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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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einem Unfall mit dem Küchenmesser drangenommen.
    Aber als Shane es endlich in der Schlange ganz nach vorne geschafft hatte und sagte: »Ich bin mit Michelle hier – der Dreizehnjährigen, die gerade angekommen ist«, erhielt er als Antwort einen leeren Blick.
    »Sie ist vom Baum gefallen und hat sich den Kopf aufgeschlagen«, versuchte er es.
    Der Mann – Bob stand auf seinem Namensschild – schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Sir –«
    »Ich habe sie gerade eben hier abgesetzt«, sagte Shane. »Sie ist schon rein, während ich einen Parkplatz gesucht habe …? Kurze Haare, hübsche Augen, schlechte Manieren …?«
    Nichts. Keine Reaktion.
    Shanes erster Gedanke war natürlich, dass, wer immer Nika entführt hatte, nun irgendwie auch Mac geschnappt hatte. Aber das war verrückt. Sie war noch nicht mal gescannt worden. Die hatten keinen Grund zu glauben, dass sie irgendwie besonders und eine Entführung wert wäre – wer immer die waren, aus denen diese mysteriöse Gesellschaft bestand.
    Shanes zweiter Gedanke war naheliegender: Mac hatte nie vorgehabt, sich hier einem Med-Scan zu unterziehen. Das hatte sie ihm nur erzählt, und er hatte brav mitgespielt – und sich von ihr abhängen lassen, damit sie tun konnte, was auch immer sie wirklich außerhalb des OI-Geländes vorhatte.
    Wahrscheinlich etwas weitaus Gefährlicheres.
    Scheiße verdammt.
    »Vielleicht ist sie ja auf der Toilette«, schlug Bob vor, zeigte den Flur entlang und blickte bereits den Nächsten in der Schlange an.
    Shanes Puls schnellte mit einer rechtschaffenen Mischung aus Ärger und Sorge in die Höhe, während er wieder zum Eingang hinaus zu der kreisförmigen Einfahrt ging, wo er Mac abgesetzt hatte. Ihm war sehr wohl bewusst, dass er aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten direkt an ihr vorbeilaufen konnte, ohne es zu merken, wenn sie aus der Notaufnahme kam – und sie hatte ja auch erwähnt, dass sie noch ein Oberteil dabeihatte. Insbesondere, weil er ein Idiot war und nicht aufgepasst hatte. Scheiße. Scheiße.
    Natürlich war die einzige Person da draußen jetzt der Wachmann, der ihn misstrauisch beäugte.
    Shane schloss die Augen und … Er war vom Parkplatz hereingerannt, in seinem Bestreben sich als unentbehrlich zu erweisen, und … Er war definitiv an einer Gruppe von drei Frauen vorbeigekommen, die gerade das Krankenhaus verließen.
    Sie hatten eindeutig zusammengehört – zwei Frauen mittleren Alters, die eine ältere Verwandte stützten. Er wusste, dass Mac jünger erscheinen konnte, aber konnte sie auch älter aussehen? Er hatte keine Ahnung. Obwohl er ziemlich sicher war, dass keine der Frauen, die er gesehen hatte, olivgrüne Cargo-Hosen und Turnschuhe getragen hatte. Aber ehrlich gesagt, hatte er sie kaum eines Blickes gewürdigt, weil er unbedingt Mac finden wollte.
    Shane drehte sich abrupt um und ging durch die automatischen Schiebetüren zurück in den Warteraum. Aber noch bevor er die Menge nach Macs Turnschuhmarke abzusuchen begann, wusste er, dass sie nicht da war. Er konnte sie nicht spüren – nicht so, wie er ihre Anwesenheit im Garten oben von seinem Balkon aus gespürt hatte.
    Es sei denn, sie konnte auch das irgendwie abstellen.
    Bei Mac, wurde Shane plötzlich klar, war alles möglich. Es war möglich, dass alles, was sie ihm erzählt hatte, gelogen war. Alles – einschließlich jener herzzerreißenden Geschichte, dass sie ihre Kräfte entdeckt hätte, als sie nackt und unter Drogen aufgewacht war … Ich war noch nicht vergewaltigt worden. Zumindest nicht an jenem Abend.
    Nur dass … er ihr geglaubt hatte.
    Shane war kein Telepath, noch besaß er annähernd so starke empathische Kräfte wie Mac, aber …
    Sie hatte die Wahrheit gesagt. Er hatte sich sehr beherrschen müssen, um bei ihrer Geschichte nicht die Beherrschung zu verlieren und nicht überzureagieren. Wie er ihr auch schon gesagt hatte, war er ziemlich sicher, dass sie das Schlimmste weggelassen hatte. Trotzdem hatte sein Instinkt ihm geboten, gelassen zu reagieren, sie nicht in den Arm zu nehmen oder überhaupt viel zu sagen. Shane wusste, dass sie seine Reaktion als Mitleid interpretieren würde oder – in ihren Augen noch schlimmer – als Besitzansprüche. Aber sowohl die Tragödie, die sie überlebt hatte, als auch ihr abweisendes Verhalten hatten ihn tief getroffen.
    Er wollte … Er wusste eigentlich gar nicht, was er wollte. Unabhängig davon wusste er aber ganz genau, dass er nicht aufgeben würde.
    So stand er da. Sah sich mit

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