Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)
verbundenen Zustände fördern weder unsere Lebensqualität noch unser Potenzial.
Ich habe bei meinen Klienten beobachten können, wie sich nicht nur ihre Lebensfreude, sondern auch ihre Leistungsfähigkeit steigerte, wenn sie sich von jeder Form des
Bewertungs
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MINDFUCK
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nach und nach lösten. Konzentration und Aufmerksamkeit statt notorisches Bewerten oder Vergleichen sind deutlich wirksamer, wenn wir weiterkommen wollen. Und sie bringen uns in unserer Umgebung einen großen Popularitätsschub. Nichts ist anziehender in einer Welt, in der häufig stark bewertet wird, als jemanden zu treffen, der nicht bewertet. Es schafft Vertrauen und damit die Basis für eine gute Beziehung.
5 Regel- MINDFUCK :
Sich an rigide, willkürliche
oder überholte Regeln klammern
Kennen Sie das? Wir sind der Meinung, etwas habe so und nicht anders abzulaufen. Es gebe keinen anderen Weg. Es könne nicht anders sein … Willkommen in der Welt des
Regel
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MINDFUCK
s.
In dieser Form der Selbstsabotage setzt der Innere Wächter vor allem Regeln und suggeriert, dass wir nur sicher seien, wenn wir sie einhalten. Dabei ist irrelevant, ob die Regeln angemessen sind oder es sich um rigide, sehr subjektive oder deutlich überholte Werte handelt. Diese Grundstruktur führt im schlimmsten Fall zu einer Art Regelterror, dem wir uns selbst und auch andere unterwerfen sollen:
»Wenn er mich wirklich liebt, ruft er jeden Tag mehrmals an«; »Wenn sie nicht pünktlich ist, ist das ein klares Zeichen fehlender Wertschätzung«; »Wer sich nicht immer und überall für mich und meine Probleme interessiert, mag mich nicht«.
Wenn-dann-Konstruktionen gehören wie beim
Druckmacher
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MINDFUCK
häufig zum Wortschatz des
Regel
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MINDFUCK
s.
Das Denken in Bedingungen bringt aber nicht nur andere in Zugzwang, sondern löst vor allem bei uns selbst wiederkehrende Ängste aus, dass die enggesteckten Regeln vielleicht nicht eingehalten werden könnten. Und wir sind enttäuscht, wenn wir glauben, an den selbstgesteckten Regeln zu scheitern. Irgendwann reiht sich Enttäuschung an Enttäuschung. Dies passiert zwangsläufig, denn der
Regel
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»funktioniert« nur dann als Orientierungsmuster für sich und andere, wenn die vermeintlichen Regeln wirklich von
allen
geteilt und akzeptiert werden. Dann könnten wir davon ausgehen, dass wir nur selten von uns und anderen enttäuscht werden, da sich alle wie erwartet nach den Regeln verhalten. Doch welche Regeln werden heute noch tatsächlich von einer Mehrheit akzeptiert? Als Fußgänger bei Rot nicht über die Ampel gehen? Kaum. Nicht zu spät kommen? Denkste. Nur in einer Welt, die rigide und regelhaft funktioniert, kann der
Regel
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wirkliche Orientierung vermitteln. Starre Regelsysteme, die auch eingehalten werden, gibt es aber heute kaum noch. Zumindest nicht in unserem Kulturkreis. Manchmal sind es einfach veraltete Informationen, die wir immer noch für wahr halten. Wir richten uns nach ihnen und wundern uns, warum es nicht vorwärtsgeht in unserem Leben.
Wie die Welt angeblich funktioniert
Ich habe mehr als einmal mit Menschen gearbeitet, die beruflich nicht weiterkamen, weil sie der festen Überzeugung waren, dass man nur befördert werden könne, wenn der Chef die Beförderung anbietet. Es komme nicht gut an, sich selbst ins Gespräch für höhere Positionen zu bringen:
Das macht man eben nicht.
Ein Irrtum, der die Betreffenden Zeit und Geld kostet.
Ebenso glauben immer noch viele, man müsse
mindestens zwei Jahre in einer Position aushalten,
um den Lebenslauf nicht zu ruinieren. Ein anderes Vorurteil ist, dass man in bestimmten Berufen
halt kein Geld verdienen kann.
Lade ich dann dazu ein, sich Beispiele von Menschen vor Augen zu halten, die sehr wohl gutes Geld in einem vermeintlich »brotlosen« Beruf wie etwa der Kunst verdienen, folgen weitere
MINDFUCK
s.
Ob Selbstabwertung, Selbstverleugnung oder eine irrationale Angst, dass etwas passiere, wenn man dieses Ziel wirklich erreicht: Die Selbstsabotage ist ein mit hoher Energie betriebener Teufelskreis.
Ein Unternehmensberater, mit dem ich gearbeitet habe, war der festen Überzeugung, dass es nun einmal nicht anders gehe, als 12 bis 14 Stunden am Tag zu arbeiten. Er war innerlich zutiefst überzeugt, dass die engen Regeln, die er aus seinem Unternehmen kannte, bedingungslos gültige Regeln in der Arbeitswelt seien. Auch wenn ihm, wenn er nachdachte, natürlich bekannt war, dass es auch Menschen gibt, die weniger arbeiten und
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