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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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nicht«, zürnte sie. »Das Ding funktioniert auch nicht! Bitangaro scheint die komplette interne Kom der Station lahmgelegt zu haben.«
    »Ist denn diese Sektion X noch weit weg?«
    Die Chinesin warf einen unglücklichen Blick auf das Display in ihrem Handgelenk. »Wie man’s nimmt. Unter uns befindet sich die Shuttlesektion samt TransMatt-Sprungtor. Darunter liegen die Quartiere der Betas, außerdem irgendwelche Forschungsabteilungen. Die komplette Sektion X liegt noch einmal unter diesen Ebenen und wird hier als eigener Bereich geführt. Offenbar wurde die Bauebene der KOLOSSOS einfach an die Station angekoppelt. Nur sind hier auf dem Plan keine Schleusen ausgewiesen. Die sollten sich aber finden lassen, wenn wir erst einmal unten sind.«
    »Gut, dann lasst uns keine weitere Zeit verlieren.«
    Zu dritt eilten sie in den Gang hinter der Tür und kamen an Büros vorbei, in denen SE-Angestellte vor Monitoren und Holocubes saßen. Ein blonder Anzugträger schoss aufgebracht aus einer Tür und hielt sie neben einem Kaffeespender auf. »Ah! Sind Sie zufällig vom technischen Support? Ich erreiche die Entwicklungsabteilung nicht.
    Mein Kom ist tot.« Der Ausfall des Kom-Systems war also bereits bemerkt worden.
    »Tut mir leid, aber Chief Executive Officer Reinhardts hat uns gebeten, sich zunächst um seine Anlage zu kümmern«, antwortete Jiang ruhig. Sie ging einfach an ihm vorbei.
    »Das ist ja mal wieder typisch für Reinhardts«, fluchte der Mann und betrachtete Apollo stirnrunzelnd. Er wandte sich einem der anderen Büros zu. »Hey, Jim, ist das Kom bei dir auch tot…?«
    Jiang folgte dem Stationsgrundriss, und sie erreichten einen weiteren Lift. Dieser funktionierte zu ihrer Erleichterung, und so drückte Jiang auf den untersten der Knöpfe. Als sich die Lifttür wieder öffnete, standen sie in einer riesigen Frachthalle, in der knapp einhundert Techniker und Betas in den Uniformen der SE arbeiteten. Die Männer und Frauen warteten zwei große Planet-Exploration-Shuttles mit wuchtigen Pulsatoren-triebwerken.
    Luftkompressoren zischten, und irgendwo erfüllte das Fauchen von Schweißbrennern die Halle, in der es auch ansonsten vor Geschäftigkeit nur so brummte. Zwei Nashorn-Betas in stampfenden Exoskeletten verluden große Transportboxen, über ihnen
    an der Hallendecke glitt an Grav-Gestellen ein riesiges Shuttletriebwerk entlang, und links von ihnen schnitten SE-Arbeiter mittels Lasercuttern dicke Metallplatten auseinander.
    Nikolaj fasste sich an die Schläfen, da er wieder den mentalen Druck spürte, der von all den Individuen in der Halle ausging. Fast übersah er so einen Gabelstapler mit Biber-Beta auf dem Kutschersessel, der nur knapp an ihnen vorbeirauschte. »Pass doch auf, du Idiot!«, schrie ihn der Beta an. Wütend bleckte er die großen Schneidezähne.
    »Was ist?«, wollte Jiang besorgt wissen.
    »Nichts. Lass uns weiter.«
    Der Druck im Kopf blieb. Sie wichen Arbeitern und Betas aus, die schwere Kisten mit dem Aufdruck »Keep safe!
    Analysor!« trugen und ignorierten die Blicke, die man ihnen gelegentlich zuwarf. Die Kopfschmerzen wurden schlimmer, und Nikolaj atmete tief ein.
    Werft mal einen Blick nach rechts, forderte Apollo ihn auf. Nikolaj entdeckte ein kleines Büro, das zur Halle hin mit einem Fenster aus Vakuum-Sicherheitsglas ausgestattet war. Er bedeutete Jiang, stehen zu bleiben, und wartete ab, bis ein Waschbären-Beta, der sie beäugte, endlich wieder seine Schweißarbeiten aufnahm. Sogleich führte er die Chinesin an Transportboxen mit Heizungen und Brennstoffzellen für den Feldeinsatz vorbei auf das Büro zu.
    Im Raum herrschte Unordnung, Frachtpapiere lagen auf den Tischen, und auf dem flimmernden Holocube eines Computers zeichneten sich Ladungslisten ab.
    Die Chinesin griff nach dem Kom-Gerät, hielt es sich ans Ohr und warf es wütend zurück auf die Halterung.
    »Verflucht, es muss doch eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme geben.«
    »Warte.« Nikolaj setzte sich auf den Stuhl des Arbeitstischs und ging die Ladungslisten durch. Er fand schnell, was er suchte.
    Da kommt jemand, warnte ihn Apollo.
    Durch das Glas des Raums hindurch entdeckte Nikolaj einen SE-Mann, der geradewegs auf das Büro zuhielt. Trotz der Übelkeit, die sich jetzt zu seinen Kopfschmerzen gesellte, sprang er hastig auf und stellte sich neben Jiang.
    Keinen Moment zu spät, denn der Unbekannte betrat das Büro und sah sie stirnrunzelnd an.
    Ein Unteroffizier. Der Aufdruck auf seinem grünen Hemd wies ihn als

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