgen ohnehin nur bereuen. Und ich will verdammt sein, wenn ich zulasse, dass du an ihn denkst, während wir
zusammen sind!«
    Mit diesen Worten
stürmte Mikhail aus dem Zimmer, und Nell starrte ihm erschrocken

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