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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Tür auf, ich wurde durch den Gang zu einem der Beratungsräume gebracht, und vor mir stand Dr. Bach.«
    Es war wie in dieser abgedroschenen Redewendung gewesen – der erste Tag vom Rest ihres Lebens. Aber auf keinen Fall würde sie Shane das auf die Nase binden, nicht solange es noch Tage gab, an denen sie es selbst kaum glauben konnte.
    »Ich war fünfzehn«, fuhr Mac fort. »Und ich saß wegen Totschlags. Ich nehme an, das sind die Fragen, die du als Nächstes stellen wirst. Sein Name war Tyler Cooper. Der tote Junge. Er und einer seiner schwachköpfigen Freunde – Tim, der zufälligerweise auch mein eigener, lieber Stiefbruder war – haben mir was ins Getränk gemischt. Mein Stoffwechsel war schon immer schnell, und die Droge war schneller wieder aus meinem Körper, als sie erwartet hatten. Ich wachte auf, stellte fest, dass ich nackt war und die beiden sich darum stritten, wer mit dem Vergewaltigen anfangen darf – womit ich gar nicht einverstanden war. In meiner Panik entdeckte ich meine bis dahin unbekannten telekinetischen Fähigkeiten. Die Arschlöcher flogen durch die Luft, und Ty landete unglücklich und brach sich das Genick. Seine Eltern waren reich, ihr Anwalt hervorragend, und ich gebe ein lausiges Opfer ab, selbst mit Rock und zugeknöpfter weißer Strickjacke. In meinem Körper war keine Spur mehr von der Droge, und offensichtlich war ich noch nicht vergewaltigt worden. Zumindest nicht an jenem Abend. Außerdem hat Tim gegen mich ausgesagt und es mit einem ziemlich belastenden Video geschafft zu beweisen, dass ich eine Schlampe war, also … wurde ich für schuldig befunden und eingesperrt.«
    Shane schwieg.
    Gut so. Schließlich wollte sie ihn zum Schweigen bringen.
    Aber dann sagte er: »Du solltest mich fahren lassen. Bevor wir zum Krankenhausparkplatz kommen. Für den Fall, dass es dort Kameras gibt – und das wird es. Heutzutage gibt es überall Kameras. Warum hältst du nicht hier bei Pharma-City an. Ich fahre, und du kannst … machen, was du auch immer gemacht hast, um wie ein Kind auszusehen, damit du nicht so aufs Bild kommst.«
    Es war eine gute Idee, aber Mac sagte kein Wort, sondern signalisierte lediglich, dass sie rechts abbiegen wollte, und fuhr auf den Parkplatz des Drugstores, in eine Lücke abseits der Türen.
    Erst als sie beide ausstiegen, um die Plätze zu tauschen, fragte sie über das Autodach hinweg: »Du hast doch einen gültigen Führerschein?«
    Er lachte kurz auf. »Ja, den nehmen sie einem nicht weg, wenn man auf die schwarze Liste kommt, obwohl sie es wahrscheinlich gerne würden.«
    Sie liefen beide vorne um das kleine Auto herum, und dabei lächelte Shane sie noch immer an, was fast so verwirrend war, wie dass er sie nicht weiter über Ty und Tim und ihr abscheuliches Familienleben ausfragte, das dazu geführt hatte, dass sie das Mündel von Dr. Joseph Bach wurde.
    Es war unglaublich erfrischend, dass er nicht nachgebohrt hatte. Und er hatte sich auch nicht schockiert abgewandt oder, noch schlimmer, sein Mitleid geäußert.
    Und erst als sie wieder eingestiegen waren und sich angeschnallt hatten, sprach er. »Ich habe keine Angst vor dir«, sagte er sachlich, während er den Rückspiegel einstellte. »Ich weiß, du hältst dich für eine Art … Wie sagt man noch gleich? Teufelsweib. Und ich, ich bin ein Pfadfinder. Das hast du ja schon klargestellt. Aber – auch wenn ich grundsätzlich auf der Hut bin, so schnell jagt mir nichts Angst ein.« Er sah ihr ruhig in die Augen. »Und ich bin ehrlich gesagt ein bisschen beleidigt, dass du glaubst, ich würde dich für das verurteilen, was du mir gerade erzählt hast.«
    »Die meisten tun das.«
    »Ich bin nicht die meisten«, erwiderte er. »Was dir zugestoßen ist, ist große Scheiße. Und ich vermute, dass du nicht mal alles erzählt hast – dass es noch viel schlimmer war. Mir ist nicht entgangen, dass du mit Absicht deine Eltern nicht erwähnt hast –«
    »Mein Vater und seine Frau glaubten Tim seine Geschichte. Dass ich ihn und Ty verführt hätte.«
    »Und deine Mutter?«, fragte Shane.
    »Tot«, sagte Mac. »Fahr einfach«, fügte sie hinzu und verwandelte sich in eine Dreizehnjährige, während sie ihm ins Gesicht sah.
    »Redest wohl nicht gern über sie, hm? Schon gut«, sagte Shane. »Oh Mann, das ist so krass.« Endlich wandte er sich ab, um einen Gang einzulegen und den Parkplatz zu verlassen. »Und hör auf damit. Ich habe gemerkt, dass du den Sex-Appeal-Voodoo, oder was das auch immer ist, aufgestockt

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