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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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vielleicht war das ja ihr wahres Selbst.
    So oder so prasselten bei diesem Kontakt ein paar ganz und gar nicht jugendfreie Bilder auf ihn ein, und er war sicher, dass er dasselbe erlebte. Waren es seine Erinnerungen oder ihre?
    Eigentlich spielte es keine Rolle.
    »Ich spiele mit«, flüsterte Shane zurück und fügte mit normaler Stimme hinzu: »Ach, Liebling, was für gute Nachrichten.« Er hob ihr Kinn an, um sie zu küssen, denn, verflucht, so eine Chance würde er nicht wieder bekommen, doch sie trat ihm auf den Fuß. So fest, dass er sie losließ. »Au! Wirklich? Wie geht es ihm?«
    Mit finsterem Blick bedeutete sie ihm zu folgen und ging dann voran, dabei den Krankenschwestern und Ärzten ausweichend.
    »Es geht ihm nicht so gut. Ich muss, ähm, Tante Betty anrufen, damit sie einen privaten Krankentransport organisiert und er die Behandlung bekommt, die er braucht.« Sie fasste ihn am Arm und zog ihn zu sich. »Hast du wirklich gedacht, ich hätte dich stehen lassen?«
    Sie ließ ihn wieder los, ein bisschen zu plötzlich.
    Offensichtlich wusste Mac, was er gedacht hatte – oder eher, was er gefühlt hatte, da ihre Stärke ja Empathie war. Also versuchte er gar nicht erst, sie anzuflunkern, während sie zügig an einem Dutzend Räume vorbeilief, wo hinter Vorhängen verborgen die Patienten auf medizinische Hilfe warteten. »Ja. Du warst weg. Ich dachte –«
    »Als du das Auto geparkt hast«, sagte sie, immer noch mit gesenkter Stimme, »hat ein Krankenwagen einen älteren Mann gebracht, dem ich heute Morgen auf einem Parkplatz begegnet bin, und –« Sie unterbrach sich. »Es spielt keine Rolle, wo und warum ich ihm begegnet bin. Es war einfach so. Er lebte in seinem Auto, das gerade kaputt gegangen war, und er hatte vor, für JLG zu arbeiten – ein Arzneimittellabor. Ich habe ihn gebeten, nicht da hinzugehen – und ihm etwas Geld gegeben –, aber ich glaube, er ist trotzdem hin. Scheiße, ich weiß, dass er hin ist, und ich weiß, dass sie Destiny an ihm getestet haben, denn er hat Kräfte entwickelt, die er vorher nicht hatte.«
    Shane blieb abrupt stehen. »Hat er den Joker gemacht?«
    »Ich glaube nicht, aber ich bin nicht sicher.« Mac schüttelte den Kopf, blickte grimmig drein und weigerte sich, stehen zu bleiben – stattdessen packte sie ihn am Ärmel und zog ihn hinter sich her. Trotz ihrer fragilen Erscheinung war sie immer noch ziemlich stark. »Er ist bewusstlos. Die Sanitäter haben mir erzählt, dass sie einen Notruf entgegengenommen haben, dass ein Mann auf der Straße liegt, also müssen die Arschlöcher aus dem Drogenlabor ihn einfach abgeladen haben – so was machen die. Sein Med-Scan zeigt, dass er einen schweren Herzanfall hatte. Ich bin ziemlich sicher, dass die meisten Kräfte, die er erlangt hat, runtergefahren sind, weil sein Körper sich darauf konzentriert, sich zu reparieren.«
    »Die meisten Kräfte?«, wiederholte Shane.
    »Er kann immer noch leichte mentale Ohrfeigen austeilen«, sagte sie. »Aber das wird schon schwächer. Als er ankam, fühlte es sich an, als hätte ich einen Eispickel in den Nebenhöhlen – echt unangenehm. Aber dann merkte ich, dass der Typ am Empfang es auch spürt. Er meinte: Oh, komisch, Eis-Kopfschmerzen – wo kommen die denn jetzt her? Und ich habe mich umgedreht, und da fuhren sie gerade diesen Typen rein, und … ich habe ihn wiedererkannt. Und wusste, was los ist. Also bin ich auf die Toilette, um mich umzuziehen, damit ich wieder rauskommen und seine besorgte Enkelin spielen konnte.« Sie sagte es beiläufig, aber es war klar, dass sie damit nicht nur ihr Oberteil meinte. »Wenn wir irgendeine Chance sehen, ihn zu retten, müssen wir ihn ins OI bringen. Sofort.«
    Sie zog Shane mit sich hinter den Vorhang ganz am Ende der Reihe, wo ein sehr alter Mann an ein Bett geschnallt und an einen Tropf angeschlossen lag, mit einem Sauerstoffschlauch unter der Nase. Seine Augen waren geschlossen. Er sah nicht gefährlich aus, aber Rickie Littleton hatte auch nicht sehr bedrohlich ausgesehen, bevor er herumgeflogen und Feuer gespuckt hatte.
    Trotzdem drehte Shane sich zu Mac und fragte: »Wie kann ich dabei helfen?«
    Sie atmete aus, als hätte sie die Luft eine lange Zeit angehalten, und sagte: »Bleib bei ihm. Pass auf, dass niemand ihm irgendwas gibt – keine Medikamente, nichts. Lass nicht zu, dass ihn jemand bewegt, und lass niemanden zu nah an ihn heran. Ich wollte ihm eigentlich nicht die Hände fixieren« – sie gab ihm mehrere gewöhnliche

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