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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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Situation wie dieser nicht fertig.«
    »Warum sollte ich ausgerechnet Ihnen noch einmal vertrauen, Poljakow?«
    »Weil die Island-Trooper mich ebenso für die Entführung der Chinesin verantwortlich machen werden wie Sie!«
    Nikolaj spuckte Blut aus. »Ich habe keine Lust, mein Schiff zu verlieren.«
    Bitangaro betrachtete ihn eine Sekunde lang und zog ihn auf die Beine. »Los!« Er schnappte sich Chu Jiangs Peilsender und zerrte Nikolaj mit sich in den Gang vor dem Quartier.
    Nikolaj schätzte, dass sie die Parkumlaufbahn im Erdorbit in etwa drei Minuten erreichen würden. Erst dann konnten sie die Triebwerke für den Raumflug aktivieren. Doch ob deren Leistung ausreichte, um militärischen Abfangjägern zu entkommen, war mehr als fraglich. Alles, worauf sie hoffen konnten, war, dass Sergej dort oben auf sie wartete. »Wo ist der Müllschacht?«, herrschte ihn Bitangaro an.
    »Was?«
    »Sie werden Ihren verdammten Müll doch nicht etwa sammeln, sondern in den Raum entleeren?«
    Nikolaj begriff, was der Afrikaner vorhatte, und deutete zu einer Klappe an der Wand. Bitangaro warf Chu Jiangs Peilsender hinein. »Wie entleert man das Ding?«
    »Das geht nur von der Brücke aus.«
    »Dann beeilen wir uns besser.« Der Aufzug beförderte sie zum obersten ihrer Decks, und Nikolaj stürmte die Brücke, kaum dass sich die Lifttür geöffnet hatte. Auch hier rüttelten Wände und Böden unter der Belastung des Aufstiegs. Bereits im Zwischengang zum Cockpit sahen sie, dass Jack angespannt in seinem Sitz hockte und den Steuerknüppel umklammert hielt. Vor den beiden großen Panoramafenstern ihres Schiffs wurde der Himmel zunehmend dunkler, bis erstmals Sterne inmitten der Schwärze aufblitzten. Im Kutschersessel neben ihm saß Cheng, der angespannt den Holocube ihres Radars im Auge behielt. In seiner Pranke hielt der Asiate ihre Gauss Industries VersatileXP, die Roger im Cockpit zurückgelassen hatte.
    »Weg da«, scheuchte ihn Nikolaj auf. Ungehalten sah sich der Asiate zu ihm um, doch Bitangaro nickte.
    Widerwillig räumte er seinen Platz und reichte Bitangaro die altmodische Pistole. Der Afrikaner kontrollierte die Waffe und lud sie zufrieden durch. »Also, Poljakow. Zeigen Sie uns, was Sie draufhaben!«
    Jack warf ihm einen unglücklichen Blick zu.
    »Hat sich Sergej schon gemeldet?« Nikolaj zog sich rasch die Smokingjacke aus und warf sie zu Boden. Vor ihm fuhr nun ebenfalls ein Navigationsdisplay aus.
    »Nein, bislang nicht.« Jack schüttelte den Kopf. »Vielleicht ist er aufgehalten worden?«
    Noch 29 Sekunden, und sie hatten die orbitale Parkzone erreicht. Nikolaj musterte den Holocube des Radars. Drei Punkte setzten ihnen nach. »Computer, Schiffstyp der Abfangjäger.«
    »Aber natürlich«, antwortete die Stimme ihres Bordcomputers mütterlich besorgt. »Atmosphären- und raumtaugliche Andastra-Jäger aus GUSA-Fertigung. Spitzengeschwindigkeit in der Atmosphäre: 3900 km/h. Zwei bis vier Mann Besatzung, maximale Reichweite der Maschinen unbekannt. Werkmäßige Bewaffnung: Blowfeld-Schallwerfer, Gauss-Maschinenkanonen sowie Orca-Luft-Luft-Raketen. Die Jagdmaschinen besitzen Entervorrichtungen. Soll ich veranlassen, deine Koffer zu packen?«
    Dermo! Diesen Jägern entkamen sie nie. Nikolaj betätigte die Vakuumpumpe des Müllschluckers und gab damit Chu Jiangs Peilsender dem Raum preis. Doch damit allein war ihnen nicht geholfen. Rasch gab er einen Code ein, und mit summendem Geräusch aktivierte sich das Magnetschild der Nascor zur Abwehr von Metallprojektilen und Raketen.
    Bitangaro stieß einen leisen Pfiff aus. »Ihr Schiff weist ein erstaunliches Innenleben auf, Poljakow.«
    Nikolaj beachtete ihn nicht weiter, denn inzwischen hatten sie die Erdumlaufbahn erreicht. Abermals checkte er das Radar. Von Sergej war weit und breit nichts zu sehen. »Jack, such auf allen Frequenzen nach dem Signal der InterRun Ltd.«
    »Mach ich doch schon die ganze Zeit«, antwortete Jack gereizt. »Nichts!«
    »Hast du die Frachter-Kennung aktiviert?«
    »Wie bitte? Die können doch auch unsere Verfolger empfangen. Die brauchen dann nicht einmal mehr auf ihren Radar zu blicken, um uns in den Arsch zu treten.«
    »Tu es einfach. Sergej muss wissen, wo wir stecken.«
    »Besatzung des Raumfrachter Nascor«, erscholl eine knisternde Männerstimme aus den Lautsprechern. »Hier spricht Flight Lieutenant Kertesz von der Lantis Island Air Division. Wir fordern Sie letztmalig auf, die Triebwerke abzuschalten und unsere Leute an Bord zu lassen.

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