Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)
Konfrontation, oder weichen Sie ihr aus? Stimmt selbst der kleinste Ärger Sie wütend und aggressiv, oder sagen Sie noch »danke«, wenn man Sie beleidigt oder schlecht behandelt? Beides sind Extreme, die auf ein reges
MINDFUCK
-Leben hinweisen. Und beides sind massive Selbstsabotagen. Ist unser Aggressionsspiegel zu hoch, haben andere Menschen Angst vor uns, und Angst erzeugt Misstrauen und Abwendung. Freunde macht man sich so natürlich nicht. In der neuen Zeit, in der wir auf Augenhöhe miteinander reden und kooperieren müssen, ist überzogene Aggression weder hilfreich noch gewinnbringend. Im Gegenteil: Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes peinlich.
Runterkommen und Frieden mit sich selbst schließen
Wenn aggressive innere Dialoge unser Innenleben bestimmen, geht es darum, Frieden mit uns selbst zu schließen. Wir können lernen, überzogene Bewertungen, Schwarz-Weiß-Meinungen über uns und andere und den daraus folgenden Druck genau zu hinterfragen. Die Fähigkeit, sich selbst und andere angemessen einzuschätzen und entsprechend zu behandeln, gehört zu den Fähigkeiten eines ausgeglichenen Erwachsenenlebens in einer Zeit voller Möglichkeiten. Wir dürfen uns entspannen und dürfen den »Flow« des Lebens genießen. An Energie wird es uns nicht fehlen – im Gegenteil. Statt sie wie bisher in Verkrampfungen und Konflikten zu verschwenden, können wir sie wie einen Energiestrahl für die Projekte nutzen, die uns wirklich wichtig sind.
Schonhaltungen verlassen und aktiv werden
Worum geht es, wenn wir uns mit depressiven Sprüchen herunterziehen? Was ist die Lernaufgabe? Es geht darum, sich dem Leben wieder vertrauensvoll auszusetzen, für neue Erfahrungen zu öffnen und sich wieder als ganzer Mensch selbstwirksam, sicher und frei zu spüren. Die sogenannte Schonhaltung, zu der uns depressive Denkgewohnheiten bringen, ist eigentlich ein Begriff aus der Medizin, wenn wir zum Beispiel unseren Arm nach einer meist schon verheilten Verletzung gar nicht mehr oder nur sehr vorsichtig benutzen. So etwas gibt es auch in unserer Denkwelt. Wir nehmen dann eine mentale Schonhaltung ein. Wir verlassen unsere gedankliche Komfortzone immer weniger und treiben uns selbst nach und nach in eine Art Lebenswinterschlaf. Das gilt übrigens auch dann, wenn wir vermeintlich »gute Gründe« vorschieben, um unser Leben in einer passiven Wartehaltung zu verbringen.
Jetzt habe ich schon so lange in diesem Job durchgehalten, jetzt bringt es doch auch nichts mehr zu wechseln,
höre ich manchmal. Als ob die Dauer einer falschen Entscheidung rechtfertigt, sie weiterhin aufrechtzuerhalten.
Wenn wir aus diesem Lebenswinterschlaf aufwachen und anfangen, unsere Schritte wieder selbst zu gehen, fühlt sich das ausgesprochen gut an. Und das ist es auch: Wir fangen wieder an, uns am Leben zu reiben. Und Reibung erzeugt Wärme. Wärme und Energie, die uns dabei hilft, mehr zu genießen und mehr zu erreichen.
MINDFUCK ist die Ursache von Problemen, nicht die Folge
Jetzt höre ich fast schon die Stimmen mancher Leser und Leserinnen:
Ich würde ja gerne lockerer oder selbstbewusster werden – aber wie?
Ihre Frage ist natürlich berechtigt, und die Antwort darauf ist tatsächlich sehr wichtig. In unserem bisherigen Denken gehen wir davon aus, dass wir
MINDFUCK
betreiben, eben weil wir
nicht
selbstbewusst oder locker sind.
In Wirklichkeit ist es aber genau andersherum: Wir sind nicht selbstbewusst oder locker, weil wir uns selbst sabotieren. Beenden wir den
MINDFUCK
,
kommt unser natürliches Potenzial zum Vorschein.
MINDFUCK
ist also keine Folge von Selbstwertproblemen, sondern ihre Ursache. Es ist eine fehlgeleitete Interpretation unserer Wirklichkeit. Sobald Sie sich angewöhnen, sich nicht mehr zu stören, können sich Ihre natürlichen Fähigkeiten wieder voll entfalten. Wenn Sie gar nicht mehr denken, nicht locker zu sein, werden Sie automatisch lockerer. Je mehr und je öfter Sie diese Erfahrung machen, desto tiefer prägt sich das neue Sein in Ihr Bewusstsein ein. Irgendwann erinnern Sie sich dann mit einem Lächeln daran, dass Sie einmal ziemlich verkrampft oder »duckmäuserisch« unterwegs waren. Aber zum Glück sind diese Zeiten dann vorbei.
Natürliche Fähigkeiten wiederentdecken
Ich coache häufig Menschen, die vor anderen sprechen müssen. Weil ich selbst oft in Situationen komme, bei denen professionelles Reden wichtig ist, kenne ich ihre mentalen Herausforderungen nur zu gut.
»Ich bin kein Redner«,
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