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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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spottete sie wieder. Besser Witze reißen, als loszuheulen. Sie öffnete die Autotür. »Ich gehe rein, während du parkst. Die Geschichte läuft so, dass ich im Garten auf einen Baum geklettert und runtergefallen bin. Ich bin auf den Hinterkopf geknallt und war ganz kurz ohnmächtig. Ich sage, es geht mir gut, aber du hast die Muffe. Meine Mutter ist auf der Arbeit, du hast drauf bestanden, mich zu einem Scan herzubringen, und ich bin sauer auf dich.« Sie stieg aus. »Der Wagen ist übrigens mit diebstahlsicheren Peilsendern ausgestattet.«
    Shane beugte sich rüber und sah sie durch das offene Fenster an. »Ich habe nicht vor, dein Auto zu klauen.«
    »Ja«, sagte sie, »weil es diebstahlsichere –«
    »Nicht deswegen«, sagte er. »Ich komme sofort nach.«
    »Wie auch immer«, sagte Mac, als sie die Tür mit der für eine Dreizehnjährige angebrachten Portion Verachtung zuschlug, womit sie die Sicherheitsleute auf sich aufmerksam machte, die sich aber sogleich wieder von ihr abwandten.
    Sie entfernte sich vom Auto, stampfte auf das Krankenhaus zu und war sich bewusst, dass Shane sie beobachtete – sie konnte seine Augen auf ihrem Rücken spüren, zusammen mit seiner Sorge und seiner beschissenen, unechten Zuneigung, die fast genauso deutlich war wie sein Verlangen.
    Es war schwierig, die rasenden Gedanken im Zaum zu halten – jetzt, wo die größte Lust gestillt war und Elliot in jenem Bett lag, in dem er schon so oft in seinen buchstäblich wildesten Träumen gelegen hatte.
    Besonders schwer war es, nicht an seinen Exmann Mark zu denken.
    Mark hatte Elliot betrogen, mehr als einmal. Wie oft? Elliot wusste es nicht, wollte es auch gar nicht wissen. Das Wissen darum schmerzte schon genug, selbst nach all den Jahren.
    »Ich hatte keine Ahnung«, murmelte Stephen neben ihm in dem großen Bett.
    Und Elliot wusste – denn sie berührten sich immer noch, waren immer noch verbunden, sein Rücken an Stephens breite Brust geschmiegt, Stephens riesige Arme um ihn geschlungen, seine Gegenwart überwältigend und so wunderbar warm in Elliots Kopf – dass der Groß-Than damals keine Einzelheiten von der Scheidung mitbekommen hatte.
    In der Zeit war Elliot ausgewichen, hatte sich die Brille geputzt und irgendwas gemurmelt, dass Mark sich einen neuen Job in Atlanta suche, und Stephen hatte es auf sich beruhen lassen. Allerdings war er zugleich entsetzt und erfreut gewesen, dass Elliot nun ganz am OI einziehen würde. Zwei Türen weiter im selben Stock der Baracken …
    Wie oft war Stephen in den vergangenen drei Jahren an Elliots Tür vorbeigekommen, immer in Versuchung, stehen zu bleiben, zu klopfen …?
    Ein glücklich verheirateter Mann war in seinem Zölibat das perfekte Liebesobjekt gewesen. Stephen hatte Elliot aus der Ferne angebetet, in dem Bewusstsein, dass sein eigener strenger Ehrenkodex es keinem von beiden je erlauben würde, sich näherzukommen, doch dann –
    »Angebetet?«, sagte Elliot und drehte sich auf den Rücken, um Stephen ins Gesicht zu blicken.
    Stephen lächelte ihn an, und seine grünen Augen leuchteten amüsiert. Ist doch irgendwie verrückt, oder? Erst folge ich deinen Gedanken, und plötzlich sind wir in meinem Kopf. Aber, Mensch, er hat dir sehr wehgetan, nicht wahr? Er beugte sich vor und küsste Elliot. Ich würde dir niemals so wehtun.
    Elliot schloss die Augen und verlor sich in der sanften Berührung dieses unglaublichen Mannes, aber, Scheiße, genau das hatte Mark ihm auch versprochen, und –
    ICH BIN NICHT MARK.
    Oh Mann. Elliot wich zurück, so weit, dass er ihre Verbindung unterbrach. »Das war hart.«
    Stephen sah so überrascht aus, wie Elliot sich fühlte, und setzte sich ebenfalls auf. »Tut mir leid«, sagte er. »Ich wollte nur … Ich bin nicht Mark. Ich werde dich nicht anlügen.«
    »Das kannst du eigentlich auch gar nicht«, bemerkte Elliot. Jedes Mal, wenn sie sich berührten … So viel zum Hüten von Geheimnissen.
    Stephens Augen waren jetzt düster in seinem fast schon zu schönen Gesicht. Er fuhr sich mit einer Hand durch das dunkle Haar. »Deswegen ist es doppelt so frustrierend, dass du mir nicht glaubst.«
    »Menschen ändern sich mit der Zeit«, versuchte Elliot zu erklären. »Oder vielleicht denken sie auch nur, dich zu kennen, und … Erst später finden sie raus, dass sie in eine Fantasieversion von dir verliebt sind, der du einfach nicht gerecht werden kannst.«
    Das brachte Stephen zum Lächeln. »Ich weiß, du denkst, ich kenne dich nicht, aber das tue

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