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Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)

Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)

Titel: Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Bock
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ihren
MINDFUCK
beendeten und damit anfingen, kreativ an ihrer Karriere zu arbeiten. Und entsprechend erfreuliche Ergebnisse folgten.
    Denken an der kurzen Leine
     
    In der Trickkiste unserer täglichen Selbstsabotage ist die Wirkung des
Regel
-
MINDFUCK
s
eindeutig: Er begrenzt unseren Horizont und lässt uns innerlich an einer kurzen Leine denken. Sein ursprünglicher Sinn mag gewesen sein, uns das Gefühl zu vermitteln, uns mit festen Regeln in der Welt orientieren zu können. Der
Regel
-
MINDFUCK
suggeriert uns, Bescheid zu wissen und überschauen zu können, wie die Welt funktioniert.
    Doch Regeln setzen sich in uns fest, wenn das Lernen aufgehört hat. Und der
Regel
-
MINDFUCK
macht am Ende unsere Welt und auch unsere Möglichkeiten in ihr kleiner, als sie sind. Wir vergreisen vorzeitig und werden so, wie wir eigentlich niemals werden wollten. Was in diesem Prozess verlorengeht, sind Entdeckerfreude, Neugierde, Lust auf Lernen, Kreativität und die Fähigkeit und die Freude daran, sich überraschen zu lassen. Mit dem
Regel
-
MINDFUCK
versprechen wir uns, wir seien auf der sicheren Seite, verlieren aber in Wirklichkeit das Wichtigste, was wir haben, um auch in Zukunft sicher und erfolgreich zu sein: die Fähigkeit, uns immer wieder neu zu erfinden, und das Wissen, auch in veränderten Umständen klarzukommen.
    6 Misstrauens- MINDFUCK:
Sich selbst und anderen chronisch misstrauen
     
    Auch diesen Satz werden viele wiedererkennen:
Auf andere verlasse ich mich lieber nicht.
Während wir im
Katastrophen-
MINDFUCK
befürchten, dass mit uns oder in der Welt etwas Schlimmes passieren wird, gehen wir im Denkmodus des
Misstrauens
-
MINDFUCK
davon aus, dass wir uns auf andere Menschen und ihre Motive lieber nicht verlassen sollten: Der Wächter warnt uns, dass wir niemandem trauen sollten. Ein solches Denken ist häufig die Folge schwieriger oder noch nicht verarbeiteter Erfahrungen oder eine in der Familie oder einer Beziehung erlernten und zur Gewohnheit gewordenen Sicht auf das Leben.
    Wer den
Misstrauens
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MINDFUCK
lebt, fühlt sich niemals wirklich sicher und geborgen. Da er auf der Grundannahme beruht, dass andere prinzipiell unehrlich oder sogar bösartig sein könnten, ist dieser
MINDFUCK
häufig von einem Gefühl tiefster Einsamkeit begleitet. Manchmal koppelt er sich auch mit dem Gefühl der eigenen Überlegenheit:
Wenn etwas gut werden soll, mache ich es lieber selbst. Wer sich auf andere verlässt, der ist verlassen.
So schlägt der
Misstrauens
-
MINDFUCK
meist eine aggressive Tonlage an, und angreiferische Gesprächsstrategien drängen oftmals die anfängliche Skepsis und Zurückhaltung gegenüber der Außenwelt beiseite. Eine Frau, die sich seit langem nach einer neuen Partnerschaft sehnte, war geradezu durchdrungen von der Gewissheit, dass man Männern nicht über den Weg trauen könne. Da sie vermögend war, war sie sich sicher, dass
alle nur hinter ihrem Geld her sein könnten.
Lernte sie jemanden kennen, begann sie frühzeitig, kritisch und aggressiv zu werden, was die Kontaktaufnahme natürlich nicht gerade erleichterte. Ich lud sie ein, ein Experiment zu machen. Sie sollte sich beim nächsten Rendezvous bemühen, so zu tun, als ob sie dem Mann vertrauen könnte. Sie sollte besonders bewusst nach Gründen suchen, warum sie ihrem Gegenüber trauen dürfe. Falls sie jedoch wieder einen »Misstrauensanfall«, wie sie es selbst nannte, bekommen sollte, war ihre Aufgabe, das Treffen sofort unter einem freundlichen Vorwand zu beenden, bevor sie zu viel Porzellan zerschlagen konnte. Sie ließ sich darauf ein und machte erstaunliche Erfahrungen. Zum ersten Mal fühlte sie sich nicht verkrampft, sondern entspannt. Sie erlebte ein echtes, gutes Gespräch und hatte das Gefühl, den Menschen, der vor ihr saß, zum ersten Mal wirklich wahrzunehmen. Ebenso hatte sie das Gefühl, selbst endlich auch wahrgenommen zu werden und echtes Interesse zu wecken. Auf diese Weise sensibilisiert, spürte sie auch, wie das Misstrauen besonders dann wieder anzuklopfen begann, wenn sie merkte, dass sich ein tieferes Gefühl von Zuneigung zu entwickeln begann. Sie schloss für sich daraus, dass sie ihre letzte Beziehung mit einem Mann, der sie betrogen hatte, noch nicht endgültig verarbeitet hatte. Ihr Misstrauen war wie ein Schutzschild, der sie vor neuen Enttäuschungen bewahren sollte. Doch es machte sie auch zur gewieften Expertin in der Sabotage ihres eigenen Wunsches nach neuen Bekanntschaften.

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