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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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mit aller Macht aus ihren Fesseln zu lösen. Vergeblich.
    »Sparen Sie sich Ihren Atem.« Bitangaro winkte Goldring zu sich, und gemeinsam fixierten sie den Oberkörper der Chinesin, damit sie an den Schulterknochen herankamen.
    Als der Bohrer knirschend auf Widerstand stieß, schloss Nikolaj die Augen. Chu Jiang schrie gellend.
    Ein metallisches Dröhnen hallte durch die Korridore der Nascor, als das Schiff an die Schleuse von Farspace Horizon andockte. Die Luft in der medizinischen Abteilung des Schiffs stank widerlich nach den aufgeschlitzten Gedärmen des Afrikaners, und noch immer war das gelegentliche Stöhnen Chu Jiangs zu hören. Nikolaj hätte ihr gern geholfen, doch Bitangaro und seine Leute hatten ihn ebenso wie Gwinny, Roger und Jack mit Verbandszeug geknebelt und dann mit FerroPlast-Riemen an die beiden klotzigen Kälteschlafkammern an der Rückseite des Raums gefesselt. Ihre Gegner befürchteten offenbar, dass sie den Bordcomputer zu ihrem Nutzen einsetzen konnten. Ebenso wie Roger zerrte Nikolaj an den Riemen und schnitt sich damit bloß das Blut in den Handgelenken ab. Jack und Gwinny hingegen hatten aufgegeben. Gwinny war noch immer leichenblass, und Jack starrte resigniert die Decke an.
    Partner, jetzt wäre vielleicht die Zeit für Heldentaten, rief er gedanklich.
    Ich komme schon, kam es zurück. Ich warte nur ab, bis Bitangaro und seine Leute das Schiff verlassen haben.
    Denen könnte es auffallen, wenn sich der Lift plötzlich in Bewegung setzt.
    Pass auf dich auf, antwortete Nikolaj. Vor der Tür hält einer der Afrikaner Wache. Der Dicke. Er trägt unsere Vibromesser bei sich.
    Chu Jiang drehte ihnen den Kopf zu und kämpfte sichtlich mit dem Schmerz. »Ich würde zu gern wissen, was Sie vier mit Zulus Leuten zu schaffen haben«, stöhnte sie. »Aber wie es aussieht, werde ich hier wohl zusammen mit Ihnen vor die Hunde gehen.«
    Nikolaj nuschelte etwas Unverständliches und gab weitere Kommunikationsversuche auf. Endlich ertönte wieder die vertraute Stimme in seinem Kopf. Sie sind auf dem Weg in die Station! Die Luft ist rein. Ich komme jetzt hoch.
    Es dauerte eine Weile, dann erklang die Stimme in seinem Kopf erneut. Es wäre gut, wenn ihr den Schwarzen vor der Tür ablenken könntet.
    Und wie?, fluchte Nikolaj. Wir sind geknebelt. Moment … Ihm kam eine Idee. Er trug noch immer seine Multibrille, und die wies ein Extra auf, das er normalerweise kaum brauchte. Ein SpotLight. Er blinzelte, und am rechten Gestell flammte Licht auf. Er drehte die Augäpfel, und das Licht bündelte sich zu einem hellen Spot, der sich an der Raumdecke als roter Punkt abzeichnete. Er ließ ihn so lange an der Decke tanzen, bis Chu Jiang darauf aufmerksam wurde.
    »Was soll das?«, stöhnte sie erschöpft.
    Nikolaj wandte sich der Tafel mit dem Sehtest zu und beleuchtete einige Buchstaben. Endlich begriff die Chinesin und setzte die Buchstaben zu einem Satz zusammen. RUFEN SIE UM HILFE.
    »Ich soll den Dicken vor der Tür reinrufen?«, flüsterte sie angestrengt.
    Nikolaj nickte heftig.
    »Warum?«
    TUN SIE ES.
    »Ich hoffe, da steckt ein Plan dahinter«, ächzte sie und atmete tief ein. »Hilfe! Ich brauche Hilfe. Ich verblute!«
    Die Tür öffnete sich mit einem Zischen, und Goldring kam herein. Unwillig starrte der Hüne die Chinesin an. »Was ist, Schlitzauge?«
    Im gleichen Moment jagte hinter ihm ein Schatten aus dem Vorraum, und Apollo sprang den Afrikaner mit gefletschten Zähnen an. »Was…?« Goldauge wirbelte herum, doch er wurde von der jähen Attacke so überrumpelt, dass er über den aufgeschnittenen Leib seines toten Kumpans stolperte und hintenüberkippte. Wie eine wahnsinnige Bulldogge stürzte sich Apollo auf ihn und schlug seine Reißzähne in den Hals des Afrikaners.
    Goldring schrie auf und schlug auf den Schäferhund ein. Doch Apollo war für den Kampf ausgebildet worden. Er krallte sich mit seinen Pfoten in der Kleidung fest und riss dem Gestürzten einen blutigen Fetzen Fleisch aus dem Körper. Abermals biss er zu. Goldring brüllte, Blut spritzte aus seiner Halsschlagader. Er griff sich an die Wunde und stach mit dem Vibromesser zu. Doch sein Stich war ungelenk, während zwischen seinen Fingern weiterhin Blut quoll. Apollo wich gewandt aus und brachte Abstand zwischen sich und ihn. Knurrend starrte er ihn an, während der Afrikaner mit der einen Hand an der Wunde, in der anderen das Messer, wieder auf die Beine kam. Der Atem des Mannes ging stoßweise. Goldring versuchte mit der

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