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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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Gefahr.«
    »Die werden doch sicher Kühlsysteme haben?«
    »Sicher, nur …« Chu Jiang betrachtete das Display und runzelte die Stirn. »Aus irgendeinem Grund lagern die hier ganz in der Nähe des Reaktors hochkomprimierten Wasserstoff.«
    Nikolaj stieß einen Fluch aus. Nach allem, was sie inzwischen erfahren hatten, standen Tausende Menschenleben auf dem Spiel. Wenn er ihre eigene Sicherheit weiterhin über all diese Leben stellte, dann war er nicht besser als Zulu. Egal, welche Folgen das für sie hatte. »Jiang, wir müssen den Kommandanten der Station warnen.«
    »Ich weiß, aber die KI hat uns soeben von der Brücke abgeschnitten«, antwortete seine Begleiterin leicht verzweifelt. »Das interne Kom-System hat sich abgeschaltet.«
    »Dann müssen wir eben selbst da runter zu dieser Railgun und die Manipulation rückgängig machen.« Nikolaj drückte auf den Fahrstuhlknopf und sah erst jetzt, dass auch die beiden Aufzüge ihren Betrieb eingestellt hatten.
    »Wenn Bitangaro allen Ernstes glaubt, er könne uns damit aufhalten, dann irrt er sich!« »Wie Sie wünschen, Mr.
    Chiang«, antwortete die KI auf eine unbekannte Eingabe hin. »Ich fahre jetzt die Leistung des Reaktors hoch.«
    Nikolaj zwängte sich durch die enge Röhre des Belüftungsschachts, den sie in der Umkleide entdeckt hatten.
    Verbrauchte Luft schlug ihm entgegen, die nach Hund roch, und gelegentlich waren die angestrengten Laute Jiangs zu hören, die hinter ihnen kroch. Einzig Apollo tapste im Licht seiner Multibrille relativ unbeeindruckt vor ihnen her, und seine Krallen hinterließen klackernde Laute auf dem metallischen Untergrund. Hier vorne geht es zu einem der Fahrstuhlschächte, meldete sich Apollo gedanklich. Der Schäferhund blieb stehen und kratzte mit einer Pfote an einem Gitter.
    »Dann lass mich da mal ran.« Nikolaj schob den Alpha beiseite. Die Grav-Röhre war in Halbdunkel getaucht, und irgendwie fühlte er sich seltsam leicht. Nikolaj schraubte das Gitter von der Wand und steckte den Kopf durch die Öffnung. Der Liftschacht führte kerzengerade in die Tiefe, und das Licht seiner Multibrille wurde irgendwann von der Schwärze geschluckt. Zu seinem Erstaunen hoben sich seine Haare leicht an. »Im Schacht herrscht Null-Gravitation!«, zischte er nach hinten.
    Sei froh, dann musst du mich nicht tragen, meinte Apollo.
    »Partner, ich hätte dir einfach einen Schubs gegeben, und dann hättest du deine Künste als Flughund unter Beweis stellen können«, witzelte Nikolaj.
    Jiang schloss auf. »Unterhaltet ihr euch?«, fragte sie irritiert.
    Nikolaj und Apollo wechselten kurze Blicke, und er tippte sich gegen die Stirn. »Gedankenübertragung.«
    »Ernsthaft?«
    »Erkläre ich dir später.« Nikolaj schob sich in die breite Röhre und begann zu schweben. Das Gefühl war leicht übelkeitserregend, und in seinen Eingeweiden bewegte sich der Hakenwurm. Wütend versuchte er das unangenehme Gefühl zu ignorieren und half Apollo und Jiang durch die Öffnung. Der Schäferhund scharrte hilflos mit den Pfoten in der Luft und trieb weg. Nikolaj packte den Alpha am Halsband und stieß sich zu einer in den Wänden eingelassenen Leiter ab, an der er sich jetzt nach unten hangelte.
    Das ist unwürdig, maulte Apollo.
    Nikolaj verzichtete auf eine Erwiderung und zog sich mit der freien Hand kopfüber nach unten. Jiang glitt unmittelbar hinter ihnen durch die Röhre, und hin und wieder drangen fernes Gelächter, Kommandorufe oder ein mechanisches Wummern an ihre Ohren. Je nachdem, durch welche Sektion sie gerade schwebten. Nikolaj flehte zu Rasputin, dass sich der Lift nicht plötzlich in Bewegung setzte - oder die Grav-Generatoren wieder ansprangen.
    Jiang checkte das Display in ihrer kybernetischen Linken, auf dem sich der heruntergeladene Stationsplan abzeichnete. »Wir erreichen gleich Ebene 17. Das ist eine der Sektionen, die von dieser KA - Tochter Stellar Exploration beansprucht werden. Hier endet die Röhre.« Tatsächlich schälte sich im Licht des Multitools die Liftkabine aus dem Dunkeln. Nikolaj stieß sich von der Leiter ab und schwebte mit Apollo hinüber zu einem der Belüftungsgitter. Sein Körper klatschte hart an die Wand, was auf das Funktionieren der Grav-Generatoren in diesem Bereich hindeutete. Er entfernte das Gitter und zwängte sich in die dahinterliegende Röhre. Sie verzweigte sich und endete nach einigen Metern über dem Belüftungsgitter eines Raums, aus dem Stimmen hallten. Hastig bedeutete er Apollo und Jiang, sich ruhig

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